Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter! Buzz Lightyears Catchphrase könnte genauso gut das Leitmotiv bei der Entwicklung von Everspace sein. Wie der Weltraum selbst fühlen sich die Möglichkeiten und das Potenzial des Space-Shooter Roguelikes unendlich an. Ob ROCKFISH Games Debut diesem Potenzial gerecht wird, erfährst du in unserer Review.

Im Weltall hört dich niemand schreien … egal wie oft du stirbst

Wie bereits erwähnt ist Everspace eine Mischung aus Weltraum Shooter und Roguelike. Damit reiht es sich bei Titeln wie Darkest Dungeons, The Binding of Isaac, Rogue Legacy und nicht zuletzt FTL: Faster Than Light ein. Wer eines dieser Spiele gespielt hat, wird auch mit der Spielstruktur von Everspace vertraut sein. Ihr schlagt Euch Abschnitt für Abschnitt durch zufällig generierte Gebiete des Weltalls durch. Dabei gibt es abweichende Pfade mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Im letzten Gebiet eines Sektors ein findet ihr Jump Gate, mit dem es zum nächsten Sektor geht. Dabei liefert Ihr Euch Gefechte mit den ansässigen Outlaws, verteidigt die neutralen Schiffe oder bekämpft sie und erkundet die Umgebung nach allerhand Ressourcen und Equipment. So verstärkt oder repariert ihr euer Schiff und werdet immer stärker, um so mit den immer stärker werdenden Feinden mitzuhalten.

Everspace Review Weltraum shooter Space shooter

In typischer Roguelike Manier bedeutet Euer Tod den Neustart der Reise und den Verlust Eures Equipments. Die Zufallsgenerierung sorgt dabei dafür, dass sich Runs voneinander unterscheiden und das Spiel nicht langweilig wird. Das Versagen, der Neustart und das schrittweise Weiterkommen bieten, wie für diese Spiele üblich, einen konstanten Kreislauf. Wem das zu schwer oder zu frustrierend ist, muss nicht unbedingt auf einem leichteren Schwierigkeitsgrad spielen, denn verdiente Credits können ebenfalls in permanente Upgrades für Euer Schiff investiert werden. So fühlt Ihr einen spürbaren Fortschritt und der Frust wird minimiert. Auch weitere Schiffe lassen sich so freischalten, was weitere Runs noch interessanter macht.

Zwischen Arcade und Simulation

Die Steuerung Eures Raumschiffes ist fühlt sich gut an und ist eigentlich recht simpel. Da das Spiel die Erforschung der zufällig generierten Gebiete jedoch mehr fokussiert als ich es erwartet habe, ist auch die Steuerung etwas anders, als ich sie erwartet habe. So durchforstet ihr auch mal engere Räumlichkeiten wie Raumstationen und große Asteroiden und hebt Items auf. Entsprechend muss die Steuerung auch in langsameren Momenten funktionieren und das in in alle Richtungen. Mich hat das am Anfang ein wenig irritiert. So bin ich oftmals nach oben gedriftet als ich eigentlich nach vorne wollte. Ebenfalls habt ihr viele Möglichkeiten, wie den Einsatz von Items, verschiedenen Waffen und der Bewegung über 2 Schultertasten, beide Sticks und die L3-Taste zum Boosten.

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Obwohl Everspace diese Aktionen gut auf dem Controller verteilt, muss ich muss zugeben, dass ich ein wenig gebraucht habe, um mich hineinzufinden. Zwar werden 4 Kontrollschemata angeboten, ich wäre jedoch glücklicher gewesen, wenn ich die Tasten selbst belegen könnte. Mir persönlich hat es geholfen, die Cockpitsicht zu verlassen und so mehr Übersicht zu gewinnen. Das soll nicht heißen, dass diese Sicht nicht gut wäre. Ganz im Gegenteil ist diese sehr, gut umgesetzt und detailliert und versetzt euch authentisch in das Cockpit.

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Trotz meiner persönlichen Problemchen fühlt sich die Steuerung nach ein wenig Eingewöhnung großartig, reaktiv und spaßig an. Schnell geht der Kampf mit flotten Jägern und großen Kreuzern leicht von der Hand. Ihr weicht spielerisch gegnerischem Laser Feuer aus und liefert euch Dog Fights mit gegnerischen Schiffen. Das Spielgefühl liegt dabei angenehm zwischen Arcade und Simulation. Auch die Erkundung von engen Raumstationen fällt Euch leicht und sorgt für Abwechslung. Ihr bekommt mit Everspace einen Weltraum Shooter mit einem tollen Spielgefühl. Da machen auch lange Odysseen durchs Weltall immer Spaß.

Da gibt’s ja tatsächlich eine Story!

Der unbestreitbare Grund, warum Ihr Everspace Run für Run weiterspielen werdet, ist es neue Waffen in neuen Gebieten auszuprobieren und zu sehen, wie ihr dieses Mal vorankommt. Was ich dabei nicht erwartet habe ist eine Story. Obwohl ich eine geskriptete Story bei einem Roguelike für eher nebensächlich halte, erzählt Everspace seine Geschichte kompetent. Die Handlung wird hauptsächlich durch kleine Zwischensequenzen nach dem Sprung in einen neuen Sektor erzählt. Diese bestehen aus schicken Standbildern und einem Voiceover des Protagonisten. Darüber hinaus redet euer Charakter während dem Gameplay mit der Bord-KI. Das Ganze ist zwar eher schlicht, aber erfüllt seinen Zweck.

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Euer Protagonist ist ein Klon, der Erinnerungen an sein früheres Leben, einen Rivalen und ein paar Freunde geerbt hat. Das ist ein cleveres Konzept, das ebenfalls erklärt, wie der Hauptcharakter in gescheiterten Runs sterben und dann trotzdem weitermachen kann. Die Story ist zwar nicht der Hauptanreiz des Spiels, dennoch verstärkt sie eure Motivation weiterzumachen. Die Geschichte bildet ebenfalls die Grundlage für Bossfights mit Story-relevanten Charakteren. Zusammen mit gelegentlichen kleinen Quests und mysteriösen Gebieten liefert die Story genug Mysterien, um euch länger zu unterhalten und eure Neugier anzuregen.

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Ein Weltraum voller Wunder

Ich könnte die Präsentation von Everspace lange und ausschweifend beschreiben. Wer jedoch einen der Screenshots gesehen hat, weiß, dass das nicht nötig ist. Everspace ist schlicht und ergreifend wunderschön. Die Effekte, die Schiffsmodelle und die zuvor erwähnte Cockpitansicht sind detailliert und beeindruckend. Die Skyboxen und sind aber noch mal eine gute Kante schicker. Zusammen mit herumschwebenden Asteroiden und Raumstationen sieht jedes Gebiet sehr hübsch aus. Das Konzept von zufällig generierten Umgebungen in einem Weltall Setting ist schlicht genial, da die schwebenden Strukturen keiner internen Architektur folgen müssen. Alles macht so Sinn. Es fühlt sich einfach wirklich wie der Weltraum an und ich könnte mir fast jeden Screenshot gut als Wallpaper vorstellen. Ebenfalls läuft das Spiel sehr flüssig. Die Grafik ist damit sowohl technisch, als auch bezüglich des Designs erste Sahne.

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Abgerundet wird die Präsentation von guten Soundeffekts und einem Soundtrack, der das Geschehen gut und atmosphärisch untermalt, sich aber auch ansonsten nicht unbedingt bemerkbar macht.

Edle Kost für Genrefans

Sicherlich wird Everspace nicht jeden Zocker ansprechen. Weltraum Shooter sind schließlich nach wie vor ein Nischengenre. Ähnliches lässt sich sicherlich auch für das Spielkonzept Roguelike sagen. Auch meinen persönlichen Geschmack hat Everspace nicht zu 100 % getroffen. Trotz flüssigem Gameplay und gutem Spieldesign ist Everspace für mich kein Spiel, das ich ewig spielen möchte. Meiner Meinung nach ist es aber besser, ein Spiel zu entwickeln, das eine Nische perfekt bedient, statt ein Spiel zu entwickeln, das niemanden richtig begeistert. Everspace gehört eindeutig der ersten Kategorie an. Wer Genre Klassiker wie Wing Commander, der Tie Fighter Reihe oder Elite Dangerous liebt, wird auch Everspace lieben. Jedoch ist das Spiel auch durchaus empfehlenswert, wenn man nach einer Abwechslung sucht oder einen Einstieg in das Genre sucht.

Everspace Review – Fazit

 

Fazit: Everspace ist ein großartiges Spiel für alle Fans von Weltraum Shootern. Wer sich nach Spielen wie Wing Commander oder Star Wars: Tie Fighter sehnt, ist bei Everspace genau richtig.

 

 


Was haltet ihr von Everspace? Was ist euer liebstes Weltraum Spiel? Wir sind gespannt auf Eure Comments! Habt ihr mehr Lust auf Fantasy statt auf Science-Fiction? Dann schaut euch gerne unser God of War Review an! Wer seine Roguelikes mit mehr Knarren bevorzugt, sollte sich ein mal unser Immortal Redneck Review ansehen.

Möchtest du selbst mit Everspace den Trip durchs All wagen? Dann können zumindest Xbox One Besitzer gerne [easyazon_link identifier=“B06Y1XNSMK“ locale=“DE“ tag=“gamspot-21″]diesen Link[/easyazon_link] dafür nutzen. So entsteht für dich kein Nachteil, Gamer’s Potion unterstützt du aber ungemein.