Mit Kriegsbeute geht die siebte Staffel von HBOs Game of Thrones nunmehr in die vierte Folge. Das bedeutet, dass wir nach dieser Episode mehr als die Hälfte der Staffel gesehen haben. Erschwerend kommt hinzu, dass Kriegsbeute auch noch die kürzeste Game of Thrones Folge bislang ist. Wir haben uns die neuste Game of Thrones Ausgabe, die vorab bereits im Internet erschien, nach der offiziellen Ausstrahlung angeschaut und bewerten für euch die Geschehnisse. Dabei werden wir auf Einzelheiten eingehen, die euch vielleicht entgangen sind und Schlüsselmomente so gut es geht entlarven. Wenn wir etwas wissen, dann ist es die Tatsache, dass jede Aktion in Game of Thrones auf irgendeine Art und Weise eine Reaktion nach sich zieht und dass keiner vor dem Tod geliebter Charaktere sicher ist. Wer aufgrund der massiven Spoiler nun abspringt, darf sich gerne später auf unser Recap stürzen. Allen anderen wünschen wir eine angenehme Lektüre.
Bron und Jamie unterwegs mit der namensgebenden Kriegsbeute
Zunächst führt uns Kriegsbeute zu Jamie, Ser Bronn und das Gold, das die Lannister Armee von der Schlacht gegen die verbliebenen Tyrells erbeutet haben. Natürlich weckt dieses Begehrlichkeiten. Gerade ein Söldner wie Bronn tut sich schlecht dabei, eine Burg einzunehmen, Berge von Gold zu erbeuten und dann nicht die Hand ordentlich auf zu halten. Im Gespräch mit Jamie zögert er also nicht, seinem Unmut Ausdruck zu verleihen. Er will eine Burg und fühlt sich nicht ausreichend für seine treuen und zweifellos wertvollen Dienste entschädigt. Bronn hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er dem dient, der am meisten zahlt. Es wäre also gut möglich, dass er sich an die Zeit mit Tyrion zurück erinnert. Dieser hat seine Schulden auf Lannister-Art ebenfalls immer beglichen. Zudem erfolgte diese Begleichung immer zeitnah und zuverlässig. Hier gibt es eine Menge Potenzial für eine Wiedervereinigung, die wir nur zu gerne sehen würden.
Cersei und ihre Verpflichtungen zur eisernen Bank – die Kriegsbeute
Das Gespräch zwischen der eisernen Bank und Cersei hat sich gedreht. Mit der Gewissheit, die Schulden begleichen zu können, ist es nicht mehr länger die eiserne Bank von Bravos, die Forderungen stellt. Diese verliert mit der Rückzahlung der Lannisters einen Großteil ihrer Zinseinnahmen. So haben sich das Haus mit dem Löwen-Wappen also erneut als vertrauenswürdiger Geschäftspartner bewiesen. Cersei ist sich dieser Sache bewusst. So gehen beide Seiten schon in neue Verhandlungen und klären, wie man die Zusammenarbeit fortsetzen kann. Die Königin hat sicherlich schon geeignete Ideen. Auch wenn sie diese noch nicht auf den Tisch packt. Rückblickend hat es sich in Westeros selten ausgezahlt, zu weit in die Zukunft zu planen. Auch an dieser Stelle wird sich das Blatt noch in Kriegsbeute wenden. Dazu aber später mehr. Für Cersei, die in Episode 4 nur wenig Screentime bekommt, scheint zunächst aber alles weiter nach Plan zu laufen.
Die Neuigkeit bezüglich der Tyrells ist nicht das einzige, was in Drachenstein eintrifft
Die Verbündeten von Daenerys Targaryen sind dezimiert. Euron Graufreud hat der Flotte der Eiseninseln den Garaus gemacht. Die Lannisters haben die verbliebenen Tyrells selbst bekämpft und sie um ihre Reichtümer erleichtert. Dabei war Cersei ihrem Bruder Tyrion immer mindestens einen Schritt voraus. Das ist alles andere als befriedigend für die Mutter der Drachen, die am liebsten mit ihren drei fliegenden Kindern Königsmund dem Erdboden gleich machen würde. Bevor wir jedoch ihre Reaktion erleben, folgt eine besondere Szene im Drachenglas-Bergwerk. Neben Massen von Drachenglas zeigt Jon der Khaleesi nämlich Zeichnungen, die nicht nur seiner Weiße-Wanderer-Argumentation Nachdruck verleihen, sondern auch beweisen, dass schon früher alle Völker gemeinsam gegen die Gefahr aus dem Norden ankämpften. Nur so können sie gewinnen. Daenerys verspricht ihre Hilfe, sofern Jon das Knie beugt. Hier haben wir also erneut einen möglichen Scheidepunkt. Wird Jon sein Knie beugen? Wie wird Daenerys reagieren, wenn er dies nicht tut?
Daenaerys hört sich alle Seiten an und entscheidet
Die Neuigkeiten zwingen Daenerys zu handeln. Doch wie soll sie reagieren? All ihre Berater machen sie darauf aufmerksam, dass sie für einen Weg steht, der neu für Westeros ist. Nun dürfe sie nicht so handeln, wie es Westeros gewohnt ist. Sie holt sich selbst bei Jon Snow Rat ein. Scheinbar ist es noch nicht bis zu durchgedrungen, dass Jon Snow nichts weiß (You know nothing Jon Snow). Er rät ihr ab, unschuldige zu gefährden. An dieser Stelle erkennen wir bereits den Wert, den Daenerys Jon beimisst. Sie würde sich niemals von einer Person Rat einholen, die sie nicht schätzt. Die folgenden Bilder zeigen uns ein Aufeinandertreffen von Jon Snow und Theon Graufreud, der nach seiner Heldenhaften-Flucht (Achtung Ironie!) wieder in Drachenstein eingetroffen ist. Jon ist alles andere als glücklich mit der Situation. Jedoch haben sich beide sicherlich einiges zu erzählen. Es bleibt spannend, wie es an dieser Stelle weitergeht.
Stark-Reunion Part 3
Weiter geht es auch auf Winterfell, wo mit Arja eine weitere Stark eintrifft. Genau wie damals in Königsmund glauben Wachen nicht, die Lady Winterfells vor sich zu haben. Sie ist jedoch nicht mehr das hilflose, trotzige Mädchen von früher. So entwischt sie ihren Aufpassern und trifft Sansa in der Familien-Krypta wieder. Beide sind natürlich nicht mehr die Mädchen, die sie waren, als sie sich zuletzt sahen. Zudem sind beide nicht als beste Freunde auseinander gegangen. Arja erfährt in der Krypta auch, dass Bran wieder auf Winterfell ist. Genauer gesagt, ist der dreiäugige Rabe in Winterfell eingezogen. Ein besonderes Gespräch hat letzterer mit Kleinfinger. Dieser bietet Brandon nämlich den Dolch aus valyrischem Stahl an, der ihn töten sollte. Bran kann natürlich den Zusammenhang zwischen dem Lannister Dolch, Kleinfinger und den Mordversuch herstellen. Im Verlauf des Gespräches bezeichnet Bran Chaos als Kleinfingers Leiter und beweist so sein omnipotentes Wissen.
Ein Kampf, der sich gewaschen hat
Eine ganz besondere Szene spielt sich zwischen Brienne und Arya ab. Brienne sieht sich nicht als wirkliche Wahrerin ihres Eides gegenüber Catelyn Tully. Dennoch sind diese auch mit ihrer Hilfe wiedervereint. Arya lässt es sich nicht nehmen, die wohl größte Kriegerin in Game of Thrones auf Herz und Nieren zu prüfen. Ihre Kommentare lassen darauf schließen, dass sie die Person bewerten will, die den Bluthund besiegt hat. Erst als Arya im Kampf bewiesen hat, dass sie es mit Brienne aufnehmen kann, legen beide richtig los. Ein klarer Gewinner geht nicht hervor. Es bleibt beim Unentschieden. Mittlerweile trägt Arya den Dolch aus valyrischem Stahl. Eine Waffe, die, wie wir wissen, exzellent gegen weiße Wanderer genutzt werden kann. Andererseits wäre es auch ganz Arya-like, Lannisters mit ihrer eigenen Waffe zu erdolchen. Es stellt sich die Frage, ob Arja durch den Sieg über Brienne indirekt den Bluthund von ihrer Liste streichen wollte.
Das furiose Finale von Kriegsbeute
Das Finale von Kriegsbeute hat es in sich. Daenerys war aus gutem Grund nicht mehr in Drachenstein zu sehen. Sie hat nämlich die Entscheidung getroffen, auf einen Drachen zu steigen und Vergeltung zu üben. Während sie den Luftangriff übernimmt, reiten ihre Dothraki dem Lannister Umzug entgegen. Trotz Einsatz von Qyburns Erfindung wird Daenerys Drache lediglich verletzt. Die Dothraki lichten die Armee, während unzählige Gegner durch Drachenfeuer verbrennen. Aber Daenerys Angriff richtet sich auch, oder vor allem, auf die Kriegsbeute. Was wohl passiert, wenn die Lannisters ihre Schulden gegenüber der Bank doch nicht begleichen können? Hier sehen wir erneut Konfliktpotenzial. In Gefahr geraten auch Jamie und Bronn. Haben beide den Angriff überlebt? Ein Cliffhanger verhindert weitere Erkenntnisse. Natürlich ist dies der Action-geladene Höhepunkt der Folge. Game of Thrones zeigt somit, dass auch in einer kürzeren Folge genug passieren kann. Sogar inklusive weiterer unklarer Situationen für die nächste Folge.
Haltet uns die Treue
Natürlich haben wir uns auch die letzten Folgen Die Gerechtigkeit der Königin, Sturmtochter und Drachenstein angesehen und für euch bewertet. Totzdem haben wir noch mehr zu bieten. Neben unseren Reviews zu Gypsy, GLOW und Ozark haben wir uns auch den Film Okja genau angesehen. Dies ist nur ein Auszug aus unserer täglichen Arbeit, der hoffentlich euren Nerv trifft. Bleibt uns also gewogen.