Wie Mario Götze schon sagte, ist man im Fußball mal der Hund und mal der Baum. Diese digitale Fußball Saison will Pro Evolution Soccer als eFootball PES 2020 im Vergleich zu EAs FIFA der Hund sein. Ob PES 2020 das schafft? Lest selbst!
Die gute Nachricht zu PES 2020 direkt vorweg – der neuste Ableger der Fußball Simulation spielt sich nicht so sperrig, wie sein neuer Name klingt. eFootball Pro Evolution Soccer 2020 steht wörtlich für die Tatsache, dass das digitale Fußballspiel für viele mehr ist als ein Zeitvertreib. Der digitale Fußball ist eine Sportart, deren Turniere Interessierte weltweit vor ihre Bildschirme locken. Um uns dessen bewusst zu sein, hätte es jedoch keine Namensänderung benötigt. Zum Glück ist dies nicht die einzige Änderung, die den Titel von seinem guten Vorgänger abhebt. Im Folgenden lest ihr genau, warum Konami mit PES 2020 einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat.
Der ewige Lizenzkampf
Das Thema Lizenzen ist eines, das viele dazu verleitet, zu EAs FIFA zu greifen. Pro Evolution Soccer hat weniger lizenzierte Teams, Ligen und Turniere. Diesen Mangel geht die Community an, seit es Internet und Editor gibt. Jede Saison freuen sich Spieler über umfangreiche Patches, die das ergänzen, was fehlt. Konami leistet mit einer eigenen Importfunktion und dem umfangreichen Editor einen eigenen Anteil daran, dass dies schnell funktioniert. Viele Spieler haben dies akzeptiert. Es ist jedoch deutlich, dass sich Konami trotzdem um Besserung bemüht. Dies zeigt auch eFootball PES 2020. Für deutsche Fans geht zwar vor allem mit dem BVB ein großes Team verloren, mit dem FC Bayern München hat sich Konami allerdings den Branchenprimus wieder gesichert. Außerdem wurden die Allianz Arena und Bayernspieler mittels 3D Scans komplett und teilweise fotorealistisch ins Spiel übernommen. Diese Behandlung kam letzte Saison erst der Schalker Arena zu Gute.
Juventus ist sogar exklusiv in Pro Evolution Soccer enthalten. Das heißt, dass FIFA ohne die Mannschaft auskommen muss. Wenn wir bedenken, bei wie vielen Teams und Ligen es anders herum ist, ist es ein Tropfen auf den heißen Stein. Es zeigt jedoch, dass Konami nicht aufgibt und auch an dieser, für treue PES Fans nicht so wichtigen Front, kämpft. Eine Frucht dieser Bemühungen dürfen Spieler erst im zweiten Quartal 2020 ernten. Dann erscheint die Europameisterschaft voll lizenziert als kostenloser DLC.
Die Meisterliga noch meisterhafter
Der myClub Modus bildet die Spielerwerte nun schicker und übersichtlicher ab und integriert den neuen Matchday. Insgesamt bleibt Konami dort jedoch dem erfolgreichen Konzept des Vorgängers treu und arbeitete an kleinen Details. Der neue Modus Matchday fokussiert sich auf echte Fußball-Highlights und bildet Events, an denen jeder Spieler teilnehmen kann. Nehmen wir das Duell zwischen Schalke und Bayern als Beispiel. Jeder Spieler hat die Chance im Spiel seinem Favoriten einen Vorsprung zu verschaffen. Erst am Ende des Events wird aus allen Spielergebnissen der ultimative Sieger ermittelt.
Die größte Frischzellenkur hat jedoch der Meisterliga Modus spendiert bekommen. Diese Verbesserung geht in unterschiedliche Richtungen. Für einen höheren Realismusgrad bei Transfers sorgen gesammelte Daten von tatsächlichen Transfers. Diese werden mit einem Algorythmus eingefangen und ausgewertet und sorgen so für glaubwürdigere Spielerwerte. In unserem Test wirkten die Werte bislang durchaus plausibel. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich etwas getan. Die Generelle Maske des Modus ist übersichtlicher und gerade für Neulinge besser zugänglich. Leider kommen wir über die Nachrichtenzentrale nicht zu den einzelnen Punkten, die angesprochen werden. Dennoch findet sich jeder Spieler im Laufe der ersten Saison gut zurecht. Die Meisterliga ist jedoch vor allem interaktiver geworden.
Uli Hoeneß dürfte es nicht freuen, zu sehen, wie Lothar Matthäus bei uns nicht nur Greenkeeper in der Allianz Arena, sondern sogar Manager geworden ist. In der Meisterliga können nun Spielerlegenden die Zukunft eines Teams in die Hand nehmen. Sie stellen sich außerdem in Pressekonferenzen der Medien-Meute. Erstmals trefft ihr Gesprächsentscheidungen und handelt so zum Beispiel mit dem Vorstand die Ziele eurer Saison aus. Schade finden wir nur, dass wir weiterhin unsere Gespräche als Textboxen lesen. Für den nächsten Teil wünschen wir uns echte Sequenzen mit Sprache. Dann natürlich auch von Lothar Matthäus und Diego Maradona gesprochen.
Weitere Evolution auf dem Platz
Auf dem Platz gibt es bei Pro Evolution Soccer wieder Evolution statt Revolution. Ohne VAR, dafür mit detaillierteren und schöneren Stadien und optisch ansprechenden Menüs beginnen wir unsere Spiele. Vor allem bei den Partner-Clubs erwartet uns das komplette Erlebnis samt exakt nachgebildeter Spielertunnel, original Hymnen und engagierten Fans. Große Neuerungen gibt es weder in den Menüs, noch in den Funktionen. Was sich verändert hat, ist das Spielgefühl. Die Spieler dribbeln flexibler und Stars wie Lewandowski bewegen sich unverwechselbar. Möglich machen das vor allem die neuen First Touch Techniken, die die Ballannahme realistischer und so auch abwechslungsreicher gestalten. Ein Topstürmer schafft es so zum Beispiel den Ball in einer Bewegung zu beherrschen und abzuschließen. Die Position zum Tor nimmt dann großen Einfluss darauf, wie erfolgreich der Schuss wird.
Verteidiger und Torwart haben sich ebenfalls verbessert. Sie agieren weniger steiff und wirken flexibler. Insgesamt ist bei tödlichen Pässen die Erfolgsquote geringer und auch realistischer. Die Ballphysik bleibt über jeden Zweifel erhaben. Wenn sich hier etwas verändert hat, dann nur Nuancen, die nicht negativ auffallen. Auf dem Platz ist und bleibt PES eine Wucht. Hier macht PES 2020 alles richtig.
Angenehme Klänge und der Kommentar
Während uns in den Menüs von PES 2020 hauptsächlich angenehme und teils bekannte Klänge erwarten, kämpfen wir beim Kommentar noch immer mit vielen Wiederholungen. Nichtsdestotrotz ist die Kommentar-Qualität im Vergleich zu PES 2019 deutlich besser geworden. Das Duo analysiert das Spielgeschehen etwas exakter und zieht seltener katastrophale Schlüsse aus dem Verlauf einer Partie. Hier wünschen wir uns beim Nachfolger, der auf PS5 und Xbox Next mit neuer Engine aufwarten soll, ebenfalls einen Sprung nach vorne. Generell kommen torlose Spiele sehr schlecht weg. Dabei kann ein Torloses Remis, wenn beide Abwehrreihen einfach überragend spielen, ebenfalls ein fußballerischer Hochgenuss sein.
Unser Fazit zu eFootball PES 2020
Ihr braucht eine Abwechslung vom Fußball? Wie wäre es mit einer Horrorgeschichte wie Man of Medan? Alternativ ist auch der Shooter Control einen Blick wert.
Wollt ihr nun selbst das Feld betreten? Wenn ihr Pro Evolution Soccer 2020 über den unten genannten Link erwerbt, muss Amazon einen Teil seiner Gewinnspanne an uns abdrücken. Ihr habt keine Nachteile dadurch.