Während die meisten Helden des Marvel Cinematic Universe (MCU) schon alte Hasen sind und keiner mehr diskutiert, ob sie denn auch richtig besetzt sind, machen Sony Pictures Home Entertainment und Marvel nun bei Spider-Man gemeinsame Sache. Während Tom Holland in der Rolle des Überspinners bereits in The First Avenger: Civil War eine kleinere Rolle spielte, folgt nun sein Solo-Debüt. In Spider-Man: Homecoming zeigt er Fans und Skeptikern gleichermaßen, was von ihm zu halten ist. Nach unserem Kino-Review haben wir uns den Streifen auch in unseren eigenen vier Wänden angeschaut.

Natürlich haben auch wir eine klare Meinung zu der Frage, ob Tom Holland der richtige für den Job ist. Der Hauptdarsteller ist jedoch nicht das einzige Fragezeichen hinter dem Film. Schließlich wird ein neuer Charakter in ein bestehendes Universum integriert und muss dort mit einer eigenen Story glänzen. Ob das funktioniert hat, lest ihr direkt hier bei uns.

Willkommen im MCU Spider-Man

Die Zeit in der Spider-Man abseits des MCU existierte, ist also vorbei. Vorbei also auch die Ära von Tobey Maguire, der selbst für uns bis jetzt der einzig wahre Spider-Man war. Er hat der Rolle und dem Helden selbst sicherlich einen eigenen Stempel aufgedrückt und daher nicht minder große Fußstapfen hinterlassen. Fußstapfen, die Andrew Garfield als Amazing Spider-Man nie ganz ausfüllen konnte.

In diese Fußstapfen tritt also nun der 21 Jahre junge Tom Holland. Er ist jung genug, um eine neue Ära prägen zu können. Gleichzeitig bringt er durch seine Vergangenheit als Leichtathlet mit Pakour-Kenntnissen, die sich sehen lassen können, mehr als gute Veranlagungen mit. Seine schauspielerischen Fähigkeiten ließ er bereits vor fünf Jahren im Katastrophen-Drama The Impossible aufblitzen. Dort fiel uns Tom Holland ebenfalls zum ersten Mal auf. In Spider-Man ist sicherlich eine lockerere Seite des britischen Schauspielers gefragt. In Civil War hat uns diese bereits ganz gut gefallen.

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Spider-Man im Gespräch mit seinem Anzug

Tony Stark als Vaterfigur – Was soll da schon schief gehen?

Spider-Man: Homecoming bringt nach Civil War wieder etwas mehr Leichtigkeit in die Welt der Marvel-Filme. Dabei lässt der Streifen natürlich keine ausgewachsene Story vermissen. Im Nachgang zu Civil War hat der junge Peter Parker, der durch einen Spinnenbiss zu Spider-Man wurde, Blut geleckt. Er kann es kaum abwarten, bis er wieder mit den Avengers gegen die ganz großen Gegner kämpfen kann. Natürlich kümmert er sich gerne um Diebe und andere Kriminelle. Dennoch fühlt er sich für größeres berufen.

Als er mitbekommt, wie eine Gruppe Krimineller mit Alien-Technologie einen Geldautomaten plündert, hat er Lunte gerochen. Bei dem Versuch sich und der Welt zu beweisen, aus welchem Holz er mit seinen 15 Jahren geschnitzt ist, trifft er auf Vulture (Michael Keaton). Diese Begegnung macht ihm schmerzlich bewusst, dass das Superhelden-Leben mehr ist, als ein Kinderspiel. Schnell spielt mehr für ihn auf dem Spiel als nur sein Ruf und sein Ansehen bei Iron-Man.

Eine neue Leichtigkeit beseelt das Marvel Cinematic Universe

Spider-Man hat mit seinen 15 Jahren ganz andere Probleme als die Helden-Kollegen vom Format eines Dr. Strange oder Captain America. Weder hat er einen Vollzeit-Helden-Job, noch kennt er sich und sein volles Potenzial genug, um völlig eigenständig zu agieren. So ist er einerseits ein sympathischer, humorvoller Heranwachsender und andererseits der Held, der in ihm steckt. Ist er jedoch ein Avenger? Eine Tatsache, die sein selbsternannter Mentor Tony Stark bei jeder erdenklichen Gelegenheit verneint. Ob sich das bis zum Ende des Films ändert, schaut ihr am besten selbst.

Während uns der humorvolle Spider-Man genau deshalb so gut gefällt, weil er dem Comic-Helden so nahe kommt, unterstützt sein bester Freund ihn dabei. Es deutet sich an, dass die zwei unzertrennlich sind und auch größere Herausforderungen gemeinsam meistern können. Anders als andere Peter Parker Interpretationen macht Spider-Man Homecoming aus dem Hauptcharakter einen intelligenten Schüler, für den die Schule eher ein unwichtiger Nebenschauplatz ist.

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Mit Vulture ist nicht zu spaßen!

Der Bösewicht und sein Team

Neben dem Helden spielt auch der Bösewicht in Superhelden-Filmen eine wichtige Rolle. So schlüpft Batman- und Birdman-Schauspieler Michael Keaton in den geflügelten Anzug von Vulture. Während sein Team mehr oder weniger blass bleibt, schaffen es die Macher von Spider-Man: Homecoming dennoch Vulture einen eigenen Charakter und eigene Beweggründe zu verpassen. Unseres Erachtens ist er dabei sicherlich nicht der stärkste Gegner, den wir in einem Marvel-Film gesehen haben. Er ist jedoch für einen heranwachsenden Spider-Man ein guter Gegner und einer, der Luft nach oben lässt.

Bei der Mischung aus Schule, Freizeit, Kampf, Liebe und Iron Man hat das Team hinter Spider-Man eine gute Balance gefunden. Der Film wirkt trotz seiner längeren Laufzeit nicht so überladen wie manch anderer Marfel-Film. Eine Tatsache, die allerdings definitiv nicht jedem gefallen muss, ist die Wahl von Tante May. Wir sind gespannt, ob die Wahl von Marisa Tomei nicht nur optische Gründe hat.

Hollywood-Feeling vom Feinsten

Geht es um die akustische Untermalung und die allgemeine Qualität des Film-Handwerks, macht Spider-Man durchweg einen tollen Job. Die nicht unwichtigen Effekte sind hochwertig und glaubwürdig. Zur gleichen Zeit wurde nicht zu viel Effekthascherei betrieben. Dadurch, dass alle Gadgets aus dem Hause Stark stammen, müssen wir uns nicht mehr andauernd fragen, woher Spidey seine Kenntnisse und die finanziellen Mittel hat.

Der Soundtrack ist an die alten Spider-Man Tage angelehnt. Das ist auch gut so. Bereits die ersten Minuten, wenn sich Spider-Man-Soundtrack und Marvel-Logo zur gleichen Zeit abspielen, sind ein Genuss für Spidey-Fans. Die Schauplätze des Films sind außerdem abwechslungsreich, interessant und teilweise mit dem MCU verknüpft.

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Spider-Man hat alle Hände voll zu tun

Unser Fazit zu Spider-Man: Homecoming auf DVD und Blu-Ray

Uns ist bewusst, dass nicht jeder mit der Wahl des neuen Spider-Man Schauspielers zufrieden ist. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass es bei der hohen Erwartungshaltung und der massiven Anzahl an Fans kaum möglich ist, jeden zu befriedigen. Fernab von persönlichen Vorlieben und Erwartungen hat Tom Holland sein Solo-Debüt gut gemeistert. Er ist physisch eine Wucht und jung genug, um uns noch viel Freude zu bereiten. Zudem bringt er eine eigene neue Facette mit in das MCU. Auf der einen Seite ist er nämlich mit jugendlicher Leichtigkeit gesegnet und auf der anderen Seite ist er intelligent und besitzt die körperliche Stärke von Spider-Man. Er passt zum Image der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft und würde sicher auch ohne die Einbindung ins MCU gut funktionieren. Er beweist, dass er ein eigener Held ist mit eigenen Problemen und Gegnern. Insgesamt ist Spiderman: Homecoming ein sehr guter Spidey Neustart.


Seid ihr generell guten Filmen nicht abgeneigt, sind sicherlich auch unsere Reviews zu Haus des Zorns, Killer’s Bodyguard und Girls‘ Night Out etwas für euch.

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