Gamer's Potion Gaming, Hardware, Filme und mehr

Dolmen im Test – Auf Revion Prime hört dich niemand schreien

Dolmen Review Test Kritik PS5 PlayStation 5 Xbox Series X S Review Test Kritik PC Charakter

Dolmen ködert als waschechtes Soulslike Spieler, die vor einer echten Herausforderung nicht zurückschrecken. Als Sci-Fi-Horror-Action-RPG können sich „Alien“-Fans ihren größten Ängsten stellen und dürfen im Spiel von Prime Matter und Massive Work Studio kein Erbarmen erwarten. Wir haben die PlayStation 5-Version getestet.

Als Sci-Fi-Soulslike-Action-RPG mit Horror-Elementen ist Dolmen keineswegs konkurrenzlos. Schon The Surge 2 und sein Vorgänger schlagen in eine ähnliche Kerbe. Eigene Ideen und Starke Horror-Vibes sollen Dolmen zu einer mehr als passablen Alternative zu gestandenen Soulslikes machen. Unser Testbetrieb zeigte schnell, an welchen Punkten Prime Matter und das brasilianische Massive Work Studio ausgezeichnete Arbeit geleistet haben und wo der Titel dennoch Wünsche unerfüllt lässt. Vorab können wir Dolmen jedoch bescheinigen, uns positiv überrascht zu haben. Es ist allerdings eine Liebe auf den zweiten Blick.

Das Massive Work Studio ist erst 2016 gegründet worden und ist mit Dolmen zweifellos das komplexeste Werk der jungen Studio-Historie angegangen. Als starker Partner steht den brasilianischen Studio Prime Matter zur Seite. Das Premium-Label von Koch Media und seine Studios arbeiten bereits fleißig an ersten Titeln wie Project: Echoes Of The End, die auf die Unreal Engine 5 setzen. Zu diesen gehört Dolmen allerdings noch nicht. Hier kommt die Unreal Engine 4 zum Einsatz und erleichtert die Veröffentlichung des Titels für die alte und die aktuelle Konsolen-Generation und PC. Wir haben die PS5-Version getestet und den Grafik-Modus mit seinen gelungenen Spiegelungen gewählt. Der Schwierigkeitsgrad ist immer gleich schwer.

Schon der erste Boss-Gegner macht euch euer Leben schwer – Quelle: Koch Media

Eure tödliche Mission auf Revion Prime

Dolmen schickt den Spieler in ferner Zukunft auf den Planeten Revion Prime. Dort deckt ihr als Teil der Weltraum-Kolonialmacht Mensch die Machenschaften der Vahani auf. Diese Außerirdischen Bewohner des Science-Fiction-Universums verändern das Erbgut anderer Spezies. Ihre Motive sind euch zunächst unbekannt. Ihr wisst allerdings, dass der namensgebende Kristall Dolmen das Schlüsselelement zur Mission der Vahani sein könnte. Auf Revion Prime gibt es zahlreiche dieser Kristalle, weshalb der Planet der Dreh- und Angelpunkt eures Abenteuers ist. Dank eigener Meisterung der Genmanipulation könnt ihr auch solch unwirtliche Planeten in einem Raumanzug bewandern. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei eurem Abenteuer um ein echtes Himmelfahrtskommando.

Der ungewöhnliche Schauplatz des Sci-Fi-Horror-RPGs Dolmen gibt dem Spiel ein „Alien“ -Flair wie ihn wenige andere Spiele mitbringen. Ein fleischüberzogener, knöcherner Untergrund, der bei jedem Schritt regelrecht schmatzt oder dunkle Gänge schaffen eine dichte Atmosphäre. Gegner sind früher zu hören als zu sehen und Kunstbeleuchtung, Feuer und Elementar-Effekte unterbrechen die Dunkelheit zu einem regelrechten Feuerwerk. Die Geschichte des Spiels wird in sehr kurzen Zwischensequenzen erzählt und durch in der Welt verborgene Info-Schnipsel ergänzt. Hier hätten wir uns etwas mehr Input gewünscht.

Zu Beginn des Spiels ist der Fernkampf eine echte Macht – Quelle: Koch Media

Mehr als nur ein Dark-Souls-Klon

Dolmen erinnert in vielerlei Hinsicht an das große Genre-Vorbild Dark Souls. Gegner können direkt anvisiert werden. Außerdem entscheidet eine Ausdauerleiste darüber, ob ein weiterer Schlag ausgeführt werden kann oder nicht. Generell ist jeder Gegner in der Lage euch das Zeitliche segnen zu lassen und passiert dies, müsst ihr eure wohlverdienten Naniten erst einmal wieder einsammeln. Einen großen und spannenden Unterschied macht eure Energie-Leiste. Diese wird durch Batterieladungen gefüllt, sofern ihr die Energie der Leiste verbraucht habt. Euch stehen in jedem Durchgang immer nur eine Hand voll Batterieladungen zur Verfügung.

Ihr könnt eine volle Energieleiste dazu nutzen, euren Charakter komplett zu heilen. Dies passiert sehr schnell und kann euch im Kampf die Haut retten. Euer Fernkampf ist jedoch ebenfalls von dieser Energieleiste abhängig. Ist die Leiste voll, könnt ihr munter drauflosschießen. Wie die Ausdauerleiste nutzt sich die Energieleiste für den Fernkampf ab und füllt sich dann wieder. Dies jedoch nur so weit, wie generell Energie in der Leiste vorhanden ist. Wenn ihr euch also zur Hälfte geheilt habt, steht euch nur eine halbe Leiste für den Fernkampf zur Verfügung und baut sich danach auch nur zur Hälfte wieder auf. Zudem dauert es ein paar Sekunden, die Leiste durch Batterieladungen zu füllen.

Ein Heilungsvorgang sollte also ebenso vorsichtig abgepasst werden wie der Einsatz einer Batterieladung. Durch diese Dynamik hat Dolmen etwas einzigartiges, um sich positiv von eingelaufenen Pfaden der Soulslikes abzuheben. Selbstverständlich wirkt sich diese Tatsache auch auf die Charakter-Weiterentwicklung aus, denn Energie und Gesundheit lassen sich genau wie Nah- und Fernkampf unabhängig voneinander entwickelt.

Neben euren Gegnern könnt auch ihr ordentlich austeilen – Quelle: Koch Media

Grauenvolles soweit das Auge reicht

Die Welt von Dolmen ist gewollt hässlich, was einen großen Teil des Reizes ausmacht, den der Titel auf uns ausübte. Die Gegner unterscheiden sich stark voneinander. Während manche Kämpfer nur futuristisch daherkommen und wie ihr aus der Ferne schießen und aus der Nähe mit Klingenwaffen zuschlagen, erwarten euch diverse Elementar- oder Säure-Angriffe von allem, was über die Oberfläche von Revion Prime kreucht und fleucht. Der Fluchtreflex ist häufig mehr als nachvollziehbar und wahrscheinlich spielerisch sogar die beste erste Reaktion vor allem auf unbekannte Gegner. Nichts lädt auf Revion Prime zum Verweilen ein, außer die wenigen sicheren Ecken der Spielwelt.

Während Gegner und Spielwelt gewollte Abneigung erzeugen, sind es die Menüs des Spiels, bei denen dies eher ungewollt geschieht. Hier hat jede Detailverliebtheit der Entwickler ein jähes Ende gefunden. Der Spieler bekommt meist unübersichtliche und nicht ansprechende Tabellen geboten. Wenn es kleine Illustrationen gibt, sind diese stark vereinfacht und haben nicht in Ansatz die Qualität, die wir uns bei diesem guten Spiel erhofft hätten. Um unseren Charakter zu verbessern, müssen wir zudem jedes Mal auf unser Schiff zurückkehren, was uns durch einen kurzen aber eigentlich unnötigen Ladevorgang schleust. Gerne hätten wir unseren Charakter direkt an der jeweiligen Halde verbessert.

Unser Fazit zu Dolmen

Dolmen macht als Soulslike vieles richtig. Revion Prime hat uns mit seinem „Alien“-Flair positiv überrascht. Die Schar eurer Widersacher ist überraschend vielfältig und optisch abschreckend. Dies beginnt mit den ersten Gegnern des Spiels und zieht sich bis zum Ende. Die Bossgegner verdienen die Bezeichnung und bieten eine Herausforderung. Ein weniger gelungener Aspekt eurer zahlreichen Kämpfe ist die Gegner-KI. Im Kampf werdet ihr zum Beispiel häufig nur bis zu bestimmten Punkten verfolgt und spät wahrgenommen. Das macht es euch möglich, die Laufwege eurer Gegenspieler auszunutzen. Vor allem im ersten Abschnitt dezimiert so fleißig per Fernkampf. Wir hätten uns auch mehr Story, eine große Karte und ansprechendere Menüs gewünscht. Insgesamt ist Dolmen dennoch ein Titel, den Soulslike- und Sci-Fi-Fans nicht links liegen lassen sollten.

Solltet ihr eines der folgenden Produkte über unseren Amazon-Link bestellen, erhalten wir eine Provision. Ein Nachteil entsteht euch nicht. Stattdessen profitiert ihr davon, dass wir unsere Arbeit vielleicht noch professioneller fortführen können.

Die mobile Version verlassen