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American Assassin – Ein (Kopf-)Schuss ins Schwarze?

Mit American Assassin verspricht uns Studiocanal einen Action-Thriller, wie er im Buche steht. Rasante Verfolgungsjagden, knallharte Kampfeinlagen und tödliche Schusswechsel sind nur einige Punkte mit denen bereits der Trailer des Agenten-Streifens um die Aufmerksamkeit des Publikums buhlt. Ein bekanntes Gesicht wie Michael Keaton unter den Protagonisten zu wissen, ist ebenfalls alles andere als schädlich für den so wichtigen ersten Eindruck.

Nichtsdestotrotz haben wir schon Filme mit den besten Vorzeichen sang- und klanglos in den Regalen unseres Blu-ray-Dealers verstauben sehen, weil sie an der einen oder anderen Stellen unverzeihlich gepatzt haben. Wird American Assassin das gleiche Schicksal zuteil oder hat er sich zumindest zeitweise einen Platz in unserem Blu-ray-Laufwerk verdient? Hier unsere ausführlichen Eindrücke.

American Assassin – Was als Romanze beginnt, endet im Blutbad

Mitch Rapp hat den perfekten Moment abgepasst. Sonne, Strand und Meer sind die perfekte Location für den Heiratsantrag, den er seiner Freundin macht. Kurz nach ihrem Jawort bricht jedoch die Hölle los. Eine Gruppe von Terroristen stürmt mit Maschinengewehren bewaffnet den Strand. Die Männer erschießen jeden, der sich bewegt. Auf der Flucht vor den Kugeln und selbst zwei mal getroffen kann Mitch nur noch mit ansehen, wie seine Verlobte eiskalt hingerichtet wird.

Dieses Erlebnis soll sein Leben für immer verändern. Statt sich zu verstecken arbeitet er Tag für Tag auf seine Rache hin. Auf dem Schießstand übt er mit Handfeuerwaffen und Maschinengewähren, zu Hause wirft er mit Messern und in der Sporthalle wird er zum Kampfsportler. Sein ungewöhnlicher Lebensstil und seine Recherchen machen auch das CIA auf Mitch aufmerksam. Kriegs-Vetreran Stan Hurley soll ihn zum Elite-Agenten ausbilden. Diese Ausbildung erscheint für ihn wie der Schlüssel zu seiner Rache. Das Training ist jedoch bald vorbei. Bereits Mitchs erste Mission fordert all sein Können.

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Stan Hurley (Michael Keaton) geht nicht gerade zimperlich mit Mitch Rapp (Dylan O’Brien) um.

Ein Auftakt, der kaum zu toppen ist

Mit der eiskalten und knallharten Strand-Szene hat sich American Assassin ein kleines Action-Denkmal gesetzt. Deshalb gehen wir so weit, diese Szene als frühes Highlight des Films zu bezeichnen. Die kompromisslose Härte in exzellent aufgefangenen Bildern mit der Wendung zwischen Romantik und Waffengewalt ist wirklich stark. Das bedeutet zwar, dass es in den folgenden Minuten des Films nicht mehr viel besser wird. Es bedeutet aber nicht, dass ihr danach getrost abschalten dürft. Zwar gibt es vieles, was wir schon an anderen Stellen und teilweise schon besser gesehen haben, dabei handelt es sich aber meist um Action-Bausteine, die sich über die Jahre bewiesen haben.

Darunter findet ihr zum Beispiel die Agenten-Ausbildung, die zugegebenermaßen nicht so cool war, wie die Ausbildung der Kingsman. Sie hat jedoch gezeigt, dass mit Ausbilder Stan Hurley nicht zu spaßen ist und dass er Mitch die fehlenden Prozent zum Elite-Agenten vermitteln kann. Generell hat die eingefangene Action eine hohe Qualität, die die Story, die nach Mitchs Erlebnissen etwas willkürlich erscheint, deutlich in den Schatten stellt.

Ein spürbar rasanter Thriller

Hinter American Assassin steckt niemand geringerer als Michael Cuesta, der bereits in der Serie Homeland bewies, dass er in der Lage ist, die Geschehen rund um Agenten, Terroristen und unsaubere Machenschaften hochwertig zu präsentieren. Diese Qualität verkörpert auch American Assassin in jedem Moment. Schnelle Schnitte in rasanten Momenten und tolle Aufnahmen von neuen Drehplätzen wie Rom oder Istanbul wecken Erinnerungen an die Weltreisen von James Bond und Co.

Michael Keaton, der den harten unsympathischen Knochen so gut spielt wie eh und je, wird durch den aus Maze Runner bekannten Dylan O’Brien beeindruckend gut ergänzt. Gegen das Gespann bleibt ihr Gegenspieler mit Taylor Kitsch vergleichsweise Blass. Damit fügt er sich zwar gut in die beliebige Story ein, macht den Film aber nicht besser. O’Brien profitiert spürbar von seiner guten Physis, was seine Aktionen auf dem Schlachtfeld sehr realistisch wirken lässt. Daran hat sicherlich auch Cuesta einen nicht minder großen Anteil. Michael Keaton selbst weckt einmal mehr den Wunsch ihn nicht zum Feind zu haben.

Akustisch wird American Assassin ebenfalls gut untermalt. Gerade die Action Szenen erhalten so eine zusätzliche Verstärkung, die weder zu aufdringlich noch zu unauffällig ist. Gleichzeitig traut sich der Action-Streifen in den wichtigen Momenten auch mal ruhiger zu sein.

Das weitere Vorgehen will gut überlegt sein

Unser Fazit zu American Assassin

In den Bereichen Action, Spannung und Härte kann American Assassin mit den ganz großen problemlos Mithalten. So werden Action-Fans definitiv auf ihre Kosten kommen. Großen Anteil daran haben nicht nur Michael Keaton und Dylan O’Brien, die den beiden wichtigsten Agenten des Films die nötige Physis und Stärke verleihen, die sie für ihr Vorhaben definitiv brauchen. Die rasanten Szenen sind zudem hochwertig und mitreißend festgehalten. Gleichzeitig werden sie gelungen vertont.

Größtes Manko von American Assassin ist somit die Story, die nach dem Highlight zu Beginn des Films nicht mehr als ein Gerüst für die guten Szenen des Films darstellt. Wirkliche Tiefe, ausgeklügelte Wendungen oder jegliche Dramatik ist scheinbar mit Mitchs Verlobten gestorben. Das ist zwar schade, weil so das Potenzial Kombination aus erfahrener Regie und guter Schauspiel-Crew nicht ganz ausgereizt werden kann. Wir hatten trotzdem unsere Freude an American Asssassin.


Freunden von einer guten Portion Spannung können wir außerdem den Sci-Fi-Streifen What happened to Monday? wärmstens empfehlen. Solltet ihr es Sportlicher wollen, werft euren Blick auf das große Wimbledon Duell Borg/McEnroe.

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