Ein schlauer Mann, der bestimmt vor der Erfindung des Internets lebte, sagte einst, dass es drei Sachen gibt, die unumgänglich sind: Der Tod, die Steuer und jährliche Releases von Spielen wie Fifa und Call of Duty. Für jeden, der sich über diese Spiele aufregt, darf ich vorstellen: Die Yakuza-Reihe.
2017 erschienen mit Yakuza 0 (ein Prequel) und Yakuza Kiwami (ein Remake des ersten Teils) zwei Spiele. 2018 darf gleich drei Yakuza-Spiele sein Eigen nennen. Anfang April feierte Yakuza 6: The Song of Life seinen Release und im Oktober bekommen wir mit Fist of the North Star: Lost Paradise ein Yakuza-Spiel mit der Lizenz des gleichnamigen Animes und Mangas. Jetzt ist mit Yakuza Kiwami 2 ein Remake des zweiten Teils erzältlich. Yakuza 2 erschien 2006 für die PS2 und hat es nicht gerade leicht. Schließlich lieferte die Yakuza-Reihe bisher großartige Spiele ab, an denen sich Kiwami 2 messen muss. Das PS2-Original gilt zudem auch als bester Teil der Reihe.
There is only room for one dragon
Der Name deutet darauf hin und das Spiel bestätigt es. In Yakuza Kiwami 2 geht um das organisierte Verbrechen Japans. Im Vorgänger musste der Protagonist Kazuma Kiryu, auch the Dragon of Dojima genannt, für zehn Jahre ins Gefängnis, da er zu Unrecht verurteilt wurde. Der zweite Teil setzt in Sachen Story noch ein mal eine Nummer drauf. Nach den Ereignissen des ersten Teils, ziehen die Geschehnisse Kiryu wieder in seinen alten Clan, dem Tojo-Clan. Dieser steht kurz vor einem Krieg mit der Omi-Alliance. Als ehemaliger Vorsitzende des Tojo-Clans muss Kiryu diesen verhindern. Ihm gegenüber steht jedoch Ryuji Goda, the Dragon of Kansai. Wie auch in den anderen Yakuza-Spielen bietet auch Kiwami 2 eine sehr gut geschriebene und inszenierte Story, welche bis zum Ende fesselt.
Neben dem Protagonisten Kiryu und dem Antagonisten Ryuji Goda besitzt Kiwami 2 noch weitere, gut gestaltete Charaktere. Zu diesen zählen der abtrünnige Sohn des ehemaligen Vorsitzenden Daigo Dojima, welcher seine Laster ablegen und Kiryu helfen muss, die Polizistin Kaoru Sayama, die sich gegen die Yakuza zur Wehr setzt und dann ist da noch der Fan-Liebling Goro Majima, der einer der beiden spielbaren Charaktere in Yakuza 0 darstellte. In Kiwami 2 besitzt er eine eigene, kleine Story, welche auch Ereignisse aus dem Prequel aufgreift und weitererzählt.
Nani…
Die Stärken von Yakuza Kiwami 2 aufzulisten ist wie Sandkörner am Strand zu zählen. Ein wichtiger Charakter der Serie war und ist immer die Spielwelt. In Kiwami 2 wird diese durch Kamorucho, das Rotlichtviertel Tokios und Sotenbori in Osaka dargestellt. Beide Städte wirken nicht nur realistisch und authentisch, sondern vor allem lebendig. Während Open-World-Giganten wie GTA V eine Spielwelt besitzen, welche mehr Kulisse als Spielplatz ist, geht Yakuza Kiwami 2 seinen eigenen Weg. Im Grunde hat das Spiel seine Stärken dort, wo andere Open-World-Spiele versagen. Allem voran sind die beiden Städte wirkliche Sandbox-Welten. Spieler können mehr als nur ihre aufgetragene Aufgabe erledigen. Sie können das machen, was sie wollen. Golf spielen, Essen oder ins Casino gehen sind nur einige Beispiele. Selbst (Sega)-Arcades sind vorhanden und begehbar. Die letzteren erlauben es Euch, Virtual Fighter und Virtual On zu spielen.
Auf den Straßen der Städte gibt es mehr als nur spaßige Aktivitäten. Kazuma Kiryu hat es in seinem Leben nicht leicht, da er gefühlt alle 20 Meter in eine Straßenschlägerei gerät. Hier tritt er gegen andere Yakuza, Kriminelle, Schläger oder Kuriositäten an. Das Gameplay von Yakuza Kiwami 2 besteht zu einem Großteil aus Kämpfen. Kiryu besitzt nicht mehr, verschiedene Kampfstyle, wie es in den beiden vorherigen Teilen der Fall war. Stattdessen benutzt ihr in Brawler-Manier Eure Umwelt, Waffen oder auch Gegner selbst, um Eure Angreifer zu besiegen. Die Kämpfe machen viel Spaß und motivieren, neue Kombinationen und Möglichkeiten auszuprobieren.
Side Quests als Stärke
Eine weitere Stärke von Yakuza Kiwami 2 sind die Side Quests, welche auch als Sub-Stories bezeichnet werden. Das Prequel Yakuza 0 besitzt einige der besten Quests der letzten Jahre. Das lag daran, dass sie nicht nur gut, sondern witzig und emotional geschrieben sind. Die Quests bieten eigenständige Geschichten, welche die gesamte Riege an Emotionen abrufen. Yakzua Kiwami hingegen besitzt stark zu vernachlässigende Side Quest, die größtenteils daraus bestehen, dass jemand versucht, euch zu betrügen oder zu bedrohen. Yakuza Kiwami 2 hebt die Qualtät wieder an und bietet viele Aufgaben, die es mehr als nur Wert sind, erledigt zu werden. In diesen zeigt sich der Humor und Charakter des Spieles, welcher es Euch nur noch mehr lieben lässt.
Neben den Sub-Stories, Mini Games und Arcades gibt es noch zwei weitere Aktivitäten in der Welt von Yakuza Kiwami 2. Das überaus große Mini Game des Cabaret Clubs aus Yakuza 0 kehrt zurück. Dieses erlaubte euch, euren eigenen Hostess Club zu führen. Ebenfalls ist der Clan Creator aus Yakuza 6 zurück, der deutlich besser hätte sein können, als er schlussendlich ist.
Moshi Moshi
Technisch macht Yakuza Kiwami 2 einen Schritt nach vorne und einen halben zurück. Das Spiel nutzt die neue Dragon Engine, welche bereits bei Yakuza 6 zum Einsatz kam. Diese lässt das Spiel sehr detailliert, lebendig und interaktiv erscheinen. Jedoch läuft sie „nur“ in soliden 30 Bildern die Sekunde. Sowohl Yakuza 0 und Kiwami erschienen noch für die PS3 (zumindest in Japan) liefen jedoch mit 60 Bildern die Sekunde. Dennoch liefert Kiwami 2 eine sehr gute Perfomance ab.
Da die Yakuza-Spiele in Japan stattfinden, ist es ein toller Schritt der Entwickler, dass die Sprachausgabe nur in japanisch vorhanden ist. Dies trägt zur Authentizität bei. Alle Cutscenes sind mit guten Sprechern vertont. Jedoch bestehen viele Dialoge nur aus Textboxen.
In vielen Szenen spielt zudem ein guter Soundtrack im Hintergrund, während in den Kämpfen ein Theme zu hören ist, welches stark an das von Gravity Rush 2 erinnert.
Unser Fazit zu Yakuza Kiwami 2
Qualitativ können die Yakuza-Spiele selbst mit dem Genre-König GTA V mithalten und in vielen Bereichen selbst überbieten. Yakuza Kiwami 2 bietet vieles, was andere Spiele nicht bieten und schafft es mit Leichtigkeit, die Spieler an die Bildschirme zu fesseln. Das Spiel sticht auf jeden Fall hervor und ist ein Game, das Spieler nach mehr verlangen lässt. Zum Glück gibt es genug Spiele, um weiter in der Welt der Yakuza und Kamorucho einzutauchen.
Ihr habt es auf Open-World-Games abgesehen? Dann schaut euch gerne mal an, was Far Cry 5, Monster Hunter World und God of War zu bieten haben.
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