Mit Resogun hat Housemarque gezeigt, dass sie wissen, wie sie mit einfachen Mitteln ein optisch beeindruckendes Game für einen überragenden Preis zaubern. Der PS4 exklusive Titel war einer der ersten Titel für Sonys Flaggschiff und hat anderen namhaften Serien gezeigt, was man mit einer guten Portion Kreativität und Mut erreichen kann. Diese Kombination soll auch Matterfall zu großer Beliebtheit unter uns Gamern verhelfen. Mit Matterfalls schafft Housemarque jedoch kein Resogun 2.0, sondern ein völlig neues Spiel. Denn obwohl euch der Titel des finnischen Entwicklers wieder regelrecht mit Partikeleffekten bombardiert, gehen die Finnen auch andere Wege. Bei Matterfall handelt es sich nämlich um einen Twin-Stick Shooter/Platformer, der euch einerseits mit kniffligen Sprungpassagen und andererseits mit riesigen, tödlichen Projektilwellen das Leben schwer macht. Abgerundet wird alles durch knackige Bosskämpfe. Wie das Endergebnis letztendlich ausfällt und ob ihr wieder bedenkenlos zuschlagen könnt, entnehmt ihr den folgenden Zeilen unserer Review.

Die Story hinter Matterfall

Das Intro von Matterfall erklärt euch die Geschichte des Spiels in aller Kürze. Es verschlägt euch als Söldnerin in eine der vertikalen Städte der fernen Zukunft. Nach missglückten Experimenten in der Waffenforschung ist die Welt von der so genannten „smart Matter“ überflutet. Der große Teil der Menschheit wurde bereits erfolgreich evakuiert. Leider gibt es aber noch vereinzelt Zivilisten, die es zu retten gilt. Eure Marschrichtung ist also mehr als eindeutig. Beseitigt die „smart Matter“ die sich verschiedener Waffen-Prototypen bedient und rettet dabei bestenfalls so viele Zivilisten wie möglich. Ein Glück, dass auch ihr nicht ganz nackt in diese zerstörerische Welt müsst. Ein hochentwickelter Anzug und diverse Erweiterungen machen das Überleben nicht ganz so ausweglos. Die Menschheit baut auf euch. Gebt euch also Mühe, diese nicht zu enttäuschen.

Matterfall PlayStation Review Test PS4 PlayStation 4 Housemarque

Springt, schießt und knobelt euch euren Weg durch die Level von Matterfall

Dass sich das Team von Matterfall ganz eigene Gedanken zu ihren Werken macht, wird bereits bei der Steuerung des Platformers deutlich. So springt ihr nicht etwa mit dem X-Button. Stattdessen nutzt ihr dafür die R1-Taste. Das hat den Vorteil, dass ihr problemlos gleichzeitig Springt und schießt. Dass eure Figur mit dem linken Stick bewegt und ihre Waffe mit dem rechten Stick abgefeuert wird, erklärt sich fast von selbst. Dennoch ist euer Repertoire damit noch lange nicht erschöpft. Auf Knopfdruck aktiviert ihr den bereits von Resogun bekannten Overcharge-Modus, der einerseits die Zeit und somit auch die Gegner verlangsamt und euch kurzzeitig zum unbezwingbaren Gegner macht. Auch Sekundärwaffen könnt ihr ausrüsten und einsetzen. Hierzu erklären wir euch später mehr. Neben euren Waffen ist der Materie-Strahl ein wichtiges Werkzeug für das Vorankommen in den verschachtelten Leveln. Die Steuerung ist toll umgesetzt, was in den Sprung- und Schusspassagen gleichermaßen von Vorteil ist.

Die Welt von Matterfall ist bunt, abwechslungsreich und saugefährlich

Damit eure Reise durch die Welt von Matterfall nicht zu eintönig wird, würzt Housemarque euren Aufenthalt nicht nur mit allerhand unterschiedlichen Projektilen, deren Angriffsrouten und Verteidigung sich stark voneinander unterscheidet, sondern auch den für Matterfall entwickelten Materien System. Mit dem Materiestrahl befreit ihr gefangene Zivilisten, materialisiert Plattformen, damit ihr diese nutzen könnt und durchstoßt besondere Hindernisse. Auch auftauchende Materiebomben bringt ihr zur Detonation und ladet mittels des Strahls verschiedene Aufzüge auf. Hinzu gesellen sich Schalter, Teleporter, Bossgegner und natürlich verschiedene von der roten Materie angetriebene Kriegsmaschinen. Ein weiteres unverzichtbares Werkzeug ist der Schub, der alle Hindernisse bis auf rote Materie überwindet. Nach einem Doppelsprung vergrößert er euren Radius und er zerstört Projektile, die sich in eurer unmittelbaren Umgebung befinden. Durch das Retten von Zivilisten erhaltet ihr zusätzliche Upgrades von denen ihr bis zu drei ausrüsten könnt. Das sorgt dafür, dass ihr euren Spielstil selbst mit einbringen könnt.

Matterfall PlayStation Review Test PS4 PlayStation 4 Housemarque 3

Ein Game für rund 20 Euro mit der Optik eines Vollpreistitels

Die Level von Matterfall sind abwechslungsreich und bieten neben Sci-Fi Optik samt Röhren, Glas, Metall und Materie auch eine eigene Pflanzenwelt, die die Zukunft nicht zu trist aussehen lässt. Ein weiteres optisches Highlight ist die Materie, die in strahlendem Blau, leuchtendem Rot oder den gelben Zero-Gravity-Bereichen daherkommt. Alles wird nur vom Bild übertroffen, das sich ergibt, wenn von allen Seiten Projektile in eure Richtung fliegen, ihr gleichzeitig Materie-Bomben detonieren lasst, euren Schub einsetzt und rote Materie euer Leben schwer macht. Standbilder können kaum festhalten, was sich dann auf dem Bildschirm abspielt. Die Bezeichnung Effektfeuerwerk wird dem Geschehen nicht gerecht. Überragende Partikeleffekte, Explosionen und Farben übertreffen so manchen Vollpreis-Titel. Matterfall wurde zusätzlich für die PS4 Pro optimiert, was sich in unserem 4K OLED Test deutlich bemerkbar machte. Die Farben und Effekte werden mit dem richtigen TV noch eindrucksvoller. Aber auch auf unserem Full HD LCD-TV ist das Bild berauschend.

Erklimmt Highscores, rettet Zivilisten und werdet Herr über die Upgrades von Matterfall

Neben den genannten Aspekten sollte man der akustischen Untermalung von Matterfall auch den gebührenden Respekt zollen. Der Soundtrack bleibt sich selbst treu und bringt immer wieder die passende Atmosphäre ins Spiel. Dabei wird, genau wie in Resogun, die Essenz aus alten Arcade-Titeln genommen und auf Gegenwart und Zukunft angepasst. So entstehen elektrische Ohrwürmer par excellence. Auch der Lautsprecher des Controllers wird gelungen eingebunden und Explosionen beziehungsweise andere Effekte toll untermalt. Für einen hohen Wiederspielwert sorgt Housmarque dadurch, dass ihr Highscores hinterherjagt, Upgrades sammelt oder alle Zivilisten rettet. Außerdem gibt es drei verschiedene Schwierigkeitsgrade und natürlich viele Trophäen zu gewinnen. Solltet ihr an einer Stelle nicht weiterkommen, empfiehlt es sich, in vergangenen Levels weitere Upgrades zu sammeln und dann euer Glück erneut zu versuchen. Diese bringen euch neben Sekundärwaffen auch Verbesserungen für die Primärwaffe, den Overdrive oder andere in Matterfall lebenswichtige Features.

Matterfall PlayStation Review Test PS4 PlayStation 4 Housemarque 2

Unser Fazit zu Matterfall


Housemarque versteht wirklich etwas vom eigenen Geschäft. Mit Resogun haben sie uns überrascht und mit Matterfall ihre tollen Leistungen erneut bestätigt. Kreative Ansätze gepaart mit Old-School-Twin-Stick-Shooter und Platformer Elementen und berauschender Optik machen Matterfall zu einem Gaming Erlebnis um 20 Euro. Mir fallen wenige Beispiele an bei denen ein tolles Preis/Leistungs-Verhältnis dermaßen beeindruckend, unterhaltsam und actionreich präsentiert wird. Wer ein Game sucht, zu dem er immer wieder greifen kann und das über viele Stunden hinweg unterhält und Wiederspielwert bietet, ist hier genau richtig. Die Steuerung geht schnell in Fleisch und Blut über und der Soundtrack brennt sich in die Synapsen des Hirns. Leider hat man nur selten die Ruhe, um das imposante Geschehen auf dem Bildschirm zu genießen. Wir sind beeindruckt.


Ihr steht auf Old-School-Gaming? Werft auch einen Blick auf unsere Review zur Crash Bandicoot N.Sane Trilogy!

Matterfall ist seit heute im PlayStation Store erhältlich. Es macht sich aber sicherlich auch gut in eurer Sammlung. Solltet ihr also auf die Disk-Version zurückgreifen wollen, schaut euch den unten eingebundenen Amazon-Link an. Über diesen unterstützt ihr uns direkt. Euch entstehen natürlich keine Nachteile.