GeForce Now – Höchste Details mit alternden Geräten, Nvidia machts möglich
Nvidias GeForce Now bringt die unbestrittene Leistungsfähigkeit der hauseigenen Grafikkarten in die Cloud. So ermöglicht das Unternehmen höchsten Detailgrad bei aktuellen Spielen. Dabei muss sich der Dienst allerdings den gleichen Widersachern stellen wie PlayStation Now, Microsoft xCloud, Shadow oder Google Stadia. Wir haben uns mitten in die Beta gestürzt.
Viele neue Technologien stehen vor ähnlichen Hürden. Konsumenten scheuen Investitionen aus Angst, dass sie in ein Produkt investieren, das sich nicht durchsetzt. Gleichzeitig möchten sie nicht Testpilot für eine neue Entwicklung spielen und sind schwer davon zu überzeugen, dass der bisherige Weg nicht auch weiterhin der beste ist. Dieser Tatsache mussten sich bereits die Pioniere bei Fernsehern und Automobilen stellen. Auch die virtuelle Realität kämpfte lange um eine Daseinsberechtigung. Nun steht das Cloud-Gaming davor, Nutzer mitzureißen und von sich zu überzeugen. Das Versprechen der Anbieter lässt sich immer auf die gleiche Essenz herunterbrechen. Sie bieten meist aktuellste Games in toller Optik auf Alltagsgeräten. Da macht auch Nvidias GeForce Now keine Ausnahme. Der Dienst befindet sich zwar noch in der Beta-Phase. Diese Beta hat es allerdings in sich.
Ist eure Verbindung gut genug? Testet selbst!
Wir wünschen uns eine einfache Zugänglichkeit
Die zur Zeit größte Herausforderung bei GeForce Now ist es, einen der begehrten Beta-Plätze zu ergattern. Die Warteliste hat bereits die Millionenmarke erreicht. Nvidia möchte Nutzern die bestmögliche Erfahrung bieten. Deshalb erfolgt der Zugang neuer Spieler zur Beta kontrolliert in Wellen. Eine Nutzer-Sitzung dauert maximal vier Stunden. Nach vier Stunden wird der Spielstand gespeichert und der Spieler darf sich erneut einloggen. Im Test warteten wir nur ein einziges mal länger auf unseren virtuellen Rechner. Dafür versuchten wir es über fünfzehn Minuten lang. Dies war eine der wenigen Situationen, die zeigte, dass GeForce Now aktuell noch in der Beta-Phase steckt. Nvidias Weg in die Cloud ist nämlich mehr als zugänglich.
Habt ihr den kostenlosen Beta-Zugang, ladet ihr euch einfach den benötigten Client auf euren PC oder Mac. Dort fügt ihr die Spiele der Bibliothek hinzu, die ihr auf Steam, Uplay oder im Epic Store erworben habt. Spätestens außerhalb der Beta wünschen wir uns ebenfalls Zugriff auf unsere Games aus dem Microsoft Store. Schließlich wollen wir unseren Xbox GamePass auch über GeForce Now auskosten. Unser Uplay+ Abo verschaffte uns nämlich Zugriff auf zahlreiche Ubisoft Games, die wir erstmals mit höchsten Details spielen konnten. GeForce Now hat bereits hunderte Titel auf den Servern vorinstalliert und optimiert. Nutzt ihr jedoch einen für den Service neuen Titel wie den PC Building Simulator, ist dieser in Sekunden in der Cloud installiert und ihr könnt starten. Mittels GeForce Highlights könnt ihr bei bestimmten Titeln sogar euer Spiel direkt auf Video festhalten. Vor allem Mac-User dürfen sich so über einen Komfort beim Installieren von Windows Games freuen, wie sie ihn in der Regel nicht kennen.
Die Nutzeroberfläche des GeForce Now Clients ist übersichtlich und schick.
Wir wollen High-End Grafik
Wer ein Spiel mit GeForce Now startet, darf sich über den höchsten Detailgrad, eine Auflösung von aktuell 1080p und bis zu 120 fps freuen. Doch dies ist noch nicht alles. Neben Nordkalifornien ist nämlich Deutschland eines von zwei Gebieten, in denen neue RTX Server an den Start gehen. Diese kombinieren 40 NVIDIA Turing Grafikprozessoren in einem 8U-Blade-Server-Formfaktor und arbeiten mit 32 GB Systemspeicher, 16 GB Grafikspeicher, Intel i9 mit 8 Kernen und 16 Threads, die auf 3,5 Ghz getaktet sind und SSD Speicher. Die GPU erreicht in etwa die Grafikleistung einer RTX 2080. Diese Server stehen jedoch nur über den PC Cient zur Verfügung. Auch die weiteren eingesetzten Server mit Tesla GPU brauchen sich nicht zu verstecken. Sie bietet immerhin die Rechenleistung einer GTX 1080. Bei diesen Daten wäre selbst eine 4K-Auflösung technisch machbar. Anders als Google Stadia, das ab November Spiele mit 60fps und in 4K Auflösung bieten will, verzichtet Nvidia in der Beta auf die großen Datenmengen, die durch diese Auflösung entstehen würden.
Damit euer Streaming-Erlebnis einwandfrei funktioniert, setzt Nvidia eine Internetverbindung mit 15 Mbit pro Sekunde für 720p bei 60 Fps und 25 Mbit pro Sekunde für 1080p bei 60 Fps voraus. Die Verbindung soll dabei über ein Kabel oder 5Ghz Wlan erfolgen. Wir haben stets mit 100 Mbit Leitung und Wlan getestet. Für eure Eingaben werden neben Maus und Tastatur auch Xbox One und DualShock 4 Controller unterstützt. Da sich die genauen Angaben zwischen PC, Mac und Shield leicht unterscheiden, findet ihr die Details an dieser Stelle.
Die Vorteile, die GeForce Now bietet, fasst Nvidia gerne für euch zusammen.
Es soll funktionieren
Die GeForce Now Beta ist nicht nur für Nvidias Cloud-Gaming Zukunft ungemein wichtig. Auch diese Gaming-Sparte an sich verdient es, besser repräsentiert zu werden, als dies zum Beispiel PlayStation Now seit Jahren macht. Abseits von Bequemlichkeit, Leistung und Platzersparnis ist Cloud-Gaming auch noch in einem ganz anderen Aspekt richtungsweisend. Es schont die Umwelt. Wenn die Produktion für platz- und leistungsoptimierte Server erfolgt, muss nicht mehr jeder Gamer eigene Technik vorhalten, neue Hardware kaufen, alte Hardware verkaufen und Transport sowie Versand auf das CO² Deckelchen unserer Erde anschreiben lassen. Natürlich begibt man sich als Spieler damit in die Obhut von Streaming-Anbietern. Netflix und Co zeigen jedoch, dass alle davon profitieren könnten. Egal, ob es nun Subscription-Services oder On-Demand-Dienste sind.
GeForce Now vermochte es, uns auf unserem Gaming-Laptop endlich eine Leistung abzurufen, die ihn seinen Namen zurecht tragen lässt. Weder die CPU Belastung eines Anno 1800 noch die Feuergefechte von Destiny 2 haben den Streaming-Dienst zum Schwitzen gebracht. Dass sich der Dienst noch in der Beta-Phase befindet und erst dann wirklich an den Start geht, wenn Nvidia selbst die Kosten in den Griff bekommen hat und jedem Spieler das beste Streaming-Erlebnis bieten kann, beweist für uns, dass der Dienst, wenn er an den Start geht, eine perfekte Alternative für grafikbegeisterte Zocker ist. Für uns gibt es aktuell nur eine Gruppe von Spielern, die das Cloud Gaming generell noch nicht abholen kann. Das sind die Pro-Gamer. Sie sind auf extrem schnelle Reaktionszeiten angewiesen, wie sie eine Beta gar nicht leisten kann und andere Streaming-Dienste aktuell vielleicht auch gar nicht leisten möchten.
GeForce Now bringt Raytracing in die Cloud
GeForce Now kann zu der Cloud-Lösung für Grafikbegeisterte werden
Nvidia zeigt sich mit GeForce Now als Cloud-Gaming Anbieter von der besonnenen Seite. Nicht umsonst hat das Unternehmen bereits viel Geld in die Cloud-Gaming-Infrastruktur investiert und katapultiert diese dank RTX Server mit RTX 2080-Leistung in den High-End Bereich, ohne damit die Beta-Phase zu verlassen oder Gebühren zu verlangen. Die Gamerschaft dankt es dem Unternehmen mit einer Warteliste, die die Millionenmarke geknackt hat. Nvidia wird GeForce Now erst dann richtig an den Start schicken, wenn genug Nutzer versorgt werden können, um die hohen Kosten zu decken. Neben der reibungslosen Funktion, über die wir uns selbst in unserem Beta-Geschehen bis auf wenige Ausnahmen freuen durften, ist die Preisgestaltung ein Faktor, der darüber entscheidet, ob ein Gamer überzeugt werden kann oder nicht. Die Zielgruppe der Grafikbegeisterten Spieler, die mehr sehen wollen, als es Stadia bietet und dennoch nicht die Ansprüche eines Pro-Gamers hat, ist sicherlich schwer zu erreichen. Jedoch ist Nvidia auf dem besten Weg dahin. Wir haben viel mehr bekommen, als wir von einer Beta erwartet haben und freuen uns, die Entwicklung von GeForce Now zu verfolgen. Die von euch, die noch nicht auf der Warteliste stehen, sollten sich dringend hier eintragen.
Tests zu aktuellen Games, die ihr entweder lokal in der Cloud spielen könnt, haben wir in Form von Grid, Borderlands 3 oder auch ReadySet Heroes für euch.
Schreibe einen Kommentar