Habt ihr euch auch schon immer einmal gefragt, wie eine Stadt in einem Computerspiel entsteht? Auf der diesjährigen Game Developers Conference hat Kacper Niepokolczycki einen Vortrag gehalten, in dem er von den Herausforderungen spricht, die einem Leveldesigner begegnen. Der Mann mit dem unaussprechbaren Nachnahmen erklärt, wie die Stadt Beauclair aus The Witcher 3: Blood and Wine entstanden ist.

Beauclair
Beauclair aus The Witcher 3: Blood and Wine

Beauclair — Technik vs. Kunst

Es ist ein bisschen wie bei Musik. Wer einmal hinter die Fassade von Computerspielen geschaut hat, der betrachtet sie mit anderen Augen. Das Entwicklerteam von CD Projekt Red stand vor einer schwierigen Aufgabe. Eigentlich ist Blood and Wine nur ein Add-On. Vom Umfang her ist es jedoch ein komplettes Spiel. Man hatte eine spezielle künstlerische Vision. Es sollte farbenfroher und weniger düster als das Hauptspiel werden. Gleichzeitig sollte es jedoch genügend Möglichkeiten bieten, Monster zu jagen. Die Zeit bis zum Veröffentlichungstermin war knapp und die Ressourcen begrenzt.

Besonders die Stadt Beauclair stellte eine Herausforderung dar. Es sollte eine mediterran anmutende Stadt werden, die voller Farben und lebhafter Geschehnisse ist. Umso detailreicher das Art-Design ist, desto schwieriger wird die technische Umsetzung. Modelle und Texturen müssen in den Speicher geladen werden und all dies, ohne die Performance zu sehr einzuschränken. Niepokolczycki erklärt, wie das Entwicklerteam diesen Spagat zwischen künstlerischer Vision und technischer Umsetzung geschafft hat.

Dazu mussten Sichtlinien unterbrochen werden, um der Engine genug Zeit zu geben, neue Texturen zu laden. Die Designer mussten Texturen so gestalten, dass die Details der Spielwert nicht verloren gehen, aber nicht den Speicher sprengen. Das Ganze musste auch noch so gestaltet sein, dass der Spieler sich in der Stadt zurecht findet und aufpoppende Gegenstände oder Texturen nicht stören. Wenn ihr dieses Video gesehen habt, werdet ihr Beauclair bei eurem nächsten Besuch mit anderen Augen sehen. Und wer weiß, vielleicht könne wir Beauclair ja auch bald in der angekündigten Witcher Netflix Serie bewundern.