Epos gehört zu den jüngsten Key-Playern auf dem Markt für Gaming Sound. Das aktuelle Headset des Herstellers ist das Epos H3. Es legt bei einem Kaufpreis von rund 120 Euro den Fokus klar auf Flexibilität und Sound-Qualität. Wir haben den Neuling getestet.
Nachdem 2020 das Joint Venture zwischen der Sennheiser Electronic GmbH & Co. KG und Demant A/S endete, war klar, dass es für beide Unternehmen in einer neuen Konstellation weitergehen würde. Der Unternehmensbereich Mobile Music wurde bei Sennheiser Consumer eingegliedert und die Geschäftsbereiche Enterprise Solutions und Gaming Headsets wurden, Sie können es sich sicher schon denken, zum neuen Unternehmen Epos. Während wir keine Gelegenheit hatten, die Arbeit des Herstellers bei bisher veröffentlichten Headsets zu bewerten, gilt es nun für das Epos H3 einen guten Ersteindruck zu hinterlassen.
Dafür, dass dieser gelingt, soll eine Kombination aus Erschwinglichkeit, guter Verarbeitung, Flexibilität und allem voran einem ausgewogenen Klangbild samt überzeugenden Bässen und klaren Höhen sorgen. Aller Anfang beginnt beim Epos H3 zunächst mit der richtigen Farbwahl. Das 120-Euro-Headset wird nämlich in zwei Farbvarianten angeboten, welche sich nur optisch unterscheiden. Sie tragen die Namen Onyx Black und Ghost White und spiegeln wie PlayStation 5 und Xbox Series X/S die aktuellen Optik-Vorliebe bei Gaming-Hardware gut wieder. Nach der Farbwahl kann es bereits ans Eingemacht gehen.
Wir haben das Epos H3 in Onyx Black getestet / Quelle: Epos
Gute Verarbeitung und komfortabler Sitz
Das Epos H3 besteht größtenteils aus Kunststoff, bei dem sich matte und glänzende Elemente abwechseln. Sein Mikrofon ist fest verbaut und kann durch einfaches Hochklappen gemutet werden. Der Widerstand hierfür ist gut und bei Erreichen der Mute-Position ist ein leises Klicken zu vernehmen. Eingestöpselt wird ein 3,5-mm-Audiokabel, das entweder mit einem (Audio-Combo-Anschluss) oder mit zwei Steckern (Mikrofon & Lautsprecher) endet. Beide Kabel sind textilummantelt und liegen dem Paket bei. Stecker und Kabel wirken hochwertig und langlebig. Spaltmaße, Nähte und Material-Übergänge hinterlassen einen Premium-Eindruck und kleine Einzelheiten lassen die Herzen von Perfektionisten höherschlagen.
Während der Bügel des Headsets mit Kunstleder überzogen ist, besteht sein Kern aus Aluminium. Das Gesamtgewicht des Epos H3 ist mit weniger als 300 Gramm angenehm niedrig. Außerdem sitzt das Headset auch bei größeren Köpfen sehr angenehm. Beim Verstellen des Headsets offenbart das Epos eine kleine Skala, an der Nutzer die beste Position nach dem sanften Einrasten ablesen können. Auf diese Weise kann man sich die beste Einstellung leicht merken. Eine weitere Besonderheit sind die Earpads aus Kunstleder. An ihrer Front befinden sich nämlich Velours-Elemente, die das Schwitzen der Ohren verhindern und den Komfort weiter verbessern. Die Lautstärke, das einzige regelbare Element des Headsets wird durch ein in die rechte Ohrmuschel integriertes Rad gesteuert, was sich schnell als elegante und einfache Lösung erweist.
Überzeugender Sound nicht nur in Gaming-Gefechten
Das Epos H3 ist ein ein Over-Ear-Headset mit einem in dieser Preisklasse üblichen dynamischen Wandler. Den Übertragungsbereich gibt Epos mit 10 – 30.000 Hz bei den Lausprechern und 10 – 18.000 Hz beim Mikrofon an. Sein Mikrofon ist bidirektional und zudem nicht austausch- oder abnehmbar. Sollte es innerhalb der Garantie von Zwei Jahren seinen Dienst quittieren, verspricht Epos ein neues Headset. Als reines Stereo-Headset benötigen Nutzer keine zusätzliche Software und können sich bei der Nutzung mit PC, Konsolen und anderen Endgeräten mit 3,5-mm-Anschluss auf die Plug-and-Play-Eigenschaften des Epos H3 verlassen. Da Surround-Sound bei Kopfhörern in jedem Fall emuliert wird, können dies auch Dienste wie Dolby Atmos for Headphones, Windows Sonic oder auch die jeweilige Technik der Konsole des Nutzers direkt übernehmen. Eine externe USB-Soundkarte bietet Epos mit der GSX 300 ebenfalls an.
Im Hörtest fallen gleich mehrere Eigenschaften des H3 auf. Bass ist deutlich zu vernehmen, wird jedoch nicht so stark betont wie in anderen Gaming-Headsets wie zum Beispiel dem Teufel-Cage. Dadurch kann das Headset mit unverfälschtem und ausgeglichenem Klangbild bei Filmen, Gaming und sogar Musik punkten. Durch die Konzentration auf die Audio-Qualität klingt das mit 120 Euro preiswerte, aber nicht billige Headset sogar noch besser als andere Kopfhörer seiner Preisklasse. Wer in dieser Preisregion Wert auf ausgewogenen Klang legt, kommt kaum um das Epos H3 herum. Auch das Mikrofon mit seiner Rauschunterdrückung konnte in Gaming-Sessions und bei Zoom-Konferenzen im Homeoffice überzeugen. In letzteren macht das H3 dank seiner Eleganz nicht nur optisch eine gute Figur. Ohne Extras wie RGB-Beleuchtung oder bunte Farbakzente wirkt es angenehm erwachsen.
Unser Fazit zum Epos H3
Der erste Eindruck, den Epos mit H3 bei uns hinterlassen hat, hätte kaum besser sein können. Wer auf integrierte 7.1-Surround-Sound-Emulation verzichten und den 3,5-mm-Audio-Anschluss nutzen kann, erhält ein Gaming-Headset, dass seine Prioritäten richtig setzt. Durch das ausgeglichene Klangbild mit klaren Höhen ist der komfortable Kopfhörer ein flexibler Begleiter von Gaming bis hin zu Musik. Seine Verarbeitung ist gut und dank durchdachten Elementen wie den Ohrmuscheln, die zum Teil aus Velours bestehen, steht langen Spiel-Sessions nichts im Wege. Lediglich Bass-, RGB- und Freunde ausgeklügelter Headphone-Konfiguration sollten sich anderweitig umsehen.
Das Epos H3 ist nur eines von mehreren Headsets, die wir in letzter Zeit getestet haben. Während das Hama-uRage Topmodell SoundZ 800 mit 7.1 Sound und RGB-Beleuchtung daherkommt, ist das GH-X1 von Aukey nur etwas für echte Sparfüchse. Ein gutes Gesamtpaket bietet auch das Teufel Cage. Solltet ihr das Epos H3 kaufen wollen, greift gerne über unseren untenstehenden Amazon-Link zu. Dadurch unterstützt ihr uns direkt, ganz ohne einen Nachteil für euch.