Dragon Quest Builders 2 ist der zweite Ableger der Dragon Quest-Serie in dem ihr mit Bauklötzen eure Welt gestaltet. Wer wie wir den Vorgänger nicht kennt, neigt dazu den Titel zu unterschätzen. Er ist nämlich mehr als Minecraft im Dragon Quest Design.
Wer Dragon Quest Builders 2 eine Chance gibt, erhält ein vollwertiges RPG mit eigener Story und der Möglichkeit mit Freunden zu bauen. Es ist dabei nicht nur so, dass ihr diese Freunde in der echten Welt trefft und sie in euer Spiel einladet, viele davon findet ihr auch im Laufe eures Abenteuers. Wir waren immer wieder davon überrascht, wie wundervoll und herzlich die Welten sind, die sich mit Hilfe der schier unzähligen Baumaterialien gestalten lassen. Die Geschichte des Spiels, in der ihr Dragon Quest typisch euren Charakter selbst benennt, ist dabei gleichzeitig ein spaßiges Abenteuer mit tollen Einfällen und ein riesiges Tutorial, das euch auch nach dem Spiel unzählige kreative Spielzeuge an die Hand gibt. Wer die Story erleben möchte, muss jedoch zunächst einmal Schiffbruch erleiden.
Bauen oder nicht bauen, das ist hier die Frage
Ihr findet euch als Erbauer in einer Welt wieder, die eure Aufgabe strengstens verbietet. Die herrschenden Kinder Hargons verbieten im Namen des verschwundenen Hargon das Bauen, das Reisen und selbst jede Form von Landwirtschaft. Dies führt dazu, dass das Wissen der Welt langsam aber sicher in Vergessenheit gerät. Die Bewohner verschiedener Inseln, die über weiteres Wissen verfügen, fürchten sich es zu nutzen. Eure Ankunft ist eine große Chance für die Inseln, die ihr besucht. Sie bringt eure Verbündeten jedoch auch in Gefahr. Eine Gefahr, der sie nur dann trotzen können, wenn ihr sie in die Geheimnisse des Bauens einweiht und über euch selbst hinauswachst.
Bereits zu Beginn des Spiels, ehe ihr das ganze Ausmaß der Geschichte von Dragon Quest Builders 2 erahnen könnt, erhaltet ihr eure eigene Insel. Um diese so zu gestalten, dass sie lebenswert ist, macht ihr euch auf den Weg auf andere Inseln. Jede Insel stellt euch vor neue Aufgaben und bringt euch neue Erkenntnisse zum Bauen und zur Story des Spiels. Dieser Aufbau hat unsere Motivation stets hoch gehalten und uns immer wieder mit tollen Story Meilensteinen belohnt.
Dragon Quest Builders 2 nimmt euch an die Hand, es beschränkt euch aber nicht
Wie Square Enix uns die Vielfalt des Aufbau-Prinzips im Spielverlauf näher bringt, gefällt uns ausgezeichnet. Seid ihr auf einer neuen Insel eingetroffen, setzt ihr euch in Quests mit den Bedürfnissen der Bewohner auseinander und lernt dabei neue Aufgaben zu meistern. Sollt ihr ein Klo errichten, bleibt es euch überlassen, ob ihr einfach einen Topf und ein Handtuch in einen viereckigen Raum aus Sand platziert oder mit Deko und räumlicher Opulenz für ein viel angenehmeres Geschäft sorgt. Natürlich erwarten euch auch anspruchsvollere Aufgaben in denen Dörfler einen gewissen Luxus verlangen. Auch in diesen Fällen könnt ihr Standort, Ausgefallenheit und vor allem die Form selbst bestimmen. Es ist unwahrscheinlich, dass bei zwei unterschiedlichen Spielern eine entstandene Siedlung am Ende eines Handlungsstrangs gleich aussieht. Das ist eine der Stärken von Dragon Quest Builders 2. Bezahlt werdet ihr in DQ Builders 2 übrigens mit der Zuwendung der Bewohner der Welt. Gibt es etwas Schöneres als die Dankbarkeit anderer?
Ihr seid mehr als einfache Hochstapler
Dragon Quest Builders 2 erwartet von euch mehr, als das einfache Stapeln verschiedener Blöcke. Jeder Bereich hat seine eigene Flora, Fauna und Bedrohungen. Dragon Quest wäre nicht das Spiel, das es ist, wenn es nicht verschiedene Monster, eine Charakterentwicklung und auch Loot für euch in petto hätte. Vieles, das ihr durch das Besiegen von Monstern erhaltet, könnt ihr produktiv einsetzen. Die Ressourcen unterscheiden sich dabei in Häufigkeit und Qualität. So schmiedet, kocht, spinnt und hammert ihr, was das Zeug hält. Die Fertigung von Materialien, Ausrüstung oder komplexen Gerichten selbst ist erstaunlich simpel gehalten. So trifft der Titel den richtigen Ton zwischen Komplexität und Einfachheit.
Viele Bauanleitungen fallen euch als Erbauer übrigens selbst mit der Zeit ein. Andere könnt ihr euch mit der Zuneigung erkaufen, die ihr mit der Zeit verdient. Wir selbst hatten nicht einmal die Situation, dass uns etwas wirklich gefehlt hat, was wir suchten. Es ist eher so, dass wir selbst mit fortgeschrittener Spielzeit immer wieder neue Dinge erfunden oder entdeckt haben.
Wundervoll anzusehen mit kleinen Abzügen in der B-Note
Wer bis zu diesem Punkt gekommen ist, der weiß, dass Dragon Quest Builders 2 vieles richtig macht. Auch technisch können wir dem Titel beinahe Bestnoten ausstellen. Kleinigkeiten sind es jedoch, die das Aufbau-Rollenspiel nicht in die oberste Liga vorstoßen lassen. Besonders vielfältig sind die vielen Soundeffekte beim Spinnen, Hämmern, Basteln oder Zerstören. Weniger begeistert hat uns der Sound, der zwar mit serientypischen Melodien um die Ecke kommt, aber durch viele digitale Klänge nicht die Macht besitzt uns so sehr mitzureißen, wie es ein echter orchestraler Soundtrack vermag. Störender als das ist jedoch die Kamera, die ab und zu nicht so reagiert, wie wir uns das erhofft haben. Während sie zu achzig bis neunzig Prozent eine unauffällige Arbeit macht, sind es die restlichen Prozent in denen sie uns aus unserer Eigenbau-Welt reißt.
Zusätzlich verbringen wir sehr viel Zeit mit lesen. Dabei ist nicht jeder Text wirklich wichtig und wir neigten mit fortschreitender Spielzeit dazu viele Gespräche zu überspringen. Im Anschluss sprachen wir Questgeber einfach nochmal an und fragten, was sie denn wollten. Ein allgemeines Verschlanken von Gesprächen hätte uns besser gefallen. In Zwischensequenzen werden Gespräche zudem richtig störend. Einzelne Charaktere hören nämlich Gesprächsfetzen in ihren Köpfen. Diese verbleiben mehr als zehn Sekunden auf dem Bildschirm. Das ist wenig zeitgemäß und macht keinen Spaß.
Unser Fazit zu Dragon Quest Builders 2 – Ein klotztastisches Rollenspiel
Dragon Quest Builders 2 hat uns positiv überrascht. Was wir zunächst eher für einen Minecraft-Klon in Dragon Quest Gewand hielten, ist näher betrachtet ein waschechtes Dragon Quest mit Sandbox-Building-Mehrwert. Wer sich also gerne in den Dragon Quest-Welten verliert, gerne etwas mit digitalen Klötzchen spielt und sich an einigen Ecken und Kanten nicht stört, kommt kaum am Titel vorbei. Das Spiel hat unsere Kreativität gefördert und uns nicht mit seinen schier unzähligen Möglichkeiten erschlagen. Im Spielverlauf erschufen wir alleine oder mit anderen Werke, die wir gerne fotografierten und für die Welt sichtbar machten. Lediglich die zuweilen zu selbstständige Kamera und zu ausschweifende Leseaufgaben trübten das ansonsten tolle Erlebnis.
Nach Dragon Quest Builders 2 stürzen wir uns weiter in unseren Testbetrieb zu Wolfenstein Youngblood. Seit dem 26. Juli suchen die Blazkowicz Zwillinge nämlich in Paris ihren Vater. Bis dahin könnt ihr gerne nochmal einen Blick auf unseren Test zum Vorgänger werfen. Solltet ihr Lust auf Dragon Quest bekommen haben, ist natürlich auch Dragon Quest XI oder Dragon Quest Heroes 2 einen Blick wert. Andere empfehlenswerte JRPGS sind Ni No Kuni 2 und auch Final Fantasy XV.
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