Kingsman hat uns auf unnachahmliche Art gezeigt, wie weit Agenten Filme wie Mission Impossible und die James Bond-Reihe doch von der Wirklichkeit entfernt sind. Der Film hat uns jedoch nicht mit der Realitäts-Keule eins übergebraten, sondern uns unseren eigenen Stoff zu probieren gegeben. Statt es den eben genannten Helden nämlich gleich zu tun, haben die Filme-Macher gleich mehrere Schippen der typischen Zutaten wie Action, Charisma, coole Gadgets, einen eiskalten aber verrückten Bösewicht und eine geheime Untergrundorganisation in den Topf geworfen und so den extrem unterhaltsamen Streifen mit tollen Charakteren und grandios skurrilen Ideen geschaffen. Gerade dann, wenn ein Erstlingswerk so außergewöhnlich ist, droht ein Nachfolger, der dem nicht gerecht werden könnte. Schließlich fällt auch mit der Rekrutierung von Vorstellung von Kingsman Gary „Eggsy“ Unwin ein bedeutender Handlungsstrang weg. Ob 20th Century Fox uns dennoch einen würdigen Nachfolger präsentiert hat, lest ihr in unserer Review zu Kingsman 2: The Golden Circle.
Kingsman 2: The Golden Circle – Die Welt erneut am Abgrund
Während Kingsman ohne zu viel verraten zu wollen mehr oder weniger mit der Rettung der Menschheit endet, bedroht eine neue Gefahr die geheime Organisation und den Rest der Welt. Nachdem ein skrupelloser Anschlag zu Beginn von Kingsman 2: The Golden Circle in der Vernichtung sämtlicher Kingsman Hauptquartiere endet, gilt es nach dem letzten Strohhalm zu greifen. Dabei entdecken unsere Helden eine verbündete Spionageagentur in den Vereinigten Staaten von Amerika namens Statesman. Während die geknüpften Bande bereits in die Gründungszeit beider Unternehmen zurückreicht, sind sich beide Organisation der Existenz der jeweils anderen nicht mehr bewusst. Um sich der drohenden Gefahr entgegenzustellen, bleibt den Organisationen nichts Anderes übrig, als sich zu verbünden und den gemeinsamen Feind zu bekämpfen. Eggsy steht also erneut eine beinahe unmögliche Mission bevor, die Charme, Scharfsinn, Durchsetzungskraft und Mut verlangt. Ob auch dieses Mal alles gut wird?
Kingsman 2: The Golden Circle – Mit Vollgas ins neue Abenteuer
Bereits die ersten Minuten von Kingsman 2: The Golden Circle sorgen für ein Überraschung. Der Film beginnt in gnadenlosem Tempo, dem man sich jedoch schnell anpasst. Sehr schnell fühlen wir uns an die waghalsige Action des Vorgängers erinnert, ohne jedoch überfordert zu werden. Auch die gelungene Verknüpfung mit den Geschehnissen von Teil 1ist ein tolles Merkmal von The Golden Circle. Wir müssen uns glücklicherweise nicht mit der Neubesetzung von wichtigen Rollen abfinden. Die Brücke wird also mehr als gelungen geschlagen und wir landen direkt in den Geschehnissen von Teil 2. Kingsman 2: The Golden Circle lässt es sich jedoch nicht nehmen, in passenden Situationen dem gelungen Vorgänger immer wieder mit Rückblenden oder Anmerkungen zu gedenken. Dank vieler guter Ideen wirkt die Story der Action-Komödie zudem zu keiner Zeit bemüht. Es scheint fast als hätten sich die Köpfe hinter Kingsman einfach noch extrem viele gute Ideen für die Fortsetzung verwahrt.
Tolle Charaktere treffen auf verrückte Ideen
Kingsman 2: The Golden Circle macht so vieles richtig, dass es uns fast schwer fällt, alles zu nennen. Der Streifen mag etwas überladen sein aber die abgedrehte Story samt ihrer beeindruckend durchgedrehten Charaktere macht einfach Laune. Man weiß zu keiner Zeit, was in den kommenden Minuten passieren wird. Natürlich erlaubt es uns der Film dennoch, uns als Zuschauer Gedanken zu machen. Dies tut er jedoch nur, um uns danach eines besseren zu belehren. Um dieses Pensum qualitativ hochwertig durchzuziehen, sind tolle Effekte, gute Schauspieler und eine gute Balance zwischen Humor, Action und Story gefragt. Gerade diesen Spagat meistert Kingsman 2: The Golden Circle bravourös. So kommen bei all der humorvollen Action selbst ruhige, traurige oder romantische Momente toll zur Geltung. Gegen Kingsman 2 treibt es mit seinen Spionage-Gadgets und Abhör-Taktiken so sehr auf die Spitze, dass man manchmal nicht darum herum kommen, nur lächelnd mit dem Kopf zu schütteln.
Hollywoods Stars geben sich die Klinke in die Hand
In Kingsman 2: The Golden Circle spielen Hollywood Größen wie Julianne Moore und Channing Tatum ebenso eine Rolle wie der Game of Thrones Star Pedro Pascal. Wer auch immer mit dieser illustren Runde betraut war, hat alles richtig gemacht. Die Schauspielerische Leistung von Taron Egerton und seinen Kollegen muss sich vor niemandem verstecken. Die Zusammenarbeit funktioniert auf dem Bildschirm selbst in rasanten Szenen gut. Sogar so gut, dass wir auch hinter den Kulissen einen guten Draht miteinander vermuten. Ein besonderer Stargast aus der Musik-Szene sorgt zudem immer wieder für besondere Momente. Er tritt regelmäßig als menschlicher Running-Gag auf, der bis zum Ende hin sehr gut funktioniert. Ganz an Rande werden übrigens ebenfalls Themen wie Drogen-Konsum, Politik und Treue bei Geheimagenten angerissen. Dies passiert jedoch so am Rande, dass es uns kaum auffällt und dennoch in gesundem Maße nachwirkt.
Ein rundum gelungenes Kunstwerk
Bei Kingsman 2: The Golden Circle handelt es sich um Film-Kunst in seiner besten Form. Zwar wird nicht mit viel Tiefgründigkeit oder großer Botschaft gearbeitet. Dafür werden wir jedoch zum Lachen gebracht. Der Film erzeugt Gefühle von Belustigung und Unterhaltung, wie wir sie nur selten erleben. Das liegt auch an den Schauspielern. Diese allein machen aber noch keinen guten Film. Es sind die Ideen und auch die Schauplätze, die für das gewisse Etwas sorgen. Genau dieses gewisse Etwas hat Kingsman 2. Nicht zuletzt ist die unglaubliche Arbeit der Stuntmen im Rahmen der Actionszenen des Films aller Ehren wert. Untermalt wird alles von einem tollen Soundtrack, der zu jeder Zeit einfach wie die Faust aufs Auge passt. Nicht selten wird Tarantino als einer der Regisseure dieser Zeit für seine besonderen Werke geehrt. Obwohl Kingsman 2 vielleicht ein bisschen mehr Mainstream verkörpert als Tarantinos Werke, steht er den meisten in nichts nach.
Unser Fazit zu Kingsmen 2: The Golden Circle
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