Am 11. September 2001 geschah das Undenkbare. Eine Anschlagsserie der afghanischen Terror-Organisation Al Quaida zeigte den Vereinigten Staaten von Amerika, dass sie verwundbar sind. Es folgten zahlreiche kriegerische Handlungen. Die erste schildert 12 Strong – Die wahre Geschichte der US-Horse Soldiers.
Ohne jeden Zweifel hat der 11. September 2001 die Welt verändert. Er hat das eindrucksvoll bewiesen, was im Nachhinein immer wieder unter Beweis gestellt wurde. Es wird niemals eine einhundert-prozentige Sicherheit geben. Genau wie jede Autofahrt die letzte sein kann, können auch Nationen trotz ihrer Geheimdienste und verschiedenster Vorkehrungen nicht für die Sicherheit ihrer Bürger garantieren.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Leidtragenden, in dem Fall die USA, diese Tatsache einfach hinnehmen müssen. Amerika erklärte der Al Quaida und den in Afghanistan herrschenden Taliban den Krieg und setzte die besten Truppen ein. Die wahren Begebenheiten des ersten Einsatzes erzählt 12 Strong aus dem Hause Concorde Home Entertainment ab dem 24. Juli. Ob Produzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Nicolai Fuglsig das Drehbuch von Ted Tally zu einem Kriegsfilm mit Tiefgang gemacht haben, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.
12 Strong – Amerikanische Helden ohne Cape und Superkräfte
12 Strong – Die wahre Geschichte der US-Horse Soldiers rückt den Elitesoldaten Mitch Nelson ins Zentrum der Handlung. Nach langjähriger Dienstzeit, ohne jemals über Trainingseinsätze hinausgekommen zu sein, lässt sich dieser für seine Familie in ein noch sichereres Büro versetzen. Als Captain seiner Elitetruppe hat er sich in zahllosen Trainingseinsätzen unter Beweis gestellt und genießt ein großes Ansehen bei seinen Kameraden. Dieses Ansehen kommt ihm nach den Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon zugute. Sein Patriotismus und der seiner Kameraden verbieten es ihm regelrecht, hinter dem Schreibtisch zu bleiben. Er will die Verantwortlichen zur Strecke bringen.
Sein Wunsch wird ihm gewährt. Die zwölf Soldaten verlassen ihre Familien, um sich in Afghanistan der nahe Massar-e Scharif herrschenden Nordallianz anzuschließen und mit diesen ungewöhnlichen Verbündeten Taliban und Al Quaida zu bekämpfen. Dabei ist sind die kulturellen Differenzen der neuen Bündnis-Partner ähnlich unüberwindbar wie die steinige Landschaft afghanistans. Ob Mitch Nelson sein Versprechen, alle Kameraden lebendig nach Hause zu bringen, halten kann?
Guter, actionlastiger Kriegsfilm mit Scheuklappen
Von Beginn an ist 12 Strong wirklich gut darin, amerikanische Elitesoldaten, ihre Fähigkeiten und ihre Ausrüstung zu loben. Neben der generellen „wir müssen für unser Land einstehen“ Einstellung kommt somit gleichzeitig die Nebenbemerkung „weil wir die besten sind und es kein anderer kann“ hinzu. Was die Anschläge des 11. Septembers mit Politik, Gesellschaft und dem rest der westlichen Welt gemacht haben, bleibt außen vor. Wir bekommen kaum eine menschliche Reaktion zu Gesicht und auch die eindrucksvollen Szenen der amerikanischen Regierung werden gänzlich ignoriert. Alles dreht sich also um diese zwölf Soldaten, die von einem General der Nordallianz und seinen berittenen Reitern untestützt werden.
Damit der Film nicht als Chris Hemsworth-One-Man-Show endet, wird sein Team von zwei Schauspielern unterstützt, die wir gerne auf der Leinwand sehen. Michael Shannon und Michael Pena setzen mit ihrer unterschiedlichen Art des Schauspiels gekonnt eigene Akzente innerhalb der Gefechte, die den Film mit Ausnahme von kleineren Dialogen komplett ausmachen. Die bewaffneten Auseinandersetzungen sind allerdings wirklich gut eingefangen und bereichern den Film um Härte, Spannung und Dramatik.
Handwerklich überzeugend aber ohne Alleinstellungsmerkmal
Es gibt Filme, die dem Zuschauer im Halse stecken bleiben. Zu diesen Filmen zählen nicht wenige Kriegsfilme. 12 Strong gehört allerdings nicht zu dieser Gattung. Während die wahre Begebenheit an den Verläufen der Schlacht keine Veränderungen zulässt, so waren die Terror-Anschläge und ihre Folgen dramatisch und erschütternd genug, um im Verlauf des Films für dichte, dramatische Augenblicke zu sorgen. Leider verzichtet Regisseur Nicolai Fuglsig auf solche Momente und legt alles was er hat in die Gefechts-Waagschale. So sehen wir tolle Bilder von Explosionen, Bombenabwürfen und Hubschraubern. Auf der anderen Seite gibt es massive Panzer und Raketenwerfer. Wir sehen allerdings wenig Menschlichkeit.
Dass ein Team aus Michael Pena, Chris Hemsworth und Michael Shannon bestens für jegliche Action-Kost geeignet ist, sollte nicht verwundern. Es wurde nur versäumt die Darsteller von Ant-Man, Thor und Shape of Water ausreichend zu fordern. Sie hätten den Film auf eine ganz andere Stufe heben können, wenn man ihnen ein passendes Drehbuch gegeben hätte. So wird die Tatsache der wahren Begebenheit nur ungenügend genutzt. Das genügt nicht, um als Film langfristig in Erinnerung zu bleiben.
Gut gelungen ist auch die akustische Untermalung des Films, die seine patriotische Grundhaltung zwar unterstreicht, sie aber nicht durch Marschmusik oder ähnliche Dinge künstlich verstärkt. Gewundert haben wir uns nur über die fast romantischen Klänge im Abspann.
Unser Fazit zu 12 Strong
Ein spannender Film nach wahrer Begebenheit und mit Star-Besetzung ist auch Molly’s Game. Etwas familienfreundlicher geht es diesem Monat bei I kill Giants zu. Weitere Neuerscheinungen des Julis findet ihr hier.
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