Sobald der Begriff JRPG fällt, formt sich ein Bild im Kopf der Spieler. Ob dies aus etablierten Normen oder Klischees besteht, variiert. Shining Resonance Refrain bewegt sich auf jeden Fall innerhalb des bekannten Spielraums, dennoch fügt es etwas Neues und Eigenes hinzu. Was genau das ist, erfahrt Ihr hier.
Das Wichtigste gleich vorweg: Shining Resonance Refrain ist ein Remaster von Shining Resonance, welches 2014 exklusiv für die PS3 in Japan erschienen ist. Neben einer auf 1080p aufgehübschten Grafik beinhaltet das Remaster alle DLCs des Originals. Diese umfassen zwei spielbare Charaktere, welche in der Story eigentlich zu den Antagonisten gehören. Da sie als DLC im Nachhinein dazustießen, besitzen sie keinen Einfluss auf die Geschichte des Spiels. Diese Charaktere sind im Refrain-Modus enthalten, welcher das Hauptspiel samt DLCs darstellt. Vor Spielbeginn steht Ihr also vor der Wahl zwischen dem normalen und dem Refrain-Modus. Den Refrain-Modus empfehlen wir deshalb für einen zweiten Spieldurchgang.
Von Drachen, Musikern und Krieg
Die Geschichte von Shining Resonace Refrain aus dem Hause Sega fährt hinsichtlich der Erzählung zweigleisig. Die große Handlung, welche die Geschehnisse des Spieles formt, erzählt von zwei Nationen, welche sich im Krieg befinden. Doch die eigentliche Story widmet sich Yuma und seinen Gefährten. In alter JRPG-Manier ist er jedoch kein normaler Junge. Er trägt die Kraft eines Drachen in sich. Der innere Kampf zwischen Yuma und dem inneren Shining Dragon ist ein zentraler Handlungsstrang.
Wie es sich für ein JRPG gehört, lernt Yuma über den Verlauf des Spieles neue Charaktere kennen mit denen ihr interagieren könnt. Diese unterstützen sich im Kampf gegenseitig mit Liedern und ihren Instrumenten, was sich sowohl auf das Gameplay als auch auf den Soundtrack auswirkt. Die Geschichte besitzt eindeutig ihre Höhepunkte und schafft es, zum Weiterspielen zu motivieren. Ein großer Teil der Handlung wird in Dialogfenstern präsentiert, welche an Visual Novels erinnern. In diesen stehen nur die Charaktermodelle vor der Szenerie und sprechen miteinander.
Abseits der Mainquest kann der Spieler in Dialogen mit den Charakteren interagieren. Je nach gegebener Antwort kann sich das Verhältnis zum jeweiligen Charakter stärken. Auch in Kämpfen taucht gelegentlich ein Textfenster auf, welches den Spieler vor eine Wahl stellt. Diese Interaktionen erinnern an Partydialoge aus den Tales-Spielen.
Shining Resonance Refrain – The Power Within
Ein JRPG steht und fällt mit zwei zentralen Punkten: Der Story und dem Kampfsystem. Die Story konnte schon überzeugen. Das Kampfsystem ist eine Sache für sich. Es ist eine Mischung aus altbekannten und neuen Elementen. So sind einige Elemente aus den Tales-Spielen und Final Fantasy XII zu erkennen, Es bietet jedoch genug eigene Mechaniken, um motivierend zu sein und eigenständig zu bleiben. Shining Resonance Refrain spielt sich wie ein Action-RPG, kommt jedoch mit einigen Kniffen daher. Neben den normalen Angriffen gibt es auch noch die Break Attacks, welche die Verteidigung der Gegner brichen und ihn anfälliger gegenüber unseren Attacken machen. Hinzu kommen noch individuelle Skills, welche sich mit aufsteigendem Level mehren. Es folgen die Möglichkeiten, dass sich Yuma in einen Drachen verwandelt oder sich die Party für eine Music Session zusammenschließt. Dabei spielen die Partymitglieder ein Lied, welches Euch verschiedene Statusboni verleiht.
Neben dem Kampfsystem gibt es weitere Systeme, welche dem Spiel mehr Tiefe verleihen. So erlaubt euch ein Itemsystem eben jene zu craften und synthetisieren. Die daraus entstandenen Gegenstände können, ähnlich zum Materialsystem aus Final Fantasy VII, in die Waffen eingefügt werden. Das Kampfsystem macht Spaß und bietet genug Entwicklung und Progression, um nicht zu repetitiv zu werden. Allerdings fällt hier die Spielwelt negativ ins Gewicht. Zwar ist sie mit viel Lore gefüllt, allerdings ist sie kaum begehbar. Von Ort zu Ort reist die Party via Weltkarte, was die Welt zu einzelnen Punkten auf einer Karte reduziert.
Old, New and out of the Blue
Während des Spielens wird deutlich, dass Shining Resonance Refrain die aufpolierte Version eines PS3 Spiels ist. Der Anime-Cel-Shading-Look hat zwar seinen eigenen Charme, jedoch ist er schon aus vielen anderen Spielen bekannt und somit nichts Besonderes. Viel mehr zeigt sich jedoch die Herkunft des Spiels in zentralen Designelementen. So wirken die Orte sehr leer, bis auf die nötigen Grafik-Assets. In der ersten, großen Stadt sind nur wenige NPCs ansprechbar, was sie wie ausgestorben erscheinen lässt. Die Animationen der Charaktere und Gegner wiederholen sich sehr schnell und bieten wenig Abwechslung. Die Nutzung von Items oder der Wechsel des spielbaren Charakters unterbrechen außerdem den Spielfluss, da diese Aktionen, auch während des Kampfes, in einem separatem Menü stattfinden.
Einer der großen Pluspunkte des Spieles ist der Soundtrack. Dieser schafft es selbst Spieler zu beeindrucken die sich in einer Welt bewegen, in der Final Fantasy mit jedem neuen Teil mit unzähligen und großartigen Musikstücken daherkommt. Catchy JPOP-Songs machen den Großteil des Repertoires aus. Sie machen Laune und hören sich gut an. Weiterhin sind sie auch in die Story des Spieles integriert, da die Charaktere mit den sogenannten Harmonics kämpfen, eine Mischung aus Waffen und Instrumenten.
Unser Fazit zu Shining Resonance Refrain
Die unter euch, die auch zu einem interessanten Arcade-Racer nicht „nein“ sagen können, sollten bei unsrer Review von The Crew 2 vorbeischauen. Die weiteren Spiele des Julis findet ihr hier in der Übersicht.
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