In The Most Dangerous Game ist ein Ex-Wrestler für die Action zuständig. Dieser ist ausnahmsweise nicht Dwayne „The Rock“ Johnson sondern John Hennigan. Als Profi-Jäger strandet er auf einer tödlichen Insel. Beweist Hennigan, dass er das Zeug hat, Cena, „The Rock“ und Hogan Konkurrenz zu machen?
In The Most Dangerous Game gibt es natürlich neben dem Wrestling-Star John Hennigan auch weitere Schauspieler. Wir kommen aber nicht drum herum, vor allem bei Action-Streifen ein Muster zu erkennen. Wrestling-Legenden wie Hulk Hogan, John Cena und vor allem Dwayne Johnson sind regelrecht zum Erfolgsrezept für Filmemacher geworden. Sie haben schließlich das harte Auftreten und das feste Zuschlagen im Blut. Ihre Körper gleichen denen von Bodybuildern und gleichzeitig wissen sie, diese beinahe grazil einzusetzen. Auch die Fan-Lager, die jeder Wrestling-Star mitbringt, schaden sicherlich nicht. Dennoch muss nicht jeder dieser Schaukämpfer auch als Schauspieler geeignet sein. Ein guter Schauspieler schafft es schließlich, komplexe Emotionen an sein Publikum zu übertragen.
The Most Dangerous Game aus dem Hause Tiberius Film fängt also, wie jeder andere Streifen auch, ohne Wrestling-Bonus oder dergleichen an. Allerdings sind wir für einen guten Action-Streifen immer zu haben und haben uns auf unsere Sichtung gefreut. Hier die Gründe, warum diese Freude nicht komplett gerechtfertigt war.
Ein Profi-Jäger poliert seinen Ruf
Actionfilme sind bis auf gute Ausnahmen nicht dafür bekannt, mit den ausgefeiltesten Storys zu glänzen. The Most Dangerous Game gibt sich scheinbar nicht einmal viel Mühe, dies zu ändern. Die Geschichte wirkt an den langen Haaren des Hauptcharakters herbeigezogen. Der Macho-Jäger Rick Rainsford, der durch die Alkohol-Eskapaden eines Rockstars in seinem öffentlichen Ansehen verloren hat, startet nämlich ein Naturschutz-Projekt und begibt sich deshalb mit einer Crew auf ein Forschungs-Schiff. So sind wir regelrecht froh, dass wir den unsympathischen Kerl nicht lange auf diesem Schiff erleben müssen, als dies zunächst brennt und dann untergeht. Er und die Fotografin Anna treffen sich erst auf einer einsamen Insel wieder. Diese Insel ist jedoch nicht unbewohnt. Während Stolperdrähte dies zunächst andeuten, treffen beide schnell auf Ivan, einen russischen Ex-Soldaten.
Ivan bringt beide zu seinem Vorgesetzten, dem Ex-KGB-Agenten Zaroff. Dieser lässt keinen Zweifel daran, dass er der Böse des Films ist. Er bietet beiden ein Spiel um ihr Leben an. Das einzige was sie tun müssen, ist die andere Seite der Insel zu erreichen. Zaroff, sein Handlanger und tödliche Fallen versuchen dies zu verhindern.
The Most Dangerous Game – Gar nicht einmal so gefährlich
Rechnen wir einmal zusammen. Wir haben einen Action-Helden uns seine Begleiterin, einen großen, starken und gefährlichen Handlanger und einen bösen Ex-KGB-Agenten. In vielen anderen Action-Filmen und auch -Games würden wir sagen, dass sich der Agent besser noch eine Söldnertruppe zulegt. Das passiert jedoch nicht. Stattdessen soll die Insel neben den Gegenspielern die größte Herausforderung darstellen. So schaffen es auch beide Protagonisten nacheinander in jeweils eine Falle zu tappen. Die Fallen töten jedoch beide nicht. Auch die menschlichen Gegenspieler bekommen beide des öfteren zu fassen und töten sie nicht. Diese Verbindung erzeugt eine Spannung, wie sie eine Folge Tom und Jerry bietet. Die Gefahren der Insel sind einfach so überschaubar und die Gegenspieler nicht so überlegen, dass selbst die Trantüten-Hauptfiguren fast nicht anders können, als zu überleben.
Auch die Kampfsequenzen haben uns nicht überzeugt. Wir sehen zwar Bewegungen, die wir aus dem Wrestling kennen. Gleichzeitig fehlt jedoch die nötige Körperlichkeit, die Hollywood-Kracher wie John Wick oder The Equalizer ausmachen. Selbst an dieser Stelle haben die Macher Potenzial liegen lassen.
Eine Wrestling-Vergangenheit macht keinen guten Schauspieler
Die größte Freude, die uns die Schauspieler gemacht haben, war das Wiedererkennen von Ivan (Joseph Gatt) aus Game of Thrones. Er spielte nämlich einen Thenn Warg und sollte uns auch als Thenn Warg im Gedächtnis bleiben. Das Drehbuch hat den Charakteren generell keinen Gefallen getan. Sie wurden direkt als einfältige, meist unsympathische und auf die Handlungen in ihren Rollen reduzierte Personen entworfen. Zusätzlich müssen sie mit hohlen Sprüchen um sich schlagen und haben wenig Raum für Persönlichkeit.
Während es bei Antagonisten ausreichen kann, wenn sie einfach böse sind, stellen wir an die Protagonisten andere Anforderungen. Zwischen Anna (Michelle Taylor) und Rick gibt es zwar Interaktion. Diese wirkt allerdings so gestellt und so klischeehaft, dass wir sie kaum ernst nehmen konnten.
Todeskampf und Urlaubs-Kulisse
The Most Dangerous Game spielt hauptsächlich auf einer Insel. Diese sieht wirklich unglaublich gut aus und macht mit ihren dichten Wäldern, dem Zugang zum Meer und dem scheinbar äußerst warmen Klima wirklich Lust auf Urlaub. Sie war die perfekte Kulisse für den Film. Gleichzeitig wurden die Vorzüge der Kulisse gut eingefangen. Abseits der Kämpfe waren wir mit der Kamera-Arbeit wirklich zufrieden.
Ebenfalls zufriedenstellend war der Soundtrack, der die Szenerie gut untermalt hat, ohne zu sehr aufzufallen. Wir wurden von ihm sehr an die spannenden Serien der 90er Jahre erinnert, was keineswegs negativ gemeint ist.
Unser Fazit zu The Most Dangerous Game
Mehr Action gibt es auf jeden Fall bei Marvels Black Panther. Blutiger wird es bei Blood Feast und Familienfreundlicher bei I kill Giants. Hier alle Filme des Julis.
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