Mit Kill Switch erscheint am 18. August ein Science-Fiction Thriller aus dem Hause Universum Film. Die Ankündigung des Films verspricht packende Action, eine spannende Story und eine besondere Perspektive. Dan Stevens, der sich seine Sporen in der Serie Downton Abbey und zuletzt in der Rolle des Biests in Disney’s die Schöne und das Biest verdient hat, begibt sich dabei in eine Parallel-Dimension, um die Welt, wie wir sie kennen, zu retten. Ob es sich jedoch lohnt, die von Regisseur Tim Smit in seinem Regiedebüt geschaffene Welt vor dem Ende zu bewahren, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen unserer Review.

Kill Switch – Pilot und Wissenschaftler Will Porter auf einsamer Mission

Nasa-Pilot und Physiker Will Porter (Dan Stevens) bekommt in Kill Switch ein ganz besonderes Job-Angebot. Das Unternehmen, welches an ihn herantritt, hat nämlich nicht nur für einen Physiker mehr als reizvolle Argumente. In der Welt von Kill Switch ist es gelungen, eine Parallelwelt (The Echo) zu erschaffen, die der „normalen“ Welt des Films beinahe komplett gleicht. Einziger Unterschied ist die Tatsache, dass diese Welt komplett ohne Lebewesen daherkommt. Diese Parallelwelt wird nun dazu genutzt, um ihr die für die Menschheit so wichtige Energie zu entziehen. Leider entpuppt sich diese in der Theorie so geniale Idee während ihrer Durchführung als gefährliches Experiment, das nicht nur die Existenz der Parallelwelt, sondern auch unsere Existenz gefährdet. Will Porter soll nun die Kohlen aus dem Feuer holen. So geht es für ihn mit einer kleinen schwarzen Kiste, dem Kill Switch, direkt in Richtung The Echo.

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Will Porter vor seiner Reise in die Parallelwelt The Echo

Die Story von Kill Switch hat Potenzial

Wenn man sich die Themen Energie und Zukunft gemeinsam anschaut, erkennt man das Dilemma. Wir wissen alle, dass unsere fossilen Brennstoffe bald aufgebraucht sein werden und sich die Menschheit nach Alternativen umsehen muss. In Sachen Umweltschutz stehen Erdöl, Erdgas und Co. sowieso nicht hoch im Kurs und der Klimawandel ist eine ständige Bedrohung. Mangels kostengünstiger, guter Alternativen verbrauchen wir unsere Rohstoffe jedoch munter weiter. Könnten wir also eine Welt erschaffen, die als Energiespeicher beinahe unbegrenzt ist, würden wir dies zweifelsohne versuchen. Dies macht die Ausgangslage von Kill Switch selbst dann verständlich, wenn man, wie wir, nicht groß versucht, die im Film erklärten wissenschaftlichen Hintergründe nachzuvollziehen.

Der Vergleich zu District 9 und Oblivion

Kill Switch bezeichnet sich selbstbewusst als Sci-Fi Thriller im Stile von Oblivion und Disrict 9. Was der Streifen mit den genannten Filmen gemeinsam hat, ist die Tatsache, dass er sich etwas traut. Nicht nur, dass die Kamera innerhalb der Parallelwelt auf die Ego-Perspektive umschwenkt, um die Erlebnisse von Will Porter noch besser zu übermitteln. Auch der verschachtelte Aufbau des Films, der immer wieder zwischen Vorgeschichte und den Geschehnissen in The Echo wechselt, traut dem Zuschauer etwas zu. Die Action des Films kommt dabei glaubwürdig genug rüber und als Gamer fühlt man sich häufig genau richtig. An der einen oder anderen Stelle hätten die Animationen besser sein können. Das ist es jedoch nicht, was dem Film schadet. Viel mehr ist es die fehlende Verbindung zum Hauptcharakter und seinen Hintergründen. Natürlich blenden Sequenzen immer wieder die Rekrutierung des Piloten und Wissenschaftlers ein. Durch den Aufbau jedoch erst so spät, dass man zu sehr mit der eigentlichen Handlung beschäftigt ist. So bleibt Potenzial liegen.

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Der einzige Weg in The Echo

Kill Switch mit zahlenmäßig überschaubarem Cast

Dan Stevens ist die Hauptperson in Kill Switch. An dieser Tatsache zweifelt man zu keiner Sekunde. Einer der Gründe dafür, ist die Begebenheit, dass andere Charaktere einfach zu oberflächlich angerissen werden, als-dass man sie genau einschätzen könnte. Wenn man ihr Verhalten in den meisten Situationen nachvollziehen kann, dann, weil sie keine besonderen eigenen Ziele verfolgen. Es ist gut möglich, dass dies gemeinsam mit der eindimensionalen Darstellung des Hauptcharakters dafür sorgen soll, dass man sich besser in diesen hineinversetzen kann. Gerade im Bereich des Gamings haben wir dies häufiger erlebt, wenn auch in qualitativ eher überschaubaren Werken. Hier wäre Tiefgang auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung gewesen. Wir sind zudem davon überzeugt, dass mit Dan Stevens der richtige Schauspieler für diese Aufgabe bereits parat gestanden hätte. Tim Smit hätte aus seiner eigenen Geschichte sicherlich mehr herausholen können.

Holland und die andere Parallelwelt

Kill Switch wurde in den Niederlanden gedreht. Die verschiedenen Szenen des Films sind dabei aber selten so deutlich, dass man dies aktiv wahrnimmt. Lediglich Beschriftungen von Geschäften machen darauf aufmerksam. Wir müssen Kill Switch sowieso anerkennen, dass er sich innerhalb seiner Welt mit tollen futuristischen Ideen treu bleibt. Wir finden jedoch auch, dass beide charakterisierte Welten noch etwas lebendiger hätten sein können. Gerade die bevorstehende Apokalypse weckt so viel Angst, bringt so viele Vorgänge in Schwung und sorgt für so viel Reaktion, dass sich Kill Switch einfach zu sehr in dem eigenen kleinen Bereich bewegt hat. Auf der anderen Seite wären auch mehr einblicke in die zukünftige Welt, wie sie sich Tim Smit vorstellt, interessant gewesen. Dadurch, dass der Blick über den Tellerrand gemieden wurde, hat man unnötiges Risiko umkurvt und die Laufzeit mit 91 Minuten nicht zu sehr in die Länge getrieben. Aber auch hier wurde Potenzial verschenkt.

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Unser Fazit zu Kill Switch


Kill Switch hätte ein viel besserer Film sein können, als er letztendlich geworden ist. Die Geschichte um eine von Menschenhand erschaffene Parallelwelt, die zwecks Energiegewinnung ausgesaugt wird und so zu existenzbedrohenden Problemen in beiden Welten führt, ist ein super Anfang. An dieser Stelle wären mehr Tiefe vor allem bei den Charakteren von Vorteil gewesen. Nichtsdestotrotz mach Kill Switch bei Action und Ideen vieles richtig. Die Ego-Sicht ist ein immer häufiger verwendetes Stilmittel, das in guter Machart noch nicht zu häufig genutzt wurde und auch hier seinen Zweck erfüllt. Zudem wirkt das Material wie prädestiniert für ein tolles Videospiel. Leider haben wir jedoch schon viel emotionalere, Action-geladenere und insgesamt bessere Science-Fiction Filme gesehen.

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Mit dem Netflix-Film Okja, Sleepless und Spider-Man Homecoming haben wir übrigens auch noch drei weitere interessante Film-Reviews für euch.