Thunderobot ST-Plus Gaming-Notebook im Test
Während Gaming-Laptops nur sehr bedingt aufrüstbar sind und bei gleicher Leistung ihre Desktop-Kollegen preislich meist überbieten, sind es andere Bereiche in denen sie auftrumpfen. Sie sind portabel, in allen Lebensbereichen einsetzbar, nehmen wenig Platz weg und viele von ihnen bieten ausreichend Power. Vor allem diese Stärken will auch der ST-Plus von Thunderobot beweisen. Thunderobot sagt euch nichts? Ab in die Ecke und schämt euch! Nein, Quatsch bei Seite. Thunderobot ist im asiatischen Markt eine feste Gaming-Größe und will nun auch hierzulande um die Gunst der Zocker buhlen. Das ist auch der Grund dafür, dass der Hersteller aktuell nur ein Gaming-Notebook, einen Desktop-PC, eine Tastatur und einen Rucksack auf dem heimischen Markt anbietet. Es gilt zunächst euer Vertrauen zu gewinnen. Ob Thunderobot mit dem ST-Plus dafür den richtigen Grundstein legt, lest ihr in den folgenden Abschnitten.
Aller Anfang ist schwer?
Genau wie bei dem von uns getesteten Lenovo Legion Y520 handelt es sich beim Thunderobot ST-Plus um ein Einsteiger-Gaming-Notebook. Beide Geräte haben außerdem einen 15,6 Zoll großen Bildschirm und vergleichbare innere Werte. Daher werden wir im Verlauf der Review immer wieder den direkten Vergleich wagen. Nun aber ersteinmal zum Thunderobot. Wenn wir den ST-Plus aus seiner Verpackung befreien, kommen gemischte Gefühle auf. Das allgemeine Design ist gut gelungen. Wir mögen das Thunderobot-Logo, das uns zugegebener Maßen etwas an Alienware erinnert. Auch der gesamte untere Teil des Laptops wirkt mit seinem Anschlüssen und Lüftungsöffnungen durchdacht und gut verarbeitet. Weniger vertrauensvoll erscheint der Teil, der den Bildschirm beherbergt. Für unseren Geschmack gibt der „Deckel“ zu schnell nach. Die Kunststoff-Teile, die das Logo ins rechte Licht rücken sollen, machen zudem einen wenig hochwertigen Eindruck. Öffnen wir den ST-Plus jedoch, dominieren die positiven Eindrücke. Dies nicht zuletzt durch die erwachsene Gestaltung und die Tastatur.
Auf dem Papier macht Thunderobot alles richtig
Was die verbaute Technik angeht, gibt es kaum etwas zu beanstanden. Beim Display handelt es sich um ein 15,6 Zoll IPS Panel, das einen überraschend guten Kontrast bietet. Dafür könnte die Helligkeit für unseren Geschmack etwas besser sein. Angetrieben wird der ST-Plus vom Intel Core I7-7700HQ Vierkern-Prozessor mit 2,8 GHz, der vom Arbeitsspeicher unterstützt wird. Während 8GB DDR4 RAM mit an Bord sind, könnt ihr den ST-Plus mit maximal 32GB ausrüsten. Damit eure Games vernünftig über den Bildschirm flimmern, verbaut Thunderobot zudem die NVIDA GTX1050Ti, die auf einen Grafikspeicher von 4GB zurück greift. Abgerundet wird alles von typischen Schnittstellen. So sind beispielsweise Bluetooth 4.0, USB 3.0 Eingänge, Audio-Anschlüsse und eine FULL HD-Kamera mit von der Partie. Das ganze Paket sollte euch also sowohl für Alltags-Arbeiten als auch für Gaming gleichermaßen Power und Funktionalität bieten. Wichtig sind jedoch nicht nur die verwendeten System-Bausteine, sondern das, was der Thunderobot ST-Plus daraus macht.
Der Thunderobot ST-Plus in der (Gaming-)Praxis
Bei der Benutzung des Thunderobot ST-Plus kommen wir nicht umhin, die toll im gesamten RGB Farbraum leuchtende Tastatur zu bemerken. Diese macht auch beim Tippen einen guten Eindruck. Wenngleich sich die Tasten etwas zu weit durchdrücken lassen. Weniger gut arbeiten die Touchpad-Tasten. Auf die verzichtet man beim Gaming zu Gunsten Controller oder Gaming-Maus sowieso nur zu gerne. Da wären wir auch schon beim Thema. Beim Gaming schlägt sich der Thunderobot ST-Plus ziemlich gut. Nicht nur, dass Forza Horizon 3 bei mittleren Einstellungen mit knapp 60 FPS und bei hohen Einstellungen mit 45 bis 60 FPS über den Bildschirm flimmern. Auch in 3D Mark (Time Spy) und PC Mark 7 Benchmark-Tests erreicht er mit 2.453 und 5.258 gute Werte. Leider ist dort, wo Licht ist, auch häufig Schatten. Dieser ist beim Thunderobot ST-Plus zu heiß und zu Laut. Eine Kombination die in dieser Preisklasse und mit den Ansprüchen nicht vorkommen darf.
Unser Fazit zum Thunderobot ST-Plus
Thunderobot macht beim Versuch, auf dem heimischen Markt Fuß zu fassen, nicht alles falsch. Die technischen Daten, inklusive der zahlreichen Anschlüsse und dem guten Design, sind ein gelungener Anfang. Leider reicht die Verarbeitungsqualität nicht aus, um den etablierten Herstellern wie Lenovo Legion, MSI, ASUS und anderen das Wasser abzugraben. Noch schwerwiegender ist jedoch die, nicht von der Hand zu weisende, Kühl-Problematik. Die gebrachte Leistung kommt somit zum Preis einer hohen Lautstärke und eines stark erhitzten Gehäuses daher. Gerade die Kühlung war der Punkt, bei dem der Lenovo Legion Y520 positiv auffiel. All das wäre leichter zu verschmerzen, wenn der Preis des ST-Plus mit knapp 1300 Euro nicht ein Eisteiger-Gaming-Notebook der Premiumklasse versprechen würde. In dieser Preisklasse findet man zahlreiche bessere Alternativen. Schafft es Thunderobot jedoch, an den genannten Kritikpunkten zu arbeiten, könnte der Hersteller auch hierzulande eine größere Rolle spielen. Potenzial besitzt das Unternehmen nämlich.
Während wir aktuell noch keine Kauf-Empfehlung für den Thunderobot ST-Plus aussprechen können, empfehlen wir euch einen Blick auf den Lenovo Legion Y520 zu werfen. Einen mobilen Desktop hat das Unternehmen ebenfalls im Angebot. Weitere Neuigkeiten findet ihr in unserem Gamescom-Bericht
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