Wir haben uns die Netflix Serie GLOW angesehen !
GLOW ist der Name einer Netflix-Produktion, die uns ab dem 23. Juni 2017 beehrt. Die Serie dreht sich komplett um die gleichnamige TV-Show. GLOW steht dabei für den einprägsamen Namen Gorgeous Ladies of Wrestling. Die Serie ist angelehnt an die weibliche Wrestling-Bewegung der 80er Jahre und dementsprechend voll von Anspielungen, Kleidung und Farben dieser Zeit. Macht euch also bereit für eine ganz besondere Zeitreise. Ob euch diese jedoch in ein Szenario katapultiert, in dem ihr eine Zeit verbringen wollt, oder ihr direkt den Ausweg in die Gegenwart sucht, das haben wir für euch ergründet.
Eine Ode an Frauen und Wrestling in den 80er Jahren
Die Situation des weiblichen Hauptcharakters Ruth Wilder (gespielt von Alison Brie) könnte verzwickter nicht sein. Sie neigt dazu falschen Männern zu verfallen, bekommt keinen der ersehnten Schauspiel-Jobs und droht ihrer Zeit einfach einige Jahre voraus zu sein. Sie will für sich selbst sorgen, selbst etwas schaffen und im Fernsehen nicht die erstbeste Sekretärin spielen, deren einzige Aufgabe das Durchstellen zu ihrem Chef ist. Ihre missliche Lage geht so weit, dass sie sich mit dem Mann ihrer besten Freundin einlässt und ihr nahe gelegt wird, eher im Erotikfilm-Business ihr Glück zu versuchen.
Diese Situation zwingt sie dazu einen mysteriösen Job anzunehmen, der sich als Low-Budget-Frauen-Wrestling-Show namens GLOW entpuppt. Nach dem ersten Casting kristallisiert sich eine Gruppe von 14 Frauen heraus, die man mit vielem in Verbindung bringt, aber sicherlich nicht mit Wrestling. Damit sich dies ändert, nimmt sich B-Movie-Regisseur Sam Sylvia (Mac Maron) der Truppe an. Definitiv nicht der einfachste Job.
Eine Komödie, wie sie zur heutigen Zeit selten geworden sind
Nach den zehn halbstündigen Folgen der ersten Staffel, die euch am 23.6. gleichzeitig bei Netflix zum Abruf bereit stehen, können wir viele positive Worte über GLOW verlieren. Natürlich ist Deutschland nicht das Wrestling-Land und wir wissen auch nicht, ob sich eine Serie gepaart aus Wrestling und Frauen-Problemen eher Frauen oder Männer ansehen. Was wir jedoch wissen, ist, dass wir es nicht bereut haben, der Serie eine Chance zu geben. Nicht nur, dass wir den Reiz des Wrestling nun besser verstehen, als zuvor.
Wir wurden durch teilweise tolle Charaktere, humorvolle Dialoge und nicht zuletzt vom grimmigen, sarkastischen Regisseur mit seiner harten Schale und dem weichen Kern gut unterhalten. Sowieso sind gute schauspielerische Leistungen, bei denen vor allem Alison Brie und Mac Maron hervorstechen, ein wahrer Motor für die gesamte Serie. Sie geben den Charakteren Glaubwürdigkeit und lassen zum gewissen Maße mitfiebern. Der Humor ist dabei eher subtil und schwingt stets mit.
Kulisse, Soundtrack und Kostüme als Teil von GLOW
Neben den Stars sind Kulisse, Kostüme und Soundtrack der eigentliche Star der Serie. Man merkt einfach, wie viel Liebe zum Detail in jedem Serien-Bild steckt. Natürlich könntet ihr sagen, dass eine Serie wie GLOW eher einen Patzer verzeiht, als Game of Thrones und Co. Wir sind aber davon überzeugt, dass grade die Nähe zur heutigen Zeit die Schwierigkeit ausmacht. Auch der Soundtrack wurde nicht nur als Hintergrund-Element genutzt, sondern erzählt immer mal wieder einen Teil der Geschichte. Dabei entwickelt sich GLOW jedoch glücklicherweise nie zum Musical, wobei eine Musical-Folge in der Zukunft sicherlich nicht die schlechteste Idee ist.
Schrille Kleidung, Frisuren, Fahrzeuge und Sounds der 80er machen die Illusion einfach perfekt und lassen tief in dieses Jahrzehnt eintauchen. Auch sind genau so, wie man sie sich in dieser Zeit vorstellen könnte. Insgesamt kann man der Serie also durchaus die Erfahrung der Macher anmerken.
Die Geschichte von GLOW mitsamt der Stärken und Schwächen
Während die vielen Charaktere und ihre eigenen Problemchen, Hintergrundgeschichten und Motivationen allein schon zum Weiterschauen animieren, bleibt der Erzählfluss von GLOW stets gemächlich. Dramatische Wendungen oder gar Cliffhänger gibt es nicht. Dafür ist GLOW zu positiv und wirkt auch echter beziehungsweise realistischer. Durch diese Art des Realismus, wirkt die Situation einerseits nicht zu überzeichnet.
Andererseits wird bis zum großen Finale allerdings kein starker Spannungsbogen aufgebaut, der sich schlagartig entladen würde. Daher kann man von der großen Final-Folge nicht mehr erwarten, als von den vorherigen. Das ist natürlich nicht schlecht, wir hätten uns hier jedoch noch eine kleinere Steigerung gewünscht. Das hätte vielleicht dazu geführt, dass wir am Ende begeistert auf unserer Couch sitzen und uns die nächste Staffel herbei sehnen. Nichtsdestotrotz hat uns die Geschichte der ersten Staffel gut unterhalten und Spaß gemacht. Von uns aus kann es also durchaus weiter gehen mit den Gorgeous Ladies of Wrestling.