Das SenseForce Pad Extreme (PX) des Herstellers iFeel Tactile Systems verspricht, eure audiovisuellen Erlebnisse fühlbar zu machen. Dadurch soll das Geschehen auf eine neue Ebene gehoben werden. Wir haben die Matte, die wir erstmals auf der Gamescom sahen, ausführlich getestet. Hier unsere Bewertung
Wir berichteten bereits ausführlich von unserem Besuch bei der iFeel Tactile Systems GmbH in Erlangen. Dort konnten wir unsere Gamescom-Eindrücke zum SenseForce PX bereits ausbauen. In unseren eigenen, ausgiebigen Tests hatten wir nun die Gelegenheit, unsere Quellen selbst zu wählen. Wir konnten prüfen, wie Matte und Körper auf die Dauernutzung reagieren und auch vergleichen, wie groß der Unterschied zwischen Gaming und Film mit beziehungsweise ohne SenseForce PX ist. Dank Infinity War, Marvel’s Spider-Man, Dragon Quest XI und nicht zuletzt Spotify war für Abwechslung gesorgt. Konnte sich unser positiver Ersteindruck bestätigen?
Neue Dimension der Wahrnehmung
Die Technik, die sich im Pad verbirgt, ist beinahe unsichtbar. Gäbe es das Steuerungs-Modul nicht, das in unserer Vorserien-Version noch etwas von der Verkaufsversion abweicht, ahnt man auf den ersten Blick kaum, dass es sich nicht um eine normale Sitzauflage handelt. Die schwarze Matte macht mit ihren roten Nähten einen hochwertigen Eindruck. Sie bleibt jedoch ein Wolf im Schafspelz. Nur wenn man sich die Mühe macht, das SenseForce Pad Extreme umzudrehen, erfühlt man die eingearbeitete Technik. Auch die Anschlüsse werden dann sichtbar. Selbst bei längerer Nutzung hatten wir jedoch nicht das Gefühl, auf „Technik“ zu sitzen.
Dafür, dass das Pad überall dort unsichtbar bleibt, wo es nicht auffallen möchte, sind seine Fähigkeiten beeindruckend. Generell gibt die Matte Vibrationen an euren Körper weiter und spielt auf Wunsch auch tiefen Sound dazu ab. Wie stark und an welchen Stellen das SenseForce PX vibrieren muss, entnimmt es dem eingehenden Audio-Signal. Dies hat den Vorteil, dass die Matte gleichermaßen für Film, Gaming und Musik genutzt werden kann. Jeder, der die Matte einmal flach aufs Bett gelegt hat und Meditationsklängen oder seinem Lieblings-Rocker gelausch hat, versteht, warum wir von einer neuen Dimension sprechen. Selbstverständlich haben wir uns Hauptsächlich Filmen und Games gewidmet. So wurde die Matte meist über unseren Controller mit dem Audio-Signal versorgt und die Ausgabe erfolgte über unseren AV-Receiver oder unseren Teufel CAGE. Die Matte hat ebenfalls Bluetooth mit an Bord und wird über ein Netzteil ans Stromnetz angeschlossen.
SenseForce PX – Mobil und intuitiv
Die beiliegende Gebrauchsanleitung hätte sich das Unternehmen fast sparen können. Bis auf das Bluetooth-Pairing ist das SenseForce Pad Extreme selbsterklärend und lässt sich intuitiv nutzen. Außerdem könnt ihr wenig falsch machen. Das Pad funktioniert schließlich auf Stühlen ebenso gut, wie auf Gaming-Chairs, auf dem Sofa und wie ihr schon erfahren habt, im Liegen. Dank des Gewichts von 1,86 Kilogramm und Ausmaßen von 550 x 550 x 60 cm ist die Matte zusätzlich transportabel genug, um auch eure Freunde in den Genuss eurer neusten Errungenschaft kommen zu lassen. Besitzt ihr zwei Matten, soll es sogar möglich sein, beide aneinander zu koppeln. So ist sichergestellt, dass beide Nutzer das gleiche zur gleichen Zeit spüren. Diese Funktion haben wir jedoch nicht getestet.
Um eure Kontrolle über das SenseForce PX komplett zu machen, verfügt das Pad, wie erwähnt, über eine eigene Steuereinheit. An dieser könnt ihr die Lautstärke angeschlossener Ausgabegeräte, die Vibrationsintensität, die Charakteristik und das Stereo-Erlebnis einstellen. Es lohnt sich, je nach Eingangssignal also Film, Game und Musik mit den Einstellungen zu spielen und das Perfekte auszuwählen. Gerade bei ungestörten Tests habe ich die Intensität und die eingebauten Lautsprecher, die mit der Charakteristik gesteuert werden, bis zum Anschlag aufgedreht.
Was macht das SenseForce PX
Was verändern schon ein paar Vibrationen an eurem Erlebnis bei Filmen, Games und Musik? Einiges! Während im Bereich der Gaming-Controller vieles ausprobiert wurde, sind „das Shock“ des DualShock-Controllers, „das Rumble“ des Rumblepacks und ähnliche Vibrationsmotoren aus den Steuergeräten nicht wegzudenken. Der menschliche Körper wird von Flüssigkeit durchströmt und reagiert stark auf Vibrationen. Sie sind es, die uns bei starken Motoren oder riesigen Subwoofern eine Gänsehaut verpassen. Etwas, was bei der Nutzung von Gaming-Headphones bislang ausgeblieben ist. Das SenseForce PX kann genau diese Vibrationen an euren Körper weitergeben. Gleichzeitig verortet die Matte Audiosignale und gibt sie verschiedenen Abschnitten eures Körpers weiter. Das machte nicht nur den Action-Blockbuster Avengers Infinity War, sondern auch das Rollenspiel Dragon Quest XI mit seinem Soundtrack zu einer ganz besonderen Erfahrung.
Als Ergebnis entstand nach unserem Empfinden eine Wahrnehmung, die wir als letztes bei unserem Test der D-Box-Technik im heimischen Kino hatten. Das Ergebnis war eine größere Immersion, als wir sie erwartet hätten. Wir waren also tiefer im geschehen verankert und konnten leichter abschalten. Während wir uns schnell an dieses neue Gefühl gewöhnt haben, merkten wir überdeutlich, dass uns etwas gefehlt hat, als wir die Matte mal zu Vergleichszwecken abschalteten. Natürlich werdet ihr von der Matte nicht so durch die Gegend geschleudert, wie von der genannten, Kino-Technik. Diese Stühle kosten jedoch 15.000 Euro pro Sitzplatz und das SenseForce Pad Extreme ist zum Vorbesteller-Preis von knapp 280 Euro erhältlich. Später wird der Preis auf jeden Fall steigen. Wir gehen aber nach unseren Gesprächen nicht davon aus, dass er die 400 Euro-Marke annähernd erreicht.
Unser Fazit zum SenseForce PX
Eine Zehnerbewertung ist bei uns Mangelware. Bislang konnten wir an wenigen Geräten nicht mindestens einen Haken finden. Das SenseForce Pad Extreme macht uns die Fehlersuche allerdings schwer. Zunächst einmal gibt es kein echtes Konkurrenzprodukt für die Matte. Gleichzeitig ist das SenseForce PX mit ihren Anschlüssen und in seiner Funktion so ausgereift, dass wir eine völlig neue Gaming- und Heimkinoerfahrung machten und auch das Potenzial der Matte im Bereich der Musikwiedergabe erkannten. Wir freuen uns darüber, dass wir von der neuen Technik berichten konnten und sind gespannt, wie die Zukunft von SenseForce aussieht.