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Assassin’s Creed Rogue Remastered- Die dunkle Seite der Macht

Jeder, der einen Teil der Assassin’s Creed Reihe gespielt hat, weiß allein schon vom Titel, auf welcher Seite wir stehen. Wir, die Assassinen, arbeiten in den Schatten für Freiheit und Frieden. Es gilt das Volk zu schützen. Unsere Widersacher, die Templer, haben jedoch kein Problem damit, auch unschuldiges Blut für ihre Machenschaften zu vergießen. Dennoch haben beide Fraktionen, trotz unterschiedlicher Herangehensweisen, ähnliche Ziele. Im Jahr 2014 gab uns Ubisoft mit Assasssin’s Creed Rogue die Chance, die Seite der Templer näher kennen zu lernen. Ob sich Ubisoft mit einer Remastered-Version für die PS4 einen gefallen getan hat, lest ihr bei uns.

Rogue Remastered

Die Amerika-Saga

Die Geschehnisse von Assassin’s Creed Rogue spielen hauptsächlich zur Zeit des Siebenjährigen Krieges in Nordamerika. Somit findet das Abenteuer zwischen Assassin’s Creed 3 und Assassin’s Creed Black Flag statt. Für Assassin’s Creed-Neulinge können wir allerdings gleich Entwarnung geben. Die Geschichte ist so gut verpackt, dass man diese Teile nicht gespielt haben muss. Allerdings dürfen sich alle, die Teil 3 und den Nachfolger gespielt haben, über eine Komplettierung ihres Erlebnisses freuen.

Neues Schiff neues Glück

Wir schreiben das Jahr 1752. Der neue Protagonist Shay Patrick Cormac ist mit seinem Assassinen Bruder Liam O’Brien auf dem Weg zu einem wichtigen Treffen mit Schmugglern. Allerdings wurden genau die von einem Trupp der Briten gefangen genommen. Kein Problem für Shay. Wir infiltrieren den britischen Posten, befreien die Schmuggler und reißen uns eines ihrer Schiffe unter den Nagel – die Morrigan! Das Schiff spielt, wie in Assassin’s Creed Black Flag, auch hier wieder eine Große Rolle, dazu später mehr. Mit diesem geht es auch direkt nach Davenport. Achilles, mentor des Kolonial Ordens, wartet auf einen Bericht. Hier angekommen lernen wir weitere Mitglieder der Assassinen kennen. Wenn gerade keine Mission ansteht, wird hier trainiert. Hier üben wir Schießen, Klettern, unbemerktes Töten und das Überleben in der Wildnis.

Seitenwechsel

Zu Beginn lernen wir Shay gut kennen. Er ist immer bemüht das Richtige zu tun. Er arbeitet eindeutig zum Wohle des Volkes. Wie alle Assassinen wünscht er sich Frieden und Freiheit. Der Wunsch nach Freiheit lässt ihn aber auch die Autorität der höherrangigen Assassinen anzweifeln. Er hinterfragt Befehle und tanzt oft aus der Reihe. Doch Dank seines großen Talents wird ihm eine sehr wichtige Aufgabe zu Teil. Bei dieser kommt es zu einer Tragödie. Sie ist der endgültige Auslöser für Shays Sinneswandel. So nimmt die Geschichte also richtig fahrt auf. Das Spiel ist so schön inszeniert, dass Shay trotz Seitenwechsel keinen einzigen Moment unsympathisch wirkt. Wir können seine Entscheidungen nachvollziehen, was die Spieler von Assassin’s Creed 3 und Assassin’s Creed Black Flag in einen emotionalen Zwiespalt treibt. Mehr verraten wir an der Stelle aber nicht.

Willkommen bei Abstergo!

Kein Assassin’s Creed ohne Gegenwarts-Story. Diesmal sind wir wieder im Gebäude von Abstergo-Entertainment. Die Shay-Helix in der wir uns befinden, ist von einem Virus befallen. Dadurch wurden alle anderen Server lahmgelegt. Also dürfen wir als IT-Fachmann in Ego-Perspektive losziehen, um per Rätsel die Server wieder herzustellen. So Schalten wir neue Sequenzen mit Shay frei. Durch das Wiederherstellungstool können wir auch die Rechner unserer Kollegen zum Arbeiten bringen. Diese Nebenaufgabe und das Sammeln von Daten aus verschiedenen Tablets, geben uns Hintergrundinformationen über die Geschehnisse der alten Assassin’s Creed-Teile.
Hier muss man Ubisoft zugute halten, dass die storyrelevanten Rätsel sehr simpel sind. Kompliziertere Rätsel müssen also nur die lösen, die allen Hintergrundinfos nachjagen.

Rätselspaß

Die genannten Rätsel folgen einem simplen Prinzip. Wir sehen einen Runden Server-Kern. Dieser ist auf mehrere Teile aufgeteilt. Um den Kreis sind Lichtsäulen. Den Server aktivieren wir, indem wir die Lichtsäulen auf die einzelnen Serverteile lenken. Die anfangs einfachen Rätsel werden von Mal zu Mal komplexer. Die Informationen, die wir durch das Rätsellösen erhalten, motivieren sehr, diese auch anzugehen.

Ein Kanonenknall und die Seekrankheit

Bedingt durch diese Rätsel fällt eine Schwäche des Remasters auf – die Lautstärkeregelung. Bei manchen Dialogen, sowie den freischaltbaren Videos, schießt die Lautstärke sehr unangenehm weit nach oben. Auch die Kameraführung im Spiel wirkt sehr hektisch. Hier hätten wir uns Besserung gewünscht. Bei bei den Seeschlachten kommt sogar noch eine Unübersichtlichkeit hinzu. Grafisch macht das Spiel dem Namen Remaster alle Ehre. Vor allem in der Umgebung fällt das Update auf. Größere Menschenmassen in den Städten oder auch Bäume, Blätter, Büsche und Felsen sehen im Vergleich zur PS3 Version viel besser aus. Es gibt sogar waschechte PS4 Spiele die weniger gut aussehen. Der Soundtrack ist ebenfalls gelungen. Die mysteriösen Stücke tragen, genauso wie die Shantys auf See, wie gewohnt zu Gänsehaut-Momenten bei.

Trinkt aus Piraten, Joho!

Wir verbringen wieder viel Zeit auf See. Die Morrigan ist kleiner und wendiger als die Aquila oder die Jackdaw. Daher fällt die Steuerung diesmal weniger träge aus. Ansonsten behält Ubisoft das System der Vorgänger bei. Lobenswert ist auch dass Assassin’s Creed Rogue uns, bis auf wenige Ausnahmen, nie zwingt Seeschlachten auszutragen. Kritiker der Seeschlachten haben hier also wenig zu meckern. Zu Beginn des Spiels müssen wir allerdings Rohstoffe sammeln, um das Schiff aufzurüsten. Die Angst, dass der Spielfluss dadurch gestört wird, ist hier umsonst. Das ist zum Glück das einzige mal. Auch das Flotten-Minispiel, mit dem wir Ressourcen und Baupläne für die Morrigan erhalten, findet wieder seinen Platz. Außerdem macht das Riesen-Arsenal der Morrigan die wenigen Pflichtschlachten auch für die erträglich, die genau diesen Aspekt bei Black Flag nicht mochten.

Zu Land und zu Wasser

Auch wenn Shay zu den Templern wechselt, hat er die volle Assassinen-Ausbildung genossen.
Wir klettern, meucheln, metzeln und schießen uns also wie gewohnt von Ort zu Ort.
Ziemlich zu Beginn des Spiels erhalten wir ein Luftgewehr. Mit diesem können wir Schlaf- und Berserkerpfeile unbemerkt abfeuern. Später erhalten wir ein Granatenwerfer-Update. Hiermit können wir mehrere Gegner gleichzeitig erwischen. Die Missionen gestalten sich sehr abwechslungsreich. Das Spielprinzip ist das gleiche wie bei den Vorgängern. Durch die tolle Inszenierung wird einem aber nie langweilig. Wir retten Gefangene, hören Menschen ab, erledigen unsere Ziele, jagen wilde Tiere… alles wie gewohnt. Jeder neue Auftrag fühlt sich hier aber frisch und spaßig an. Die unter euch, die eine größere Herausforderung suchen, können sich wieder nach den optionalen Missionszielen richten.

Alles kann, nichts muss.

In gewohnter Manier können wir uns in der großen Welt austoben. Neben den Seeschlachten warten allerlei Aufgaben auf uns. Schatzsuchen, Auftragsmorde, Höhlenmalereien, Totems der Eingeborenen und Templerkarten gilt es hier aufzuspüren. Über das Start-Menü können wir durch Ressourcen Shay und die Morrigan aufwerten. Dies vereinfacht das Spiel, ist aber nicht zwingend notwendig. Wer an mehr Geld kommen will, hat die Möglichkeit das heruntergekommene New York wieder aufzubauen. Wir hätten uns hier ein System wie in Assassins Creed 3 mit der Davenport Siedlung gewünscht. Ein zweiseitiges Schwert ist das Schleicher-Feature. Auf Shay sind Attentäter angesetzt. Durch ein Flüstern wird uns signalisiert, dass diese in der Nähe sind. Das Adlerauge hilft uns mit einem Kompass die Assassinen aufzuspüren. Das System wurde aus dem Assassin’s Creed Onlinespiel entnommen. Es bringt Spaß und Abwechslung. Mitten in einer Schleichmission kann dies aber wirklich stören. Um hier Abhilfe zu schaffen, können wir Gebiete von den Assassinen-Banden zurückerobern. Durch all dies kann die ca. 15 stündige Hauptstory auf 40 Spielstunden erhöht werden.

Assassins Creed Rogue Remastered – unser Fazit.

Assassins Creed Rogue bleibt seiner Formel treu. Das Spielprinzip bleibt gewohnt intuitiv und spaßig. Die Story ist wunderbar inszeniert. Der unglaubliche Soundtrack reißt uns mit. Die abwechslungsreichen Missionen und die vielen Nebenbeschäftigungen halten auf Trab. All das macht Assassins Creed Rogue zu einem gewohnt guten Ableger der Reihe. Das Remaster allerdings ist nichts weiter, als ein kleines grafisches Update. Nichts desto trotz sollte Assassins Creed Rogue, genau wie die anderen Teile der Assassins Creed Reihe, in keiner Serien-Fan-Sammlung fehlen. Bei einem so umfangreichen Spiel inklusive DLC für nur rund 30 € solltet ihr zuschlagen!

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