Du stehst da und konzentrierst dich. Aus vollem Herzen bündelst du deine Kraft und rufst: Kamehameha? Gum-Gum? Rasengan?… eben den Signature-Move unserer Lieblingshelden. Jeder von uns hat es ausprobiert und bei niemandem hat es je funktioniert. Jump Force gibt uns genau diese Möglichkeit. Zum fünfzigjährigen Geburtstag hat sich der Shonen Jump Verlag mit Bandai Namco zusammengetan, um den ultimativen Manga/Anime Brawler zu präsentieren. Ob die Helden unserer Kindheit unser Blut zum Kochen bringen oder es uns eiskalt den Rücken runterläuft, haben wir für euch getestet.
Jump Force macht unsere kühnsten Träume wahr
In Jump Force wird unsere Welt durch unerklärliche Ereignisse mit dem Universum des Shonen Jumps vereint. Freezer nutzt diese Chance und attackiert unseren Planeten. Dabei werden wir, in noch unbekannter Gestalt, tödlich verletzt. Zum Glück ist Trunks direkt zur Stelle. Mit einem Umbra-Kubus kann er uns vor dem sicheren Tod bewahren. Mit der Kraft dieses Umbra-Kubus wird es uns ermöglicht, auf die Mächte der Jump Charaktere zurückzugreifen.
Da das Herz unseres Charakters rein ist, ist er noch voll bei sich. Es gibt aber auch uns ähnliche Wesen, deren Herzen und damit auch deren Umbra-Kubus verdorben sind. Diese Wesen nennen sich Venoms und können dadurch von den Jump-Antagonisten kontrolliert werden. Unsere Aufgabe ist es, uns der Jump Force anzuschließen, die Venoms zu besiegen und die verdorbenen Umbra-Kuben zu bergen.
Das bin ja ich
Somit springen wir gleich zum Charakter-Editor. Denn unser Held muss erst einmal erschaffen werden. Der Editor ist wirklich sehr gut gelungen. Zuerst wählen wir einen von drei Kampf-Typen. Dieser entscheidet darüber, wie unsere Standart-Angriffe gestaltet sind. Sprich Typ A für Son Goku, Typ B für Ruffy oder Typ C für Narutos Standart-Angriffe. Allerdings fehlt uns hier eine richtige Beschreibung dieser Kampfstile. Auch gibt uns Jump Force keine Möglichkeit zu Testen, welche dieser drei Kampfstile wirklich zu unserem Spielstil passt. Da aber keiner unserer Fortschritte verloren geht, wenn wir unseren Charakter löschen oder einen neuen erstellen, können wir uns hier doch gut austoben.
Außerdem steht uns eine riesen Palette an Frisuren und Gesichtsmerkmalen zur Verfügung. Dadurch können wir unserere Kreativität voll entfalten. Von Yugis Haaren bis zu Zorros Ohringen steht uns alles zur Auswahl. So kann man sich einen relativ real aussehenden Charakter Designen oder sich den buntesten Vogel von allen zusammenbasteln. Die meisten Kleidungsstücke und Accessoires müssen wir durch das Meistern von Missionen freischalten oder mit im Kampf verdienten Reichtümern erwerben.
Aller Anfang ist schwer
Nachdem wir unseren Charakter fertiggestellt haben, beginnt auch schon das erste Kampf-Tutorial. Im Anschluss geht es für uns per Beam in die Jump Force Lobby. Bevor wir ein vollwertiges Mitglied der Jump Force werden können, müssen wir uns einem von drei Teams anschließen. Durch die Auswahl des Teams verändert sich aber weder die Story, noch gibt es besondere Vorteile. Es hat lediglich eine Auswirkung darauf, mit welchen Spezialmanövern unser Charakter startet. Jedes andere Manöver kann aber trotzdem im Laufe des Spieles freigeschalten und gekauft werden.
Bei dieser Aufgabe wird eine der Schwächen von Jump Force deutlich – der Storymodus.
Über die schlechten Cutscenes und kaum vorhandenen Gesichtsanimationen kann ich noch hinwegsehen. Auch über die Tatsache, dass Jump Force die riesen Chance verpasst hat, das Dialogpotential durch die verschiedenen Charaktere, die aufeinander treffen, voll auszunutzen. Schade ist aber, dass unser Charakter in Cutscenes und Dialogen komplett stumm ist. Das ist kein gut genutztes Stilmittel, sondern hier wurde wirklich am falschen Ende gespaart. Noch störender ist jeodoch der extrem zerhackte Spielfluss. Man muss jedes Mal die Lobby absuchen, um eine Person mit Ausrufezeichen zu finden, damit man die Geschichte weiterspielen kann. Da bringt es auch nichts, dass wir per Pfeiltaste nach unten ein Gefährt auswählen können, mit dem sich das Fortbewegen in der Lobby etwas zügiger gestaltet. Unser größter Kritikpunkt bleiben aber die enormen Ladezeiten. Teilweise hatten wir durch Cutscenes und Ladeunterbrechungen Sequenzen, in denen wir von zehn Minuten lediglich 30 Sekunden aktiv am Kampfgeschehen teilnehmen konnten. Auch der versprochene Patch hat nur wenig Verbesserung mitgebracht. Hier muss weiter nachgebessert werden.
Zeit für ein Duell
Wenn wir die Ladezeit überstanden haben, geht es aber los. Denn Jump Force hat nicht damit geworben, eine tiefe Story oder innovative Videospieltechnik mitzubringen. Jump Force ist ein Kampf Spiel. Hier kommt seine wahre Stärke ans Licht. Wir treten in dreier Teams gegeneinander an. Aktuell stehen uns 41 Charaktere zur Verfügung. Neben dem eigenen gibt es 40 Manga/Anime Kämpfer aus dem Shonen Jump Universum. In zwölf verschiedenen Stages können wir uns hier auf die Pelle rücken. Außerdem sind noch neun bisher unbekannte Charaktere als DLC’s angekündigt. Das Kampfsystem ist relativ simpel. Mit dem wiederholten Drücken der Vierecktaste landen wir leichte Kombos, mit der Dreiecktaste schwere Kombos. Wenn wir eine der Tasten gedrückt halten wird unser gegner mit einem Schmetterer oder schweren Schmetter konfrontiert. Mit der Kreistaste können wir unblockbare Wurfattacken aktivieren und mit der X-Taste springen. Interessant wird es aber mit den Schultertasten.
R1 ist unsere Blocktaste und wird, gepaart mit einer Richtung auch zur Ausweichtaste. Mit L1 können wir auf den Gegner zustürmen, was Ausdauerpunkte kostet, oder aus einer mächtigen Kombo fliehen, was die Ausdauerleiste ebenfalls leert. Auf L2 können wir mit unserem Teamkameraden tauschen oder durch Halten, einen Hilfsangriff herbeibeschwören.
Mit R2 Können wir unsere Supermanöver einsetzen. Viereck, Dreick und Kreis sind für normale Spezialfähigkeiten und mit X aktivieren wir die Erwachtenfähigkeit. Die Erwachen-Leiste füllt sich mit dem Schaden den man erhält. Wenn diese Voll ist, kann man auch in den Erwachen-Modus wechseln. Im Fall von Son Goku wäre das z.B. der Supersayajin bei 50% und SSJ-Gott bei 100%.
All das klingt am Anfang weder vnnovativ noch spektakulär. Das Kämpfen macht aber verdammt viel Laune und Hunger nach mehr. Nicht nur sind die Kämpfe verdammt gut inszeniert und voller leuchtendem Effektfeuerwerk. Das System besitzt versteckte Tiefen, die wir nur zu gerne entdeckt haben. Es ist typisch „easy to learn but hard to master“. Das wird Spielern dann bewusst, sie etwas voranschreiten oder im ersten Online-Match bestehen müssen.
Jump Force – Du wirst unbesiegbar sein – unser Fazit
Jump Force ist bei Weitem das beste Anime Beat’em Up, das es aktuell auf dem Markt gibt. Der Charaktereditor bietet zwar viele Möglichkeiten und das Kämpfen selbst wird durch seine interessante Tiefe nie richtig langweilig. Großen Punkteabzug gibt es aber wegen der technischen Umsetzung. Die Animationen sind so schlecht, dass es schon wieder witzig ist. Aber wenn vier Manga und Anime Fans auf den Fernseher starren und keine Lust mehr haben, da die Ladezeiten unerträglich sind, dann ist da meiner Meinung nach mächtig etwas schiefgelaufen. So können wir Jump Force mit schwerem Herzen nicht mehr als sechs Punkte geben. Mit einer weiteren Verkürzung der Ladezeiten, heben wir die Punkte von Herzen gerne an. Dennoch sollte, gerade weil die Kämpfe selbst so genial sind, Jump Force wirklich in keiner Sammlung von Manga und Anime Fans fehlen.
Ihr steht auf My Hero Academia und die anderen Jump Force Charaktere sind nichts für euch? Wie wäre es mit unserer Review zu My Hero One’s Justice?
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