Das alles erwartet euch bei Mittelerde: Schatten des Krieges
Mit Lizenzspielen ist das so eine Sache. Publisher geben horrende Summen für die Verwendung von Namen, Charakteren und Umgebungen eines Universums aus und müssen dann um diese Lizenz herum das passende Spiel bauen. Dabei versuchen sie stets, den Fans der jeweiligen Lizenz genau das zu geben, was sie wollen. Viel zu oft wird dabei vergessen, welche die eigentlichen Stärken des Entwicklerteams sind. Im schlimmsten Fall entsteht ein Spiel, das niemandem das gibt, was er sich erhofft hat. Das Entwicklerteam trifft den Geschmack der Spieler nicht, der Publisher macht nicht genug Umsatz und wir Spieler bekommen ein weiteres Game, dessen Produktionskosten anderweitig besser investiert gewesen wären. Dass es auch anders geht, beweist Mittelerde: Mordors Schatten. Der Titel hätte auch ohne Lizenz gut funktioniert, weil er mit dem Nemesis-System ein tolles Alleinstellungsmerkmal hatte. Zudem war die Story okay, das Gameplay unterhaltsam sowie die Technik ansprechend.
Aus Mordors Schatten wird Schatten des Krieges und aus einer neuen IP eine Serie
Mit Mittelerde: Mordors Schatten hat Monolith Productions ein Werk abgeliefert, das nicht wenige positiv überrascht hat. Somit wäre die erste Hürde genommen. Nun gilt es auf diesen Erfolg aufzubauen. Die Spieler sehnen sich nach einer Weiterentwicklung von Mordors Schatten. Die Schwächen sollen ausgemerzt werden und die Stärken ausgebaut. Zusätzlich erwartet man als Spieler nicht weniger, als ein grafisches Upgrade und einen Mehrwert gegenüber des ersten Teils, den man auch heute noch, auch dank PS4 Pro Update, wunderbar zocken kann. Als Mittelerde: Schatten des Krieges angekündigt wurde, war die Erwartungshaltung spürbar hoch. Abgesehen vom Namen, der etwas einfallslos daher kommt, scheinen sich die Mannen von Monolith Productions unter der Anweisung von Warner Bros. Interactive einige Gedanken gemacht zu haben. Auf die Ergebnisse dieser Gedanken gehen wir nun nur zu gerne ein. Auch Eindrücke des gezeigten Gameplays werden wir berücksichtigen, um bei unserem ersten Wunschartikel auch keine Wünsche unerfüllt zu lassen.
Unsere Analyse im Vorfeld zur E3 2017 – Welche Rolle spielt Schatten des Krieges
Auch auf der diesjährigen E3 (hier alle Termine) erwarten wir Neuigkeiten zu Mittelerde: Schatten des Krieges. Nichtsdestotrotz wurde das 3rd Person Action-RPG bereits Anfang März für den 24. August dieses Jahres angekündigt. Mittlerweile wurde das Spiel jedoch bis zum 10. Oktober verschoben. Vom 7. März bis zum heutigen Zeitpunkt gab es in wöchentlichen Live-Streams bereits viele interessante Informationen, die einen Hinweis auf das geben, was uns erwartet. Wie beim Vorgänger bekommen wir eine offene Welt geboten, die von Sauron und seinen Anhängern beherrscht wird. Seit Mordors Schatten sind wir weit hinter in die feindlichen Linien vorgerückt und wollen Mordor mit Hilfe eines neuen Ringes der Macht von innen heraus zerstören. Die Karte besteht aus verschiedenen Gebieten mit eigenen Aufgaben, eigener Landschaft, Gegnern, Burgen, Festungsanlagen und mehr. Gerade letztgenannte Festungsanlagen, dessen Eroberung in einer Mission über die Säuberung eines Gebiets entscheidet, nehmen einen zentralen Teil des Spiels ein.
Die Weiterentwicklung des Nemesis-Systems in Schatten des Krieges
Das Nemesis-System in Mittelerde: Mordors Schatten war das Alleinstellungsmerkmal des Titels. Gegner, die zufällig erstellt werden, selbst aufleveln und sich an Begegnungen im Spiel erinnern, hat man zuvor nämlich noch nicht gesehen. Das System sorgte für Abwechslung in einem Spiel, dessen Story nicht gut genug war, um alleine für Aufsehen zu sorgen. Hinzu kam die Möglichkeit, eben diese Gegner zu beherrschen und zu echten Verbündeten zu machen. Das Nemesis-System zieht logischerweise auch im Nachfolger unsere Aufmerksamkeit auf sich. Dank dessen Verbesserung haben Ork-Truppen einiges an Charakter gewonnen. Deutlich wird dies bei einer der angesprochenen Eroberungen einer Festungsanlage. Diese Anlagen sind nämlich nicht alle gleich. Ihre Ausstattung richtet sich komplett nach ihrem Oberherrn. Seine Armee und deren Ausrüstung hat letzterer selbst in der Hand. Klar, dass ein Herr der Drachen dann auch mit den fliegenden Ungetümen und einer Menge Feuer aufwarten kann.
Schlachten, die dem Fantasy-Epos würdig sind
Bevor ihr euch also an eine feindliche Festung heranwagt, nehmt ihr eure eigene Truppe unter die Lupe. Ihr bestimmt zum Beispiel einen Bodyguard, überlegt, was ihr an Belagerungswaffen benötigt und auf welche Verbündete ihr zählt. Diese haben eventuell eine Vergangenheit mit euch und eurem Widersacher. Vielleicht konntet ihr auch schon einen Verbündeten bei eurem Feind einschmuggeln. Die Variationen sind unzählig und eine Wiederholung der selben Szene bei zwei unterschiedlichen Spielern ist nahezu ausgeschlossen. In den ersten Gamplay-Ausschnitten konnten wir erkennen, dass den zufällig generierten Orks noch umfangreichere Hintergrundgeschichten und mehr Charakter verliehen wurde. Zudem kämpfen sie eigenständiger und springen öfter für euch in die Bresche. Es gibt zudem neue Ork-Typen, die natürlich ebenfalls ihre Stärken und Schwächen haben. Ein Beispiel dafür ist der Zerstörer, der gegnerische Tore stürmen kann. Innerhalb des Kampfes habt ihr die gewohnte spielerische Freiheit, während In-Game Sequenzen euch durch die verschiedenen Stufen der Schlacht leiten.
Die Boss-Fights in Mittelerde: Schatten des Krieges
Am Ende einer Festungs-Eroberung steht der Kampf gegen den Oberherrn an. In dessen von ihm eingerichteten Thronsaal kommt nur ihr herein. Habt ihr einen Bodyguard bestimmt, könnt ihr jedoch im Laufe des Kampfes auf diesen zählen. Ansonsten seid ihr jedoch auf euch und die Kraft von Celebrimbor und Talion angewiesen. In den gezeigten Bosskämpfen ging es bereits ordentlich zur Sache. Gut, dass ihr auf ganz neue Fähigkeiten zurückgreifen könnt. So feuert ihr beispielsweise in der Luft stehend und in Zeitlupe eure Pfeile auf euren Widersacher ab. Habt ihr auch diesen Kampf erfolgreich bestritten, gehört die Festung euch. Natürlich ist sie nach dieser monumentalen Schlacht etwas ramponiert. Mit der In-Game Währung Mirian sorgt ihr jedoch für den Wiederaufbau. Damit ihr eure Eroberung jedoch halten könnt, braucht ihr eine passende Verteidigung. Ernennt also einen eigenen Oberherrn, der die Festung hält und euch besondere Vorteile für das Gebiet gewährt. Dieser gestaltet dann Festung und Thronsaal.
Welcher Umfang erwartet uns im Vergleich zum Vorgänger?
Im Vergleich zum Vorgänger sind neue Aspekte ins Zentrum gerückt. Während wir in Mordors Schatten noch hauptsächlich Runen gesammelt haben und Talion durch Skins veränderten, gibt es nun ein Ausrüstungssystem. Ihr könnt also Rüstungen von Gegnern einsammeln, die euer Äußeres verändern. Auch Waffen sammelt ihr auf diese Weise. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass ihr auf Runen verzichten müsst. Auch die Gebiete sind lebendiger gestaltet als bei Talions erstem Abenteuer. Sie glänzen mit eigener Vegetation, eigener Bevölkerung und eigenem Klima. Ein wenig Abwechslung fürs Auge ist natürlich immer gerne gesehen. Verschiedene Ork-Stämme verleihen den grimmigen Kreaturen eine eigene Erscheinung und Ausrüstung. Stellen könnt ihr euch ihnen übrigens in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Der Wiederspielwert sollte dank des Nemesis-Systems zusätzlich hoch sein. Während Mittelerde: Schatten des Krieges aktuell noch als reines Singleplayer-Game angekündigt ist, verheimlicht uns das Team hinter dem Spiel laut eigenen Aussagen noch einiges.
Was könnte Schatten des Krieges die Suppe versalzen?
Erweitertes Nemesis-System, neue Ausrüstung, umfangreichere Skill-Trees und eine neue Welt sprechen für sich. Was könnte dem Team und uns dennoch die Suppe versalzen? Wir hoffen, dass das Nemesis-System der Story nicht im Wege steht. Eine detaillierte Story und hunderte von unterschiedlichen Zufalls-Geschichten könnten sich widersprechen. Auch die Gefahr, dass technische Probleme bei einer der unterstützten Konsolen entstehen, ist gegeben. Schließlich werden neben PS4 und Xbox One auch PS4 Pro und Project Scorpio unterstützt. So bewerten wir die Verschiebung auf Oktober durchaus positiv. Wir hoffen, dass die DLC-Politik fair ist und Mikrotransaktionen nicht genutzt werden, um Gamer zu schröpfen. Zu Grafik und Technik wollen wir noch nicht allzu viel sagen, da alles bisher gezeigte entweder Alpha- oder Pre-E3-Footage war und mit der Verschiebung bis Oktober noch genug Zeit vergeht. Wir sehen jedoch genug Ansätze für ein tolles Game, zu dem wir euch gerne auf dem Laufenden halten.