Euch ist Resident Evil 7 biohazard bisher entgangen? Schämt euch nicht! Das ist wirklich ein Anlass zur Freude. Mit der Gold Edition habt ihr nun die Gelegenheit das komplette Capcom-Spiel samt DLCs für rund 40 Euro euer Eigen zu nennen. Gerade die von euch, die sich vom Punkt der überschaubaren Spielzeit haben abschrecken lassen, sollten nun nochmal ins Portemonnaie schauen. Wir haben uns einige der schaurigsten Minuten unseres Lebens nämlich nicht nehmen lassen, um dem Spiel letztendlich auf unser PS4 Pro die Aufmerksamkeit zu schenken, die es vielen Reviews zu Folge verdient hat. Es geht doch nichts über einen eigenen Eindruck. Diesen teilen wir nun nur zu gerne mit euch. Lehnt euch also zurück und versucht uns in unsere Review und damit in die tiefen, dunklen sowie gefährlichen Abgründe des neuen Resident Evil-Ablegers zu folgen.

Die grausamste WG aller Zeiten

Ethan ist definitiv nicht der typische Glückspilz. Er vermisst seine Freundin Mia seit nunmehr drei Jahren. Von einem scheinbar einfachen Babysitter-Job ist sie nie zurückgekehrt. Das letzte Lebenszeichen von ihr war ein in der Not gedrehtes Video. In diesem bittet sie ihren Freund, sie nicht zu suchen und wünscht ihm außerdem ein gutes Leben. Daran hätte sich Ethan wahrscheinlich auch gehalten, wenn er nicht noch eine E-Mail erhalten hätte. In dieser bittet sie ihn sie zu suchen.

Ethan sieht dies als Hoffnungsschimmer. Mia soll sich auf Plantage in Louisiana aufhalten. Genau gesagt im Haus der Bakers. Das genannte Domizil ist nicht unbekannt. In der Gegend gilt es als Spukhaus und aus der Nähe sieht es auch so aus. Trotz alledem begibt sich Ethan genau dorthin. Schnell stellt er fest, dass vor Ort alles noch viel schlimmer ist, als es zunächst den Anschein macht.

Resident Evil 7 Biohazard Gold Edition Review Test Capcom 1
Nicht nur im DLC gibt es kulinarische Köstlichkeiten

Resident Evil 7 wagt viel und bleibt sich dennoch treu

Schon in den ersten Szenen wird euch klar, dass die Resident Evil-Reihe mit ihrem siebten Ableger einen neuen Weg einschlägt. Zunächst ist die Third-Person-Sicht der Ego-Perspektive gewichen. Durch diese Änderung erlebt ihr das Grauen nicht nur über die Schulter. Ihr steckt mitten drin. Sucht ihr zunächst nach typischen Serien-Kennzeichen, findet ihr diese am ehesten im Kraut, das euch in Verbindung mit den passenden Komponenten auch unter Druck wieder gesund werden lässt.

Besonders der erste Teil des Spiels ist stark von Rätseln, Angst und Ruhe geprägt. Erst zum Ende hin breitet sich ein gewohntes Resident Evil-Gefühl und ein mehr action-lastiges Gameplay aus. Welches euch dabei besser gefällt, bleibt euch überlassen. Beides funktioniert jedoch und hilft, die am Ende doch gewohnte Resident Evil 7 Story voran zu treiben, bis man sogar auf einen alten bekannten trifft. Bis man jedoch soweit ist, seid ihr mit einem Haufen verrückter Hinterwäldler in einem Gruselhaus gefangen.

Found Footage und ihr seid die Hauptdarsteller

Ein besonderes Gameplay-Element sind gute, alte VHS-Kassentten. An die Datenträger aus längst vergangenen Zeiten gelangt ihr sowohl im Hauptspiel als auch in den DLCs. Sie sind mal mehr und mal weniger relevant für die Story. Dennoch sind sie trotz der begrenzten Kapazität eures Inventars immer sehr unterhaltsam. Ihr setzt euch also an einen der im Spiel vorhandenen Fernseher mit Videorekorder und legt los.

Was euch dann passiert, dürfte euch zunächst verwundern. Ihr lasst euch nämlich nicht einfach berieseln. Stattdessen werdet ihr zum jeweiligen Hauptdarsteller und erlebt die Situation genau aus seinen Augen. So wird euch aktiv eine neue Geschichte oder ein Aspekt einer Geschichte erzählt. Die Videos haben aber noch einen ganz anderen Effekt. Dadurch, dass sie häufig an Orten spielen, die ihr erst später besucht, könnt ihr euch schon im Voraus ein Bild von zukünftigen Arealen machen oder Kniffe für euer Vorankommen aufschnappen.

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Resident Evil 7 gibt dem Grauen ein neues Gesicht

Es sieht einfach scheußlich gut aus

Wenn ihr euch Zeit nehmt, um Inne zu halten, merkt ihr erst, wie gut Resident Evil 7 ausschaut. Die Animationen wirken grauenerregend realistisch. Wenn eure Gegner auf eine glitschig, matschige Art und Weise entgegen kreuchen und fleuchen, vergesst ihr, dass es sich nur um ein einfaches Videospiel handelt. Die Kontrahenten sind zudem schaurig schön gestaltet, was ihr besonders dann erkennt, wenn sie ihr Inneres nicht gerade komplett über euch speien.

Ebenso gelungen sind die Umgebungen, die immer wieder die eine oder andere Überraschung für euch bereithalten. Da kann man es auch verschmerzen, dass manche Bereiche durch wiederholtes Besuchen mehr oder weniger wiederverwertet werden. Besonders der Gestaltung einzelner Räume wusste zu gefallen. Morbide Details treffen auf einfache Standard-Assessoires, die der Zusammenhang trotzdem zu gruseligen Extras wirken lässt. Auch die Licht- und Schatten-Physik der RE Engine trägt maßgeblich zur Atmosphäre bei. Alles zusammen resultiert in einer optisch beeindruckenden Erfahrung.

So klingt der herannahende Tod

In den sozialen Medien geistert aktuell ein Video, dass Resident Evil 7 mit Sonic-Soundeffekten unterlegt und was sollen wir sagen, das Game hat so ein großes Stück seiner Fürchterlichkeit verloren. Im Gegenschluss sagt uns das, dass das Sound-Design des Spiels nicht das schlechteste ist. Es ist nicht nur gut. Es ist toll. Sowohl mit unserem 5.1 System als auch mit unseren Kopfhörern, die uns mit virtuellem 7.1 Sound beschallen sind wir voll auf unsere Kosten gekommen.

Der Ton ist nicht nur das Werkzeug, das dafür sorgt, dass ihr regelmäßig neue Unterwäsche benötigt. Es warnt euch auch vor, sagt euch aus welcher Richtung ihr eure Gegner erwarten könnt und irritiert euch nicht selten. Ihr hört nicht nur auf welchem Untergrund ihr euch bewegt. Auch weniger offensichtliche Sound-Effekte wie das schieben von Stühlen sorgen für eine Stimmige Atmosphäre. Der passende Soundtrack leistet den Rest.

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Eigentlich wolltet ihr dem nicht nachts im Dunklen begegnen

Virtual „fucking scary“ Reality

Leider hatten wir keine Möglichkeit Resident Evil 7 mit der PlayStation VR zu testen. Dennoch wollten wir zumindest erwähnen, dass das ganze Spiel inklusive DLC mit der VR-Plattform kompatibel ist und so noch ein gutes Stück Grusel ergänzen sollte. Hier seid ihr gefragt. Teilt uns gerne in den Kommentaren eure VR-Erfahrungen mit dem Titel mit.

Auch in der Gold Edition nicht alles goldig

Leider ist Capcom mit Resident Evil 7 kein perfektes Spiel gelungen. Die Entwickler haben sich unglaublich viel Mühe gegeben, um den Spagat zwischen Neuanfang und Erhalt der treuen Fans zu schaffen. Das führt zwangsläufig dazu, dass sich entweder Fans des actionlastigen Elements von Resident Evil oder Fans des reinen atmosphärischen Survival-Horrors immer wieder mit Aspekten des ungeliebten Parts auseinander setzen müssen. Gleichzeitig ist der Schwierigkeitsgrad für Hardcore-Resident-Evil-Zocker der ersten Stunde vor allem zu Beginn zu niedrig.

Einen weiteren Punkt haben wir kurz angedeutet. Es geht um das erneute Durchwandern von verschiedenen, bekannten Gebieten. Natürlich birgt ein Horror-Haus nicht viel Raum. Dennoch hätten wir uns hier eine andere Lösung gewünscht. Zu guter Letzt wären da noch ein paar logische Lücken. Die ganzen Rätsel, die in vielen Räumen des Hauses zu finden sind, erwecken das Gefühl, dass das Haus nur dafür gebaut worden wäre, um einem heimlichen Eindringling das ungesehene Fortkommen zu ermöglichen. Natürlich gibt es auch Teile des Spiels in denen Rätsel und Aufbauten Sinn ergeben.

Bei der Story scheiden sich sicher wie so häufig die Geister. Uns hat sie größtenteils überzeugt und am Ende ein vernünftiges Gesamtbild ergeben. Ein wahrer Augenöffner erwartet euch jedoch nicht.

Unser Fazit zu Resident Evil 7 biohazard Gold Edition

Die Gold Edition von Resident Evil 7 ist das, was sie verspricht. Es gibt für weniger Geld mehr Spiel als zum ursprünglichen Erscheinungstermin. Das Game selbst wird ohne DLCs auf Amazon mit rund 30 Euro gehandelt. Ihr seid also für 40 Euro auf der sicheren Seite. Resident Evil 7 selbst ist nämlich ein besseres Spiel, als wir es nach dem sechsten Teil erwartet hätten. Das liegt zum großen Teil an der Neuausrichtung mit dem Fokus auf die dichte Atmosphäre, die undurchsichtige Story und somit unter dem Strich die pure Angst. Es gibt wieder ein begrenztes Inventar und erstmals erlebt ihr alles aus der Ego-Perspektive. Die akustische Untermalung könnte zudem kaum besser sein. Alle PS VR-Besitzer mit Hang zum gepflegten Horror kommen nicht am Spiel vorbei.


Wer sich neben gruseligen Gestalten auch auf die Jagd nach etwas hübscheren Monstern gehen will, sollte sich unsere Review zu Monster Hunter: World anschauen. Schaut euch auch gerne unsere Review zum Remake von Shadow of the Colossus an.

Ihr habt Resident Evil 7 noch nicht gespielt und das soll sich ändern? Schaut euch gerne den unten eingebundenen Amazon-Link an. Wenn ihr dort bestellt, unterstützt ihr uns direkt und habt selbst keinerlei Nachteile.