Wenn übergroße Waffen und riesige Monster im Spiel sind, ist Capcoms Monster Hunter-Serie der Platzhirsch. Mit God Eater 3 findet sich ein Herausforderer, der seinen ganz eigenen Weg geht. Konnte uns das Action-RPG aus dem Hause Bandai Namco Entertainment dabei gänzlich überzeugen?
Japaner und riesige Monster gehören zusammen wie Chuck Norris und sein Roundhouse-Kick. Kein Wunder also, dass es Gegner vom Format von Gozilla oder Mothra auch in die Gamingwelt schaffen und dort ihr Unwesen treiben. Alle Gaming-Serien zu nennen, in denen wir uns übergroßen Riesen stellen müssen, würde definitiv unseren Rahmen sprengen. Eine Game-Serie, die dies auf die Spitze treibt, stammt aus dem Hause Capcom. Die Monster Hunter-Serie steht jedoch neben den wuchtigen Kreaturen auch für eine eigene, zugrunde liegende Wissenschaft, die den Einstieg nicht gerade einfach macht. Hier könnte eine der größten Stärken von God Eater 3 liegen. Das Action-RPG kommt im frischen Anime-Gewand daher und führt uns in eine Welt, in der Kampf die einzige Hoffnung auf das Überleben ist.
…doch macht euch keine Hoffnung. Die ist verloren in diesen Landen!
Die Welt von God Eater 3 ist ohne jeden Zweifel menschenfeindlich. Partikel, die toxischer Asche ähneln, machen ganze Gebiete unbewohnbar. Als wäre dies nicht genug, bringen selbst niedrige Asche-Konzentrationen starke Aragami hervor. Diese unbekannten Lebensformen zerstören alles, was unsere heutige Welt lebenswert macht. Das Ende der Menschheit ist vorprogrammiert. Während die Oberfläche unbewohnbar ist, ziehen sich die letzten Teile der Menschheit in unterirdische Basen zurück. In einer dieser Ports genannten Basen findet auch ihr euch zu Beginn des Spiels als Adaptive God Eater wieder.
Wie ihr es euch sicherlich denken könnt, sind God Eater die Individuen, die das Ende allen menschlichen Lebens zumindest aufschieben können. Diese sind nämlich in der Lage, mächtige, biomechanische Hybrid-Waffen namens God Arcs zu führen. Nur mit diesen Waffen können die Aragami bezwungen werden. Für den Kampf gegen Aragami bedarf es jedoch einer besonderen Asche-Widerstandskraft. Also wurde die nächste Generation der God Eater erschaffen, die Adaptive God Eaters (AGE). Als AGE stürzt ihr euch gemeinsam mit eurem Team in schier unzählige Kämpfe.
Hieß das nicht Origami?
Die Story von God Eater 3 ist weder die tiefsinnigste, noch die überraschendste, die wir in einem Videospiel erleben durften. Sie genügt als Rahmen für die zahlreichen Kämpfe und kann ab und an, wenn statt Ingame-Sequenzen richtige Anime-Fetzen über euren Bildschirm laufen, kleine Glanzpunkte setzen. Das Highlight des Spiels ist also nicht die erzählte Geschichte und natürlich auch nicht, wie beim Origami, das Falten von Papier. Stattdessen stehen die Auseinandersetzungen mit den Aragami im Mittelpunkt. Diese wollen euch am liebsten wie Papierfetzen zusammenfalten oder gar auseinanderreißen. Als Verbindung zwischen einzelnen Kämpfen, die in der toxischen Außenwelt des Spiels ausgetragen werden, spielt sich die Handlung also in Ports oder Konvois ab. Konvois sind dabei riesige Panzer, die sich mit eurer Hilfe ihren Weg über die Erdoberfläche bahnen. Sie verfügen über mehrere Stockwerke, Räume und natürlich genretypische Händler.
Für Freiheit, Überleben und eine gute Note
In God Eater 3 stehen euch im Kampf verschiedene Argumentationsverstärker, also God Arcs, zur Verfügung. Das Angebot reicht dabei von schnellen Doppelklingen bis zu langsameren Streithämmern. Neben Klingenwaffen führt jeder AGE auch einen Schild und eine Feuerwaffe für Distanzangriffe mit sich. Diese sind, genau wie eure Missionen, in verschiedene Ränge aufgeteilt und können nach und nach verbessert oder hergestellt werden. Nötiges Material dafür sammelt ihr im Kapf gegen Aragami. Zusätzliches Material sammelt ihr in Optionalen Missionen oder auch in Online Kämpfen mit bis zu sieben weiteren, menschlichen AGE. Seid ihr zu acht auf Aragami jagd, kommt ihr euch schnell wie einer der Geister von Herr der Ringe III vor, die gerade einen Olifanten bearbeiten. Wie ihr, können auch eure Online-Mitstreiter ihren AGE selbst gestalten. Während ihr Kleidung erst kaufen, freischalten oder herstellen müsst, stehen euch Haarfarben, Narben, Geschlecht, Stränen und weiteres von Beginn an zur Verfügung. Kleidung und Aussehen haben jedoch nur optische Effekte. Während es beeindruckend ist, mit wie vielen Unterfähigkeiten ihr die verschiedenen Waffen ausstatten könnt, haben wir die Tatsache zu schätzen gewusst, dass selbst das ständige Verwenden einer Waffenart uns nicht vor große Herausforderungen gestellt hat.
Während ihr selbst eure Waffen verbessert, könnt ihr euren Mitstreitern mit der Zeit immer bessere Fähigkeiten antrainieren und diese leveln. So steigert ihr deren Möglichkeit, euch zu helfen, ihre Angriffs- oder bwehrkraft. Im Kampf gibt es jedoch noch mehr, was eure Verbundenheit stärkt. Gemeint ist die Verbindung. Ein Feature, das euch verstärkt und Boni verpasst, wenn ihr es bei Verfügbarkeit aktiviert. Im Kampf hat jeder AGE gleich mehrere Leben zur Verfügung. Nur wenn ihr jedes eurer neun Leben verliert, gilt eine Mission als gescheitert. Dafür gibt es für jeden Einsatz eine Note und damit verbundene Belohnungen für besseres Abschneiden und aufgestellte Rekorde.
Und täglich grüßt das Aragami
Während die Kämpfe blitzschnell ablaufen und technisch nichts zu wünschen übrig lassen, laufen eure Missionen meist nach dem gleichen Schema ab. Ihr besucht eine der verschiedenen, sich häufig wiederholenden Karten, bekämpft dort die Aragami, die ebenfalls häufig ähnlichen Gattungen angehören und gelangt danach wieder in euren Port, den Konvoi oder andere Orte, wo an die Handlung angeschlossen wird. Wenn euch die Kämpfe also kein Spaß machen, habt ihr höchstwahrscheinlich keinen Grund God Eater 3 mehrere Spielstunden zu widmen. Glücklicherweise sind genau die Kämpfe, wie bereits geschildert, die Stärke des spiels. Die riesigen Kreaturen sind weder leicht zu besiegen, noch sind sie wirklich harte Brocken, die mit der richtigen Taktik und Waffe nicht zu knacken wären. Eure Mitstreiter sind hilfreich und die Möglichkeiten des Auflevelns sind komplex und mannigfaltig. Einzig und allein die Abwelchslung kommt in großem Maße zu kurz.
Optisch solide, technisch einwandfrei
Optisch haben uns die Umgebungen von God Eater 3 nicht vom Hocker gerissen. Die Texturen sind überwiegend grob und schwammig. Dies fällt nicht allzu stark ins Gewicht, da die gesamte Aufmerksamkeit meist auf den besser gestalteten Aragami liegt. Gleichzeitig sorgen sowohl deren als auch die Attacken eures Teams für ein wahres Effektfeuerwerk. Mal wird der Boden in Lava gehüllt, mal durchbohren euch Eiszapfen oder ein Gegner gräbt sich sogar in die Erde ein. Alles lief bei unserer PlayStation 4 Pro-Version flüssig über den Screen. Wie ihr euch sicher denken könnt, verzichtet God Eater 3 auf spezielle Grafikmodi für die PS4 Pro oder auf HDR. Für uns hat die Spielgeschwindigkeit die optischen Mängel aber deutlich überwogen.
Akustisch erwartet euch ein Orchester, wie es einem Japanischen Action-RPG bestens zu Gesicht steht. Der Soundtrack hat uns gut gefallen und auch verschiedenste Attacken und Gegner hat das Team gelungen mit Sound-Effekten untermalt. So schmetterten fliegende Engelwesen uns regelrecht Arien entgegen und Panzer-Aragami ratterten mit ihren massiven Ketten.
God Eater 3 mit SenseForce PX
Wie ihr sicherlich wisst, haben wir das SenseForce Pad Extreme für uns entdeckt und bieten euch als mehrwert eine Einschätzung zu dessen Nutzen für das jeweilige Game. Die Matte hat das Spielgefühl vor allem in den Kämpfen gut unterstützt. Immer wenn etwas explodiert ist oder gerade besonders schwere Aragami am Werk waren, wurde unser Spielgefühl merklich bereichert. Als SenseForce PX-Besitzer ist God Eater 3 (nur aus diesem Grunde) kein Must-Buy-Titel. Wenn ihr es euch auch so holen würdet, lohnt es sich, auf die Matte zu setzen (bzw. auf der Matte zu sitzen).
Unser Fazit zu God Eater 3
Natürlich ist God Eater 3 nicht das einzige Game, das aktuell diskutiert wird. Auch Kingdom Hearts III buhlt um die Gunst der Spieler. Hier unsere Review zum Ende der Xehanort Saga.
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