Einen Thriller mit Antonio Banderas und Jonathan Rhys Meyers in den Hauptrollen? Das hat schon vorab unser Interesse geweckt. Vielleicht hat Banderas seine glorreichsten Tage als Zorro schon länger hinter sich, doch schauspielerisches Können geht nicht verloren. Jonathan Rhys Meyers befindet sich in den besten Jahren und ist unserer Meinung nach als Schauspieler unterschätzt. Wer wissen will, was der drahtige Darsteller auf dem Kasten hat, sollte sich unbedingt die Tudors ansehen. Eine Serie, die einen großen Teil zu unserer Serien-Affinität beigetragen, beziehungsweise diese noch ausgebaut hat. Als Bösewicht der 4. Staffel von Vikings tritt er zudem erneut in einer beliebten Serie auf. Wie schlagen sich die beiden jedoch in einem Thriller, der auf Atmosphäre, Dramatik und Spannung setzt? Wir haben uns EuroVideos Black Butterfly für euch angesehen. Ob uns der Film, der ab dem 17. August in den Regalen steht, gefallen hat, lest ihr in den kommenden Zeilen.

In Black Butterfly trifft ein alkoholsüchtiger Schriftsteller auf einen Tagelöhner

Antonio Banderas schlüpft in die Rolle des allein lebenden Schriftstellers Paul. Dieser hat seine besten Zeiten als begehrter Autor längst hinter sich und hängt den alten Zeiten hinterher. Er versucht immer wieder etwas gescheites zu Papier zu bringen. Sein, dem Alkohol verfallener, Geist macht es ihm jedoch nicht gerade einfach. Ein waghalsiges Fahrmanöver auf einer Waldstraße sollte jedoch einiges verändern. Paul zieht auf einer unübersichtlichen Landstraße an einem LKW vorbei, nachdem er diesen regelrecht bedrängt hat. In einem typischen amerikanischen Diner treffen die beiden jedoch wieder aufeinander. Glücklicherweise greift ein Vagabund namens Jack, gespielt von Jonathan Rhys Meyers, couragiert ein und verteidigt Paul gegenüber dem wütenden LKW-Fahrer. Paul möchte sich revanchieren und will Jack zumindest ein Stück weit mitnehmen. Obwohl dieser ablehnt, treffen beide erneut aufeinander. Paul gabelt Jack nämlich auf, während dieser auf der Straße entlangläuft. Er lädt ihn zu sich ein und begeht damit einen großen Fehler.

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Black Butterfly macht einiges richtig aber auch einige Fehler

Es beginnt also alles damit, dass Tagelöhner Jack und Paul zusammen unter einem Dach leben. Zunächst war die Zusammenkunft nur auf ein paar Stunden ausgelegt, doch Jack bietet sich an Pauls Haus, das dieser sowieso am liebsten verkaufen will, auf Vordermann zu bringen. So werden aus ein paar Stunden schnell ein paar Tage. Jack fühlt sich dabei wie zu Hause, geht im Garten schwimmen, macht Paul Frühstück und beginnt sich mehr und mehr für Pauls Arbeit als Schriftsteller zu interessieren. Wenn aktuelle Skripte nicht taugen, warum nicht einfach neue schreiben, die eine gute Story erzählen? Jack möchte die Story von Jack und Paul sehen. Dafür, dass diese auch interessant genug ist, sorgt der Vagabund schon. Leider braucht der Film sehr lange, um an Fahrt aufzunehmen. Natürlich ist er bereits vor den Spannungshöhepunkten mit merkwürdigen Situationen gespickt. Diese genügen aber zum Beispiel nicht, um einen Spannungsbogen zu halten oder gar aufzubauen.

Black Butterfly nimmt sich zu wenig Zeit für die wichtigen Momente

So plätschert Black Butterfly zunächst dahin und wir lernen Paul und seine Beweggründe nur zu gut kennen. Für einen wahren Psychopathen ist Jack jedoch viel zu zurückhaltend, gar vorsichtig. Dafür wendet sich das Blatt beinahe in wenigen Minuten. Es wird nicht ganz klar, was Jack dazu bewegt derartig aus der Haut zu fahren. Was in der letzten Phase des Films passiert, prasst wie eine Lawine auf uns Zuschauer ein. An dieser Stelle hätte eine bessere Einteilung der grob 90 minütigen Lauflänge sicherlich noch mehr Potenzial aus Black Butterfly herauskitzeln können. Es sind also nicht nur die Charaktere, die Black Butterfly nicht das gesamte Potenzial ausreizen lassen. Es sind Entscheidungen, die bereits beim Drehbuch ungünstig getroffen wurden. Im Film vorhandene Überraschungen können so überhaupt nicht wirklich ausgekostet werden oder werden von der dann allgegenwärtigen Dramatik überschattet. Wer Black Butterfly eine Chance gibt, sollte sollte keinesfalls vor dem Ende abschalten.

Eurovideo Black Butterfly Antonio Banderas Jonathan Rhys Meyers fesselnd

Wie schlagen sich die beiden Film-Größen denn nun?

Insgesamt ist Black Butterfly handwerklich sehr gut gemacht. Die Umgebungen des Films sind glaubwürdig und sagen viel über die Charaktere aus. Zudem verhalten sich Jack und Paul in ihren Rollen meist schlüssig. Ist das nicht der Fall, hat dies auch eine Bedeutung, die wir Zuschauer herauslesen können. Antonio Banderas gelingt es sehr gut, den abgehalfterten Alkoholiker zu spielen, der seine beste Zeit hinter sich hat. Wir hofften Zeitweise, dass er nur wirklich gut spielt und es ihm in seiner Haut als Schauspieler besser ergeht. Jonathan Rhys Meyers punktet in Black Butterfly besonders mit seinem physischen Auftritt. Man nimmt ihm eine beinahe unbändige Kraft ab, die für seinen Charakter nicht unwichtig ist. Zudem ist der Film akustisch unauffällig hinterlegt, was bei Thrillern immer ein Zeichen von Fingerspitzengefühl ist. So waren wir von der gesamten Ausführung von Black Butterfly sogar recht angetan. Die Fehler liegen, wie bereits erwähnt an anderer Stelle.

Unser Fazit zu Black Butterfly


Mit Black Butterfly präsentiert uns EuroVideo unter dem Strich einen Thriller, der nur knapp über dem filmischen Durchschnitt liegt. Gerade das furiose Finale holt einige Kohlen aus dem Feuer. Wenn der Thriller jedoch früher an Fahrt aufgenommen hätte, wäre auch eine höhere Bewertung drin gewesen. An dieser Stelle hat das Team einiges an Potenzial verschwendet. Antonio Banderas und Jonathan Rhys Meyers, die zwei Schauspieler, die den gesamten Film tragen, machen ihre Aufgabe gut und zeigen alle Facetten der Charaktere. Leider zieht sich der Thriller vor allem in der Anfangsphase sehr, sodass der ein oder andere ungeduldige Zuschauer die Lust am Film verlieren könnte. Wer Black Butterfly jedoch eine Chance gibt, sollte auf jeden Fall bis zum Schluss Durchhalten.


Seid ihr von Black Butterfly nicht ganz überzeugt? Dann werft gerne auch einen Blick auf unsere Reviews zu Kill Switch oder Spider-Man Homecoming. Mit Ozark haben wir zudem eine vielversprechende Thriller-Serie für euch auf Lager.

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