Schon seit einem halben Jahr kann man in Ubisofts For Honor am epischen Krieg zwischen Rittern, Wikinger und Samurai teilhaben. Das Spiel bietet einem einerseits einen Singleplayermodus. Dieser kann zwar nicht mit besonders großartigen Charakteren oder gut geschriebenen Dialogen aufwarten. Allgemein geht die Geschichte höchstens als durchschnittlich durch. Die Kampagne ist aber so episch inszeniert und die Grafik so bombastisch, dass sie für die etwa 6 Stunden, die es braucht, sie zu beenden durchaus unterhaltend ist. Nur im Kampf gegen andere Spieler entfaltet sich  jedoch das wahre Potenzial des Kampfsystems, auf das die Entwickler von Ubisoft Montreal sichtlich stolz sind. Das sah man jedes Mal, wenn sie im Zuge der Ankündigung über ihr Spiel sprachen. Und das unserer Meinung nach mit Recht. Die Kämpfe in For Honor sind nicht nur anspruchsvoll, weil sie gute Reflexe verlangen. Auch Taktik wird gefordert. Oft ist es besser mit seinem Angriff bis zum perfekten Moment zu warten, als blind drauf los zuhauen. Uns kamen zwar auch einige Defizite unter, so wirkte das Parieren nach einigem Üben etwas zu leicht.  Das ist aber nichts was mit etwas Balancing nicht behoben werden könnte. Glücklicherweise hat Ubisoft angekündigt genau dieses, im Verlauf der Season 3: Grudge & Glory zu tun. Einzig und allein die Ausrüstung, die die Stärke eines Helden direkt beeinflusst, passt einfach nicht in ein kompetitives Spiel.

Season 3: Grudge & Glory

Das will For Honor nämlich sein. Mit der dritten Season und den Neuerungen, die diese bringt, macht der französische Publisher dies sehr klar. So soll es nicht nur Turniere geben, in welchen man allein gegen andere antreten kann, um einerseits immer höher auf einer Rangliste zu klettern und andererseits Preise zu gewinnen, die es nur in diesen Turnieren gibt. Seinen Rang, den man in den Turnieren erhält, muss man sich, ganz ähnlich denen in Hearthstone, zu Beginn jeder neuen Season neu erarbeiten. Zusätzlich dazu soll im Verlauf des Jahres auch ein „Ranked Mode“ hinzugefügt werden, in dem man mit drei Mitspielern gegen vier Gegner kämpft. Aber auch abseits von den Maßnahmen um For Honor zu einem kompetitiv ernst zu nehmenden Spiel hin zu entwickeln, bringt Season 3 einige Neuerungen. Wir haben schon vorher Zugriff auf die neuen Inhalte erhalten. So können wir euch nicht nur darüber informieren, was neu ist, sondern auch direkt, wie es uns gefallen hat.

Die Bedeutendsten wären wohl die zwei brandneuen Helden. Beide sind für Besitzer des Season-Passes direkt zu Beginn der neuen Staffel kostenlos verfügbar. Alle anderen Spieler müssen sich bis zum 22. August gedulden und können dann beide für jeweils 15000 Stahl kaufen. Dabei könnten die beiden neuen spielbaren Charaktere verschiedener kaum sein.

Der Highlander

Der Highlander ist ein Wikinger Hybrid und bietet eine willkommene Abwechslung. Er fühlt sich im Vergleich zu den meisten anderen Helden wirklich anders an. Sein Schwert ist nicht nur das längste, sondern auch das schwerste im ganzen Spiel. Dadurch hat er eine unglaubliche Reichweite, schlägt dabei natürlich nicht annähernd so schnell zu, wie viele der anderen Helden. Man spürt bei jedem Schlag das Gewicht des Schlages und die Kraft, die es benötigt das Schwert zu schwingen. Das fühlt sich wirklich gut an. Der Highlander bietet aber noch mehr Besonderheiten. Das massive Schwert wirkt sich auf seine Ausdauer aus, die beim Kämpfen öfter als gewollt ausgeht. Anders als der Großteil der Helden hat er zwei Kampfformen. In der Defensiven ist er in der Lage Schläge zu blocken und zu parieren, verursacht aber weniger Schaden. In der offensiven Form kann der Highlander seine gefährlichsten Schläge benutzen, von denen viele nicht blockbar sind, ist aber größtenteils ungeschützt. Man muss sich also immer genau überlegen, welche Kampfart gerade am besten passt und muss beide oft miteinander kombinieren. Durch diese Neuerung fühlt sich der Held frisch und anders an, was wir und sicherlich auch andere Spieler durchaus willkommen heißen. Er ist zwar kein besonders einfacher Held, aber nach einigem Üben konnten wir uns durchaus mit ihm anfreunden. Lediglich die vielen unblockbaren Angriffe machten uns etwas Sorgen, da diese vielleicht etwas zu stark sind. Das wird sich aber erst zeigen, wenn For Honor Season 3: Grudge & Glory für alle zugänglich ist.

Der Gladiator

Der Gladiator ist sehr viel gewöhnlicher als der Highlander. Er ist ein Assassine, der zu den Rittern gehört und spielt sich nicht über die Maßen unterschiedlich von anderen Assassinen. Mit einem Dreizack und einem Schild bewaffnet, ist er vor allem auf schnelle Schläge und Stiche spezialisiert. Das Herausragende an diesem spielbaren Charakter ist wohl seine überaus große Ausdauer und die reduzierten Cool-downs. Das macht ihn zu einem der schnellsten Helden und diese Schnelligkeit lässt sich hervorragend zum eigenen Vorteil ausnutzen. Sie bringt aber auch einen Nachteil. Der Gladiator trägt kaum Rüstung und hält somit natürlich weniger aus als die mehr gepanzerten Charaktere. Uns gefiel der Gladiator zwar nicht schlecht und die überragende Ausdauer spricht sicherlich für ihn, er ist aber nicht annähernd so außergewöhnlich wie der Highlander und wird unter den anderen Helden wahrscheinlich etwas untergehen.

Wer beide Helden in Aktion sehen möchte, kann dies bei unserem Partner Angelus Gaming. Dieser stellt sowohl den Highlander als auch den Gladiator ausführlich im Let’s Play vor.

Natürlich fügt For Honor Season 3: Grudge & Glory auch wieder einige kosmetische Items und Ausrüstungsgegenstände, vor allem für die beiden neuen Helden, hinzu. Davon sticht aber nichts aus dem bereits vorhandenen heraus. Des Weiteren gibt es jetzt auch die neue Seltenheitsstufe für Ausrüstung „Legendary“ und die maximale Reputation, die jeder Held erreich kann, ist nun 40. Das gibt den Spielern mehr Möglichkeit jeden Character weiter zu individualisieren.

Unser Fazit


Season 3: Grudge & Glory ist größtenteils eine logische Weiterentwicklung des Fundaments von For Honor. Die beiden Helden reihen sich gut in das schon bestehende Raster ein und stellen im Falle des Highlanders sogar starke Abwechslung da. Die beiden Maps sind wie gewohnt gut gemacht und sehen grafisch hervorragend aus. Sie sind aber nichts Besonderes. So wäre die neue Season wohl nur ein stinknormales Update, wenn die Einführung von 1 vs. 1 Turnieren nicht wäre. Diese stellt einen Schritt in Richtung kompetitiven Spiels da. Ob For Honor tatsächlich zu einem Konkurrenten für Spiele wie Counter Strike werden kann, ist bisher fraglich. Interessant ist die Entwicklung aber allemal.


Werft gerne auch einen Blick auf unsere aktuellen Reviews von Matterfall und der Crash Bandicoot N.Sane Trilogy.

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