Mit Chorus veröffentlicht Deep Silver Fishlabs einen 3rd-Person-Space-Combat-Shooter, der Spieler vor allem mit actionreichen Weltraumschlachten in einer opulent gestalteten Welt samt mysteriöser Geschichte überzeugen möchte. Wir konnten die Vollversion bereits vor Release testen und verraten euch, was Chorus wirklich zu bieten hat.
Das Hamburger Entwicklerstudio Deep Silver Fishlabs greift nach den Sternen und liefert mit Chorus einen Space-Combat-Shooter aus der 3rd-Person-Perspektive, der Spieler auf PC, Konsolen sowie den Cloud-Diensten Stadia und Luna ins All katapultieren möchte. Das Gerüst des Spiels wirkt dabei wie das Ergebnis einer Liaison von Star Wars, Knight Rider und Control. Während die starke Hauptcharakterin Nara, die mysteriöse Geschichte und viele grafische Elemente unsere Control-Erinnerungen wecken, sind es die Weltraumschlachten, die aus Forsaken, Naras Raumschiff, in unserer Vorstellung immer wieder den Millennium Falcon machten. Bei der Symbiose aus Pilot und KI-betriebenem Fortbewegungsmittel kamen wir außerdem einfach nicht daran vorbei, an den Mann und sein Auto im Kampf gegen das Unrecht zu denken. Bereits seit seiner ersten Vorstellung hat Chorus mit eindrucksvollen Cutscenes unsere Aufmerksamkeit erregt. Unsere Review verrät, warum sie nicht die einzige Stärke des Spiels sind.
Der Kult, die Abtrünnige und viele Fragezeichen
Die Geschichte von Chorus lässt Spieler von Beginn an mit vielen Fragezeichen zurück. Wir wissen, dass sich Hauptcharakterin Nara, eine ehemalige Elite-Kämpferin des Kultes namens Circle von diesem abwendet. Sie konfrontiert sich mit den Fehlern ihrer Vergangenheit und beschließt, dass der Kult sein Ende finden muss. Auf ihrem Weg der Zerstörung setzt sie alles ein, was Circle sie gelehrt hat. An ihrer Seite ist ihr Sentient-Starfighter Forsaken, der sein eigenes Hühnchen mit Cult zu rupfen hat und mit Nara eine zerstörerische Einheit bildet.
Auf ihrer Reise durch die Semi-Offene Spielwelt mit ihren weiten Gebieten treffen Nara und Forsaken auf viele Verbündete im Kampf gegen den Kult, die allesamt ihre eigenen Geschichten erlebten und in Rollenspiel-Manier zunächst eigene Probleme mit Naras Hilfe lösen müssen, bevor sie zu starken Gefährten werden. Viele Fragezeichen lösen sich nach und nach in Wohlgefallen auf. Dennoch ist die Welt von Chorus zu nebulös, als dass sie durch die Cutscenes und Missionen des Spiels vollumfänglich aufgedeckt werden könnte. Vieles bleibt eine Sache der eigenen Interpretation, was nicht zwingend schlecht sein muss. Es lässt jedoch das Gefühl eines glasklaren Blicks auf die Geschehnisse vermissen.
Nara und Forsaken sind gegen den Kult meist in der Unterzahl. – Quelle: Deep Silver Fishlabs
Mächtige Fähigkeiten für mitreißende Schlachten
Bis sich Nara der Führungsriege des Kultes stellen kann, muss sie zunächst in Stärke und Können wachsen. Für Forsaken stehen beispielsweise neben neuen Waffen auch Waffenupgrades zur Verfügung, die gekauft oder in der Spielwelt gefunden werden können. In den Hangars des Spiels lassen sich außerdem auch Rumpf, Schild und Antrieb der fliegenden Ein-Raumschiff-Armee aufrüsten. Einzelne Waffen und Aktionen verbessern sich ebenfalls durch deren Nutzung. Dies unterstützt die individuelle Spielweise eines jeden Piloten stark. Nara lässt sich selbst nicht aufrüsten, dafür erlernt sie Riten, die sich in den Kämpfen als mächtige Fähigkeiten erweisen.
Während Schlachten zu Beginn von Chorus in typischer Dogfight-Manier ausgetragen werden, erhalten sie durch die Riten zusätzlichen Feinschliff. Während der Ritus der Sinne noch wie eine Art Sonar funktioniert und verborgene Objekte oder Spuren von Vergangenem anzeigt, ist bereits der Jagd-Ritus mehr als nützlich. Hiermit setzt sich Forsaken direkt an das Heck des gejagten Gegners. Andere Riten stören Beschleunigung von Schild und Antrieb der Gegner oder machen Forsaken selbst zum fliegenden Rammbock. Viele Fähigkeiten werden gleichermaßen für den Kampf und das Lösen von leichten Umgebungsrätseln eingesetzt. Generell gilt: Je mehr Riten, desto beeindruckendere Weltraum-Schlachten.
Kleine Umgebungsrätsel stellen Naras Fähigkeiten auf die Probe – Quelle: Deep Silver Fishlabs
Von unendlicher Weite bis zu regem Getümmel
Chorus schafft es ausgezeichnet, die Weiten des Alls darzustellen, ohne eine langweilige und karge Welt zu gestalten. Asteroidenfelder, Weltraumstationen und rein optische Elemente machen jedes der weitläufigen Gebiete zu etwas Besonderem. Außerhalb der bereits genannten Cutscenes muss sich Nara mit Forsakens Cockpit oder auch dem Cockpit von anderen Schiffen, in die sie schlüpft, abfinden. Bis auf kurze Boxenstopp-ähnliche Ausflüge in Hangars ist sie in Kult-Stätten, im All oder an anderen Schauplätzen komplett fliegend unterwegs. Der Fokus auf das Fliegen zahlt sich insofern aus, als dass Forsakens Steuerung ausgezeichnet von der Hand geht. Gleichzeitig ist viel Feinarbeit in die Umgebungs-Texturen geflossen. Insgesamt sieht Chorus vor allem in Action mit vielen Lichteffekten und ganzen Gegner-Horden wirklich gut aus.
Während sich ein 120-FPS-Modus bei einem solchen High-Speed-Game mit Sicherheit lohnen würde, können wir verstehen, dass sich Fishlabs zu Gunsten der Optik auf maximal 60-FPS beschränkt hat. Davon profitieren zum Beispiel die Zerstörungseffekte des Spiels. Diese wären nur noch opulenter, wenn einzelne Schiffsteile länger in der Spielwelt verbleiben würden. Mit Ray-Traced-Reflektionen sind sogar Next-Gen-Only-Features an Bord. Die Vertonung des Spiels bietet das, was man als Spieler von einem Space-Shooter erwartet. In storylastigen Momenten erklingen imposante Klänge, die an Spiele wie The Witcher erinnern, während im Kampf Explosionen und Waffenfeuer das Geschehen dominieren.
Fazit zu Chorus - Ein echtes Schlacht-Schmankerl
Wenn wir Chorus etwas ankreiden müssten, wäre dies ein fehlendes Kompendium mit Hintergrundinformationen zur Story des Spiels. Abgesehen davon erhalten wir mit dem Spiel mehr, als wir zunächst erwarteten. Naras Fähigkeiten sorgen für beeindruckend rasante Weltraumschlachten, das Aufrüsten von Forsaken geht schnell von der Hand und die Cutscenes des Spiels sind imposant. Gleichzeitig weiß die vom Spiel dargestellte Version des Weltalls mit ihren Bereiche-verbindenen Sprungtoren optisch und inhaltlich zu überzeugen. Wer Weltraumschlachten mag, muss Chorus lieben.
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