Die Erde existierte schon lange vor uns. Wahrscheinlich wird sie auch noch existieren, wenn wir schon längst Geschichte sind. Sollte uns keine Zombie-Apokalypse bevorstehen, könnten unser maßloser Verbrauch von Rohstoffen und Überbevölkerung dazu führen, dass sich die Menschheit langfristig eine neue Bleibe suchen muss. In diesem Fall müssen ausgewählte Siedler in Raumschiffen eine jahrelange Reise antreten. Eines dieser Raumschiffe trägt dann möglicherweise sogar den Namen Orbiter 9.
Der gleichnamige Koch Media-Film greift nämlich genau dieses Thema auf. Die spanische Sci-Fi Romanze konzentriert sich dabei auf eine Siedlerin, die ein neues Kapitel der Menschheitsgeschichte schreiben soll. Ob Orbiter 9 es mit Hollywood-Krachern wie Life oder Passengers aufnehmen kann, haben wir für euch herausgefunden.
Helena und Alex – Unerwartete Liebe auf Orbiter 9
Seit ihre Eltern sie vor drei Jahren aufgrund eines technischen Problems verlassen haben, ist die junge Helena auf sich allein gestellt. Während Einsamkeit in unserer Welt eher ein Gefühl ist, ist sie für sie Realität. Ihr Leben besteht daraus, sich im Raumschiff Orbiter 9 so lange fit zu halten, bis sie nach einer Reisedauer von 40 Jahren endlich ihr Ziel erreicht. Einzige Gesprächspartnerin ist die weibliche Stimme des Bordcomputers.
Die Abwesenheit ihrer Eltern hat Helena wichtige Zeit geschenkt. Genug Zeit um sicher zu stellen, dass ihre Atemluft so lange hält, bis ein Techniker nahe genug ist, um ihr zu helfen. Die nahende Hilfe heißt Alex und droht die Einsamkeit der Siedlerin zumindest kurzzeitig zu durchbrechen. In Sachen sozialer Kontakte hat die Raumfahrerin beinahe alles nachzuholen. Wie Alex damit umgeht und welches Geheimnis der Techniker verbirgt, erzählen die weiteren Minuten des 95-minütigen Films.
Eine zu große Herausforderung
Die Umsiedlung der Menschheit auf einen neuen Planeten ist nicht einfach. Das beweist auch das Drehbuch von Orbiter 9. Die Idee, die hinter dem Film steckt, ist wirklich gut. Die Umsetzung ist es weniger. Doch wo liegen die Probleme des Films? Genau wie die positiven Aspekte haben auch die Probleme ihren Ursprung zu Beginn der Sci-Fi Romanze. Eine ganz besondere Enthüllung erfolgt viel zu früh. Bis dahin werden weder die Charaktere, noch die Situation in der sie sich befinden, ausreichen ausgearbeitet. Dies führt dazu, dass Zuschauer dabei sind. Sie sind aber nicht involviert.
Diese Tatsache zieht sich durch den Film. Selbst wenn in der zweiten Hälfte mehr passiert und weitere frische Ideen die Geschichte bereichern, ist Orbiter 9 nicht mitreißend. Gerade Romanzen sollten einen Fokus auf das Innenleben der Charaktere legen. Wir wollen sie und ihre Gefühle verstehen und bestenfalls mitfühlen. Dies ist leider nicht der Fall.
Im Weltall fiebert niemand mit
Das Duo aus Clara Lago und Alex Gonzalez findet sich gut in der distanzierten und kalten Welt von Orbiter 9 zurecht. Während man Clara Lago noch zu Gute halten kann, dass sie eine junge Frau spielt, die 20 Jahre lang einsam in einem Raumschiff lebt, sollte zumindest Alex Gonzales mit seiner Rolle als Techniker und erster Mann in Helenas Leben die Gefühlswelt aller Beteiligten ändern. Stattdessen machen beide ihre Arbeit. Beide hätten sicher noch etwas mehr aus dem Film herausholen können.
Erfreulich unauffällig ist auch der Soundtrack, der die Szenen durchaus gut untermalt. Die Synchronisation geht ebenfalls in Ordnung, auch wenn sie sicherlich nicht mit aktuellen Top-Produktionen mithalten kann. Wenn wir uns in einer Sci-Fi Umgebung wiederfinden, ist es uns wichtig, dass wir spürbar eine andere Welt erleben. Dies setzt die Romanze gut um.
Unser Fazit zu Orbiter 9 – Das letzte Experiment
Wenn ihr zu einem guten Science-Fiction Film nicht nein sagen könnt, sind sicherlich auch Kill Switch und Maschinenland einen Blick wert.
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