Everybody’s Golf – Wir haben auf der PS4 eingelocht
Golf Freunde aufgepasst! Bislang gab es bereits das eine oder andere Golfspiel für die PlayStation 4. Die wohl bekannteste und beliebteste Golf-Serie wird jedoch erst jetzt mit einem Ableger für Sonys aktuelles Flaggschiff bedacht. Die Rede ist vom Arcade-Golf-Game Everybody’s Golf, das schon immer für die Mischung von ausgefeilter Golf-Mechanik und kunterbunter Grafik geschätzt wurde. Während Fans der Serie sich natürlich freuen, stellt sich für uns die Frage, ob der Titel auch genug für die unter uns bereithält, die mit dem kleinen Ball bisher nicht viel anfangen konnten. Um genau dies herauszufinden, haben wir die Segel in Richtung Golf Island gesetzt und sind erst wieder aufgereist, als wir genug Bälle für mehrere Leben eingelocht haben. Ob uns der von den Japan Studios und Clap Hanz entwickelte Golf-Spaß überzeugen konnte, lest ihr in den kommenden Abschnitten.
Everybody’s Golf – Werdet zu dem Golfer, der ihr immer sein wolltet
Etwas Positives hatte unser Inselaufenthalt auf Golf Island auf jeden Fall. In der Welt von Everybody’s Golf darf nämlich jeder sein, wer er sein möchte. Um dies zu verwirklichen, erstellt ihr bereits zu Beginn in aller Ruhe euren Avatar. Dieser ist natürlich auf den kunterbunten Grafikstil des Spiels beschränkt, bietet aber ansonsten allerhand Gestaltungs-Freiraum. Neben eurem Geschlecht und eurem Aussehen, dürft ihr selbst Kleidung und Accessoires auswählen. Ihr könnt euch sicherlich denken, dass gerade letztere zu Beginn nur sehr eingeschränkt freigeschaltet sind. Schließlich schaltet ihr weitere Outfits und Ähnliches erst nach und nach durch erfolgreiche Duelle frei. Damit sind jedoch eure Möglichkeiten, an neue Ausrüstung zu kommen, noch nicht erschöpft. Ihr könnt nämlich auch über die häufig ungeliebten Mikrotransaktionen eure Auswahl an Plätzen oder Kleidung vergrößern. Da diese Erweiterungen jedoch optional sind und keinen Vorteil im Spiel darstellen, fällt dies für uns nicht negativ ins Gewicht.
Was erwartet euch auf den Golfplätzen von Golf Island
Habt ihr euer Golfer-Ich erstellt, dürft ihr nach kurzem und gelungenem Turtorial bereits loslegen. Es dauert also nicht lang, bis ihr eure Platzreife erhaltet. Die Golf-Plätze sind schön anzusehen und bieten unterschiedliche Löcher mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen, die durch Hindernisse und Entfernung des Lochs steigen. Die Golf-Mechanik ist dabei nicht schwer zu erlernen. Ihr habt einen Balken, der sich nach Betätigung der X-Taste füllt. Wollt ihr den stärksten Schlag, betätigt ihr erst dann wieder X, wenn die Leiste gefüllt ist. Nun wartet ihr, bis der Zeiger an einer bestimmten Stelle der Leiste angekommen ist. Je besser ihr diese Stelle trefft, umso besser wird euer Schlag. So kommt es also zum Beginn eines Lochs eher auf einen weiten Schlag an und später, wenn ihr dem Loch sehr nahe kommt, ist Genauigkeit Trumpf. Logischerweise gewinnt ihr ein Turnier oder Duell nur, wenn ihr für das gleich Loch weniger Schläge braucht, als eure Kontrahenten.
Wettereinfluss, Schläger und eure Entwicklung
Fehlende Spieltiefe darf man Everybody’s Golf nicht vorwerfen. Neben der Stärke eures Schlages sind nämlich auch Windverhältnisse von Bedeutung. Habt ihr Gegenwind, bleibt euch also nichts anderes übrig als diesen bei eurem Schlag zu berücksichtigen. Ansonsten riskiert ihr im schlimmsten Fall die Niederlage. Auch verschiedene Schläger gehören in euer Gepäck. Diese entscheiden, wie im Golf üblich, über Höhe oder Weite eures Schlages. Schlagt ihr besonders gut, entwickelt ihr eure Fähigkeiten für den verwendeten Schläger weiter. So verbessert ihr Attribute wie Schlagstärke oder Schlaggenauigkeit weiter. Gleichzeitig lohnt es sich für einen ausgewogenen Golfer, eure Fähigkeiten mit allen Schlägern zu verbessern. Auch der jeweilige Untergrund spielt beim Schlag eine große Rolle. So ist ein Schlag aus dem Bunker oder höherem Gras immer eine besondere Herausforderung, bei der die vorhandene schlechtere Ausgangsposition berücksichtigt werden muss. Insgesamt ist also eine ausreichende Spieltiefe, die sich in unterhaltsamen Gameplay bezahlt macht, sichergestellt.
Everybody’s Golf – Schlagt eure Gegner on- und offline!
Everybody’s Golf würde sicherlich nur halb soviel Spaß machen, wenn ihr nicht die Möglichkeit hättet, eure Kräfte auch mit Gegnern zu messen, die nicht von der künstlichen Intelligenz gesteuert werden. Wir haben in diesem Rahmen viel Spaß gehabt und auch immer passende Mitstreiter gefunden. Was jedoch vor allem im Online-Bereich zu beobachten ist, ist die Tatsache, dass sich Everybody’s Golf vor allem in der japanischen Heimat größter Beliebtheit erfreut. Das erkennen wir an den japanischen Schriftzeichen über den jeweiligen Köpfen der Spieler. Natürlich befinden sich auch KI Zuschauer auf den unterschiedlichen Online-Plätzen und auch Golf-Karts runden euer Erlebnis ab. Im Einzelspieler-Modus gibt es zusätzlich verschiedene Turniere auf unterschiedlichsten Plätzen. Immer wieder tretet ihr gegen besondere Gegner an, um ihre Outfits zu gewinnen. Ob diese dann nackt nach von Golf Island abreisen müssen, wissen wir jedoch nicht. Neben dem Spaß am Spiel motivieren die Entwickler also mit zusätzlichen Inhalten.
Everybody’s Golf – Sicherlich kein Golf-Game für jeden
Während sich die kunterbunte Comic-Grafik vor allem bei den Serien-Fans größter Beliebtheit erfreut, dürften sich vor allem Grafik-Enthusiasten nicht so leicht davon überzeugen lassen, dass sie das ist, was sie wollen. Zwar gefallen uns die Golf-Plätze besonders gut und auf technischer Ebene lief in unserem Testbetrieb alles einwandfrei. Dennoch dürften schicke Plätze und gute Wettereffekte nicht ausreichen, um jeden zu überzeugen. Vor allem der Grafische-Schritt hätte beim Wechsel auf Sonys PlayStation 4 imposanter sein können. Darüber täuscht auch nicht hinweg, dass wir online durch Wasserhindernisse schwimmen können oder beim Laufen durch den Bunker Sand aufwirbeln. Hier sehen wir auch den größten Kritikpunkt am Spiel. Die Menüs sind zwar übersichtlich aber eher altbacken. Da trösten auch eine bessere Auflösung für die PlayStation 4 Pro und ansehnliche Wasser-Animationen nicht drüber hinweg. Vielleicht ist das Preisschild unterhalb von 50 Euro ein Trostpflaster. Wir hätten uns das PS4-Debüt aber optisch ansprechender gewünscht.
Unser Fazit zu Everybody’s Golf
Der siebte Ableger von Everybody’s Golf und damit das PlayStation 4 Debüt der Serie hat einiges zu bieten. Ausreichend Spieltiefe bei seiner Kerndisziplin, dem Golfspiel, ist eines der größten Argumente auf der Haben-Seite. Gute Spielbarkeit online wie offline gesellen sich ebenso hinzu, wie reichlich freispielbare Inhalte, Golf-Karts und andere Ideen. Leider ist der grafische Sprung von PS3 zu PlayStation 4 beziehungsweise PlayStation 4 Pro recht klein ausgefallen. Das könnte auch ein Grund für das Preisschild sein, das mit einem Amazon-Preis von rund 45 Euro etwa 25% unter einem typischen Vollpreis-Titel liegt. Fans der Serie können dennoch bedenkenlos zugreifen. Alle anderen sollten sich überlegen, wie sich die Vorstellung für sie anhört, mit Freunden oder KI-Gegnern in die bunten Golf-Wettbewerbe zu starten. Die Optik könnt ihr anhand unserer Screens und verschiedener Youtube-Videos gut abschätzen. Einen Fehler ist der Kauf von Everybody’s Golf aber auf jeden Fall nicht.
Wenn ihr es auf PlayStation 4 Exklusivtitel abgesehen habt, werft dringend einen Blick auf unsere Gamescom Previews zu Detroit: Become Human und den neuen PS VR Titeln The Inpatient und Bravo Team. Auch unsere Review zu Matterfall hat es in sich.
Solltet ihr euch aufs Grün begeben wollen, legt euch Everybody’s Golf gerne über den eingebundenen Amazon-Link zu. Darüber unterstützt ihr uns direkt und habt selbst natürlich keine Nachteile.
Schreibe einen Kommentar