Gamescom 2018: Erste Eindrücke zu Metro: Exodus
Alles begann mit dem Buch Metro 2033 von Dmitry Glukhovsky. Ob er es sich jemals erträumt hätte, dass sich eine ganze Videospiel-Serie mit fester Fanbase an sein Werk anlehnen würde? Dem Autor sollte es Recht sein und auch wir freuten uns auf unsere ersten Eindrücke zu Metro: Exodus. Zu Recht?
Bei Ego-Shootern gehen die Meinungen meist stark auseinander. Es gibt das eine Lager, das sich mehr Rollenspiele und Action-Adventures wünscht und sich jedes Mal ärgert, wenn ein Ego-Shooter die Kapazitäten eines Entwicklerstudios vermeintlich für ein „schlechteres Spiel“ verschwendet. Das andere Lager kann nicht genug von guten Ego-Shootern bekommen, solange sich diese von Genre-Kollegen nur genug unterscheiden und deshalb eine Daseinsberechtigung haben. Eine sehr beliebter Genrevertreter ist die Metro-Serie. Diese geht mit Deep Silvers Metro: Exodus in die nächste Runde. Was ihr vom Titel erwarten könnt? Wir sind genau dieser Frage 45 Minuten lang auf den Grund gegangen.
Metro: Exodus – Die Atmosphäre passt
Die größten Ego-Shooter-Fans sind wir nun wirklich nicht. Dennoch können wir uns dem morbiden Charme der postapokalyptischen Metro-Reihe nicht entziehen. So haben wir uns über den Gamescom 2018 Anspieltermin bei Deep Silver richtig gefreut. Ohne viel Vorgeplänkel durften wir zum Controller greifen und eine dreiviertel Stunde des Spiels genießen. Ausgestattet mit Karte, Armbrust, Schrotflinte und Gewehr machten wir uns auf den Weg durch das unwirtliche russische Gebiet. Während ein „X“ unser Ziel auf der Karte markiert, ist unser Weg von monströsen Wölfen, gefährlichen Piraten und ebenso gefährlichen Pionieren gepflastert.
Nachdem wir die erste Zeit der Demo dazu genutzt haben, um uns einen Eindruck zur Optik des Titels zu machen, wozu auch genug Zeit war, begann unser Überlebenskampf erst später. Wir spielten den Titel auf einem High-End-Rechner mit aktueller Top-Hardware (also logischerweise ohne RTX) und waren alles andere als enttäuscht. Die Weitsicht war überzeugend und das Spiel lief trotz der frühen Phase flüssig, ruckelfrei und ohne Abstürze. Sowohl die Beleuchtung, die durch farbig leuchtende Pilze ganz besondere Akzente setzt, als auch die Umgebung, Gegner und Kreaturen werden einem Titel, der 2019 erscheint, gerecht. Die Optik war jedoch nicht das Einzige, was uns in der Kürze der Zeit positiv auffiel.
Legt euch nicht mit den Menschen an
Unser Spielerlebnis bestand ungefähr zu 60 Prozent aus Erkundung und zu 40 Prozent aus Shooter-Einlagen. Die Erkundungspassagen waren sehr atmosphärisch, spannend und unterhaltsam. Die Welt von Metro: Exodus hält viel zu entdecken bereit und steckt voller Details. So flüchten wir uns aus Angst vor mutierten Wölfen oder gar Bären nach oben über die Bäume. Die dafür vorhandenen Leitern und Bauten erinnern ein wenig an die Ewok-Behausungen auf Endor. Aber auch Wege durch Höhlen, verfallene Dörfer oder offenes Gelände gehören zu unserer eingeschlagenen Route. Dabei erwischte uns ein Jumpscare abseits der Schusswechsel eiskalt. Es gibt übrigens ein ausgefeiltes Netz aus überirdischen Drähten (Zip-Lines) an denen ihr euch fortbewegen könnt, ohne den gefährlichen Erdboden zu berühren.
Inmitten der Schusswechsel haben wir wenig Gelegenheit, die Umgebung zu bestaunen. Während mutierte Wölfe und Bären sich durch die Flucht in die Höhe abhängen lassen, verhalten sich menschliche Widersacher intelligenter, gehen in Deckung, „sprechen sich ab“ und ändern ihren Suchbereich. Ein leises Voranschreiten ist also definitiv von Vorteil und so ist die Armbrust zunächst lauteren Waffen vorzuziehen. Damit ihr jedoch immer alles griffbereit habt, gibt es ein neues Rucksack-System.
Der Rucksack als wichtiger Verbündeter
Damit ihr immer bestmöglich ausgerüstet seid, ist euer Rucksack ein unverzichtbarer Begleiter. Dort landet nämlich alles, was ihr unterwegs einsammelt, solange es sich nicht um Munition handelt. Diese wird nämlich direkt dem jeweiligen Waffenmagazin ergänzt und kann nachgeladen werden. Dies dauert besonders bei der Armbrust seine Zeit. Das Laden der Waffe zur richtigen Zeit, kann also durchaus wichtig werden.
Greift ihr auf euren Rucksack zu, seht ihr nicht nur die Waffen, die ihr trägt. Auch die gesammelten Waffenteile werden euch aufgeführt. So könnt ihr zum Beispiel ein gesammeltes Visier oder einen neuen Lauf an eurer Waffe anbringen. Bei gefunden Waffen wählt ihr zudem aus, ob ihr die Waffe als Paket oder nur ihre Ergänzungen mitnehmt, die euch von Nutzen sein können. Dieses System hat uns wirklich gut gefallen.
Unsere Prognose zu Metro: Exodus
Wir haben versucht unsere wertvolle Zeit auf der Gamescom möglichst sinnvoll zu nutzen. So haben wir auch hauptsächlich dort Termine vereinbart, wo wir uns gute Spiele und Eindrücke erhofften. Unsere Erwartungshaltung Metro: Exodus gegenüber war also durchaus hoch. Dennoch wurden wir positiv überrascht. Wenn es Deep Silver schafft, das ganze Spiel so abwechslungsreich, offen und atmosphärisch zu gestalten, erwartet uns ein wahrer Ego-Shooter-Kracher. Neben der Atmosphäre der postapokalyptischen Welt hat uns auch das Verhalten der menschlichen Gegner gut gefallen. Wir dürfen also vorsichtig optimistisch auf den 22. Februar 2019 schauen.
Weitere Eindrücke zum größten deutschen Gaming Event, der Gamescom, findet ihr zum Beispiel hier in unserem Tagebuch, welches auch Einblicke in unseren Gamescom-Verlauf bietet.
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