Final Fantasy I
Mitte der 80er stand Square kurz vor dem Bankrott. Alle Hoffnung lagen auf dem jungen Entwickler Hironobu Sakaguchi, dessen Traum es war, ein Rollenspiel zu machen. Wäre dies ein Misserfolg gewesen, wäre es ihr letztes und finales Spiel gewesen. Deswegen auch FINAL Fantasy. Das erschien dann auch 1987 in Japan und 1990 im Westen. Die Story war simpel. Die vier Krieger des Lichts begeben sich auf die Reise die vier Kristalle zurückzuerobern. Dafür müssen sie vier großen Monstern und ihrem Freund auf den Kopp hauen. Abgesehen von einer Prämisse bietet die Geschichte allerdings nicht mehr.
Viel wichtiger waren dabei die Neuerungen des Rollenspielgenres. Elementare Magie und Ausrüstung brachten mehr Taktik ins Spiel, und wählbare Charakterklassen Individualismus. Zwar ist der erste Teil der Rollenspielserie auf vielen Plattformen erhältlich, doch nicht sonderlich spielenswert. Kaum Story, repetitives Gameplay, hohe Encounter Rate und niemals eine Ahnung wo man hin muss. Somit ist Final Fantasy I nur etwas für Fans mit einem Komplementierungs-Zwang.
Final Fantasy II
Final Fantasy wurde zu einem unerwarteten Erfolg, weswegen man mit dem Sequel begann. Jedoch hatte man damals nicht an eine Fortsetzung gedacht. Also alles neu. Welt, charaktere, Story. Aus der Not wurde eine Tugend und daraus eine Tradition. Die Story dreht sich hierbei um vier Weisenkinder, deren Dorf vom Imperium zerstört wurde. Sie schließen sich der Rebellengruppe Wildrose an, um den Imperator Matheus zu stürzen. Final Fantasy II besaß einige interessante Gimmicks für die Zeit. So das Word Memory System, welches dem Spieler erlaubte sich Wörter aus einem Dialog zu merken, welche er dann wiederum in späteren Dialogen selber benutzen konnte.
Weniger gut fiel das Kampfsystem aus. Statt mit normalen Erfahrungspunkten aufzusteigen, steigt man hier durch seine Aktionen auf. Wird man angegriffen, steigen die eigenen Hitpoints, greift man selbst an, steigt der Angriffswert. Was auf dem Papier gut klang, stellte sich in der Praxis schlecht heraus. Dieses System führte zu Situationen, in denen man eigene Teammitglieder Angriff um so seine Werte zu steigern. Hinzu kommt noch schlechtes Leveldesign und sehr repetitive Aufgaben. Der verantwortliche hinter Final Fantasy II, war Aktoshi Kawazu, welcher im ersten Teil noch für die Kampfanimationen verantwortlich war. Jedoch hat es auch gute Sachen. Zwei Urgesteine der Serie gaben hier ihr Debüt. Neben dem Charakter Cid, welcher in einer jeweils anderen Version in jedem Final Fantasy Spiel auftaucht, debütierten hier die Chocobos. Große, gelbe Laufvögel, die wie überdimensionierte Küken aussehen.
Wäre Final Fantasy II damals 1988 schon im Westen erschienen, hätte es womöglich den Ruf der Serie geschadet und sie wäre nicht so erfolgreich, wie heute. Zu uns kam der Titel erst mit einer Collection für die PS One und zwar 15 Jahre Später im Jahre 2003.
Final Fantasy III
Hier ist der Titel der Serie, der uns am längsten verwehrt geblieben ist. 1990 erschienen für den Famicom, dem japanischen NES, kam Final Fantasy III erst etwas später zu uns. GANZE 16 JAHRE SPÄTER. Erst 2006 kam Final Fantasy III in Form eines 3D Remakes für den Nintendo DS zu uns. Es etablierte mehr als nur eine neue Tradition, in einer Reihe die dafür bekannt ist sich ständig zu verändern. Zum einen das Konzept der Beschwörungen, das es dem Spieler erlaubt mächtige Kreaturen, wie Odin oder Shiva in den Kampf zu beschwören. Dieses Konzept ist bis heute ein wichtiger Faktor der Serie und nahm im Laufe der Jahre einen immer wichtigeren Platz ein und wurde immer mehr Story relevanter.
Ein weiteres Novum, war das Jobsystem. Die Charakterklassen konnten frei nach belieben gewechselt werden, was eine ungeahnte Tiefe ins Spiel brachte. Die Charaktere konnten so zwischen Charakterklassen, wie dem Krieger oder Dieb wechseln, aber auch zu Jobklassen, wie dem Wikinger, Schwarzgürtel oder Zwiebelritter. Der Vorteil von Final Fantasy III gegenüber seinen Vorgängern ist, dass es heute immer noch gut ist und Spaß macht. Final Fantasy ist eine Spieleserie die vorrangig durch ihre Story bekannt ist. Umso erstaunlicher, dass Final Fantasy III durch dessen Gameplay heraussticht und zu einem großen Erfolg wurde. So groß, dass wir vor zwei Jahren auf dem NES Classic Mini das erste Final Fantasy erhielten, auf dem japanischen Famicom Mini jedoch Final Fantasy III enthalten war.
Final Fantasy IV
1991 entwickelte sich die Serie wieder ein mal weiter und wagte den Sprung auf das SNES, wo Final Fantasy II ein Riesenerfolg wurde. Ja, Final Fantasy II. Der erste Teil erschien im Westen erst 1990, Final Fantasy IV aber schon 1991. Somit wurden Teil zwei und drei übersprungen. Um Spieler nicht zu verwirren, hat man deswegen den vierten Teil in Final Fantasy II umbenannt. Erst mit den Portierungen um die 2000er herum, hat das Spiel seinen richtigen Namen und Schwierigkeitsgrad zurück. Was wir bekamen, war eine geschnittene und leichtere Version.
Doch das wichtigste an Final Fantasy IV war das, wofür die Serie heute bekannt ist: Eine mitreißende und emotionale Story. Das Spiel dreht sich um den Ritter Cecil, den Hauptmann der Red Wings Flotte. Ihm wird vom König befohlen ein Dorf dem Erdboden gleich zu machen. Jedoch weigert sich Cecil Unschuldige zu töten. Von da aus beginnt eine Geschichte, die sich um Liebe, Verrat, Krieg und Hoffnungen dreht. Außerdem ist die letzte Location des Spieles der Mond, auf welchen ihr durch einen Wal gelangt. Just sayin…
Der Tod spielt in der Geschichte von Final Fantasy IV eine wichtige Rolle. Entweder täuscht jeder ein Mal seinen eigenen Tod vor oder er stirbt wirklich. Dies passt sich alles in dem Storygespann ein, welches sehr klassisch aufgebaut ist: Der Kampf Gut gegen Böse, Kristalle als Werkzeug zur Macht und eine erinnerungswürdige Liebesgeschichte.
2008 erhielt Final Fantasy IV ein 3D Remake für den Nintendo DS, inklusive vertonter Sequenzen.
Neben der Version für den Nintendo DS erhielt Final Fantasy IV ein weiteres Remake. 2011 erschien die Complete Edition für die Playstation Portable. Das Spiel wurde wieder zweidimensional, jedoch mit neuen Texturen. Erhielt aber einen Nachfolger namens Final Fantasy IV: The After Years und eine kleine Episode namens Interlude, welche die Ereignisse zwischen den Teilen erzählt.
Final Fantasy V
Final Fantasy V führte die Tradition fort, erst sehr verspätet zu uns zu kommen. Ursprünglich erschien es 1992 für den Super Famicom, zu uns jedoch erst 1999 für die erste Playstation.
Die Prämisse von Final Fantasy V ist sehr simple, aber effektiv: Lasst uns auf ein Abenteuer gehen. Diese Stimmung wird auch über das gesamte Spiel über vermittelt. Von Meteorkratern, versunkenen Tempeln und einem Schiffsfriedhof bis hin zu einer zweiten Welt. Mit Eurer Gruppe begebt ihr euch auf die Reise um dem Zauberer Exdeath davon abzuhalten, die Welt zu zerstören. In Final Fantasy V waren zum ersten Mal Story und Gameplay gleichgestellt. Etwas das erst wieder gut 20 Jahre danach geschah.
Hinzu kam noch, dass die ikonischen Kristalle ihren letzte Auftritt in Final Fantasy V hatten und erst wieder mit Final Fantasy IX zurückkommen würden. Diese erfüllten aber hier auch eine Funktion. Das aus Final Fantasy III bekannte Job System kehrte zurück und wurde über Kristalle umgesetzt. Das Job System wurde erweitert und verbessert, was zu vielen Durchgängen animiert. So auch zur Four Job Fiesta. Jedes Jahr im Juni bekommen Fans und Spieler vier zufällige Jobklassen zugelost und dürfen nur mit diesen Final Fantasy V spielen. Das Wichtigste ist jedoch: Final Fantasy V macht auch heute noch Spaß.
Final Fantasy VI
1994 war es soweit: Eines der besten Rollenspiele aller Zeiten erschien. Gregor Kartios von RocketbeansTV beschrieb Final Fantasy VI sehr passend mit den Worten: Das Spiel ist gespickt mit einem Magic Moment nach dem anderen. Bis heute schwören Rollenspielkenner auf diesen Teil. Doch warum? Ganz einfach: Es macht sehr vieles richtig. Das Spiel schlägt gleich zu Beginn einen düsteren und ernsten Ton ein. Ihr begebt euch mit der vom Imperium versklavten Terra durch einen einen Schneesturm um den vermeintlichen Fund der Überreste eines Wesens zu finden, dessen Volk vom Imperium vernichtet wurde. Final Fantasy VI bietet mehr als ein Dutzend Charaktere, jeder davon mit einer eigenen Geschichte und eigenen Spielmechaniken. Da gibt es zum einen den selbsternannten Schatzsucher, jedoch eigentlich Dieb Locke, der ein dunkles Geheimnis inne hat, Ninja Shadow, dessen Herkunft ihr nur über seine Träume erfährt, oder denSchwertkämpfer Cyan, dessen Familie und Stadt bei einem Giftangriff des Imperiums getötet wurden. Doch der wohl ikonischste von allen ist der Antagonist Kefka Palazzo.
Dieser wahnsinnige Clown hat sich seinen Platz in der Geschichte der Videospiel Bösewichte wahrlich verdient. Vor allem, da er einer der wenigen war, die ihren Plan auch erfolgreich umgesetzt haben. So hat er es geschafft die Welt zu zerstören und die World of Ruin zu hervorzurufen. Doch neben diesen Momenten gibt es viele Weitere Magic Moments. Der Weg nach Narshe, der Phantomzug, Celes versuchter Selbstmord oder diese ganz besondere Opernszene. Final Fantasy war immer State of the Art, doch damit bewiesen sie es ein Mal mehr. Denn während der Opernszene drangen zum ersten Mal Stimmen aus dem SNES, was damals ein Novum.
Mit viel Liebe zum Detail wurde Final Fantasy III ein voller Erfolg. Ja, drei. Das selbe Spiel. Die anderen Teile sind bis dahin nicht nachgerückt und deswegen benannte man Final Fantasy VI in Final Fantasy III um.
Das tat dem Spiel jedoch kein Anklang. Mit Final Fantasy VI sicherte sich die Serie die Speerspitze des Rollenspielgenres und das trotz großer Konkurrenz aus den eigenen Reihen. 1995 schlossen sich die beiden konkurrierenden Publisher Square und Enix für ein Spiel zusammen. Erst ein Jahrzehnt später fusionierten sie offiziell zu Square Enix. Das Spiel, das dabei heraus kam war Chrono Trigger. Das Zeitreise-Abenteuer wurde vom Final Fantasy Shöpfer Hironobu Sakaguch und Dragon Quest-Macher Yugi Horii zusammen entwickelt. Für das Art Design, war niemand geringeres verantwortlich als Akira Torijama, der Schöpfer der Dragon Ball-Reihe. Er ist seit Anbeginn bei der Dragon Quest Reihe dabei, was man auch im Design der Charaktere erkennt. Final Fantasy VI schaffte es dennoch sich durchzusetzen und ist bis heute ein Muss für Videospielkenner und -fans.