Wir haben nicht schlecht gestaunt, als uns die Blu-ray mit Jackie Chans Bild auf dem Cover anstrahlte. Zunächst konnten wir uns unter Kung Fu Yoga überhaupt nichts vorstellen. Übernimmt Jackie nun etwa, statt der Rolle des fingerfertigen Kochs, einen Job als Yoga Lehrer? Erst als wir uns mit dem Film genauer befassten, leuchtete uns der Grund für diesen mehr oder weniger widersprüchlichen Titel ein. Die Action-Komödie Kung Fu Yoga – Der goldene Arm der Götter kombiniert nämlich Jackie Chans Kung Fu Einlagen und die auch dadurch verkörperte chinesische Kultur mit indischen Bollywood Momenten. So wurden im Titel zwei Kulturen auf jeweils ein Wort herunter-gebrochen. Kung Fu Yoga entstand. Für den Rest unserer Review ersparen wir euch nur zu gerne den deutschen Beinamen. Jetzt wo die Frage des Titels geklärt ist, bleibt noch eine Frage offen. Kann Kung Fu Yoga an die besseren Filme mit Jackie Chan anknüpfen?
Alles beginnt mit einem Schatz von unermesslichem Wert
Die Geschichte hinter Kung Fu Yoga ist schnell erzählt. Im Jahre 647 vor Christus wird der chinesische Krieger Wang Xuance (Jackie Chan) von der Tang-Dynastie nach Indien entsendet. Dort ist es seine Aufgabe, der Armee von Prinzessin Gitanjali (gespielt von Disha Patani) zum Sieg gegen Arunasva (Sonu Sood) und seiner Elefantenlegion zu verhelfen. Arunashva, der es auf den Schatz von Magadha abgesehen hatte, wurde besiegt. Lange Zeit war es ruhig um den Schatz und erst die Gegenwart lässt die alte Geschichte in neuen Glanz erstrahlen. Professor Chan, einer der größten Archäologen Chinas (natürlich gespielt von Jackie Chan), bricht gemeinsam mit einer indischen Kollegin und einem Schatzräuber mit dem (passenden) Namen Jones nach Tibet auf. Dort soll sich der bereits erwähnte Schatz von Magadha befinden. Es wäre natürlich keine richtige Schatzsuche, wenn es nicht mindestens einen Gegenspieler, Gefangennahmen, und spektakuläre Stunts geben würde, die der Story die nötige Würze verleihen.
Kung Fu Yoga – Die Jagd nach altertümlichem Handwerk
Bereits in den ersten Minuten des Films vermissen wir altertümliches Handwerk mehr denn je. Diesmal sind allerdings keine Schätze gemeint, sondern das Handwerk der Filmemacher. Nicht nur, dass wir von Regisseur Stanley Tong zu Beginn des Werks mit so vielen historischen Fakten bombardiert werden, dass wir gerne mit einer Geschichts-Vorlesung tauschen würden. Die gezeigte Schlacht zwischen Wang Xuance und Arunasva mit seiner Elefantenlegion erstrahlt komplett Computer-generiert. Leider handelt es sich jedoch um die Art von Animationen, wie wir sie seit Jahren nicht mehr gesehen haben und sie auch nicht mehr sehen wollten. Kung Fu Yoga greift häufiger auf Animationen zurück. Stets sind sie etwas altbacken und wenig überzeugend. Natürlich macht das den Film nicht direkt zu einem schlechten Streifen. Dennoch fühlen wir uns schuldig, euch diese Tatsache nicht zu verschweigen.
62 Jahre und noch immer eine tragende Säule
Jackie Chan ist mit seinen 62 Jahren noch immer fit wie ein Turnschuh und dabei wahrscheinlich fitter, als ich es jemals sein werde. Auch wenn er sich in Kung Fu Yoga nicht mehr an die halsbrecherischsten seiner Stunts heran wagt, haben seine humorvollen Kampf-Choreografien nicht an Feuer verloren. Dies kommt Kung Fu Yoga in besonderem Maß zu Gute. Leider kann der Action-Streifen nämlich ansonsten nur mit blassen Schauspiel-Kollegen aufwarten. So gibt es Bollywood-Stereotypen und mit Jones sogar einen Hollywood-Stereotypen, der sogar die Lederjacke dieses Indiana Jones trägt. Nach The Myth handelt es sich bei Kung Fu Yoga übrigens bereits um die zweite Zusammenarbeit zwischen Tong und Chan. Kenner des letztgenannten Titels dürften sich sogar über die eine oder anderen Verflechtung freuen. Mit Chan hat Tong gleichzeitig also eine schauspielerische Säule und einen Action-Garanten in seinen Reihen. War das alles, was der Titel zu bieten hat?
Tolle Schauplätze, netter Sound und eine Menge Spaß
Man muss sicher kein eingefleischter Jackie Chan Fan sein, um sich von seiner charismatischen Art und seiner Art des humorvollen Schauspiels in den Bann ziehen zu lassen. Natürlich reicht das nicht, um einen Film vom Totalausfall zum Oscar-Aspiranten zu machen. Doch bei Kung Fu Yoga haben wir auch keinen Totalausfall. Natürlich sind die Animationen nicht die besten und viele Schauspieler bleiben blass. Dennoch können Action und Humor auf jeden Fall punkten. Ein weiterer Aspekt gesellt sich noch hinzu. Gemeint sind die tollen Schauplätze. Wie man es von einer richtigen Schatzsuche gewohnt ist, führen diese nämlich von Tibet über Dubai bis nach Indien. Die Kulissen wissen zu überzeugen und sorgen gemeinsam mit der passenden akustischen Untermalung immer wieder für ein wenig Flair. Solltet ihr Kung Fu Yoga eine Chance geben, versucht den Film auf all eure Sinne wirken zu lassen.
Unser Fazit zu Kung Fu Yoga
Wenn es für euch wenig Besseres gibt, als eine gute Action-Komödie, werft gerne einen Blick auf unsere Reviews zu Kingsman 2: The Golden Circle und Killer’s Bodyguard.
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