Auch dieses Jahr spielt Konamis PES 2019 im großen Finale um die Simulations-Meisterschaft eine entscheidende Rolle. Allerdings liegen die Lizenz-Karten weiterhin bei EAs FIFA-Serie und auch dem Story-Modus kann das Spiel nichts entgegensetzen. Verbucht das Fußball Game dennoch einen Erfolg?

Stellt euch vor, das Champions League Finale fällt jedes Jahr gleich aus. Ein Underdog mit toller Taktik und gutem Spiel aber begrenzten finanziellen Mitteln kämpft gegen einen englischen Superclub, bei dem alle großen Namen spielen und spielen möchten. Beide Mannschaften sind bei den Fans außerordentlich beliebt und dennoch wirkt die Konstellation vor allem für die Anhänger des Underdogs ungerecht. Ähnlich sieht es jedes Jahr wieder bei den Fußball-Simulationen aus. Konamis PES 2019 tritt dieses Jahr gegen FIFA 19 an. Ein weiterer Konkurrent ist weit und breit nicht zu sehen. Allerdings müssen Pro Evolution Soccer-Spieler und die, die es werden wollen, in dieser Saison sogar auf die lieb gewonnene Champions-League und die Europa-League verzichten. Spricht dennoch etwas für die Fußball-Simulation aus dem Hause Konami?

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Die Featured Player bringen Abwechslung in die Spielerschaft des myClub-Modus

PES 2019 – Evolution statt Revolution

Wer in PES 2019 neue Spiel-Modi oder dergleichen sucht, wird nicht fündig. Statt einen Konkurrenten zu Electronic Arts Story-Mode zu bastelt und Alex Hunter einen eigenen Spieler entgegenzusetzen, nimmt Konami an den altbekannten Bereichen des Spiel größere und kleinere Veränderungen vor. Das meiste spielt sich dabei im Bereich des myClub-Modus ab.

Einzelne Spieler verpflichtet ihr künftig für 100 myClub-Münzen, die ihr weiterhin für bestandene Herausforderungen oder regelmäßige Nutzung erhaltet. Zusätzlich lassen euch Agenten für 250 Münzen gleich drei Spieler verpflichten. Auch Agenten, die ihr mit GP bezahlt, stehen zur Spielerverpflichtung zur Verfügung. Damit ihr all diese Möglichkeiten auch nutzen könnt, wurde die maximale Anzahl der Spielerplätze auf 1000 erhöht. Außerdem können Akteure, die ihr dreifach verpflichtet habt, gegen einen Spieler der gleichen Seltenheit eingetauscht werden.

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Neue Legenden bereichern den myClub-Modus


Im Bereich des Trainings gibt es nun drei verschiedene Arten von Übungsleitern. Während EP-Übungsleiter weiterhin Erfahrungspunkte spenden, helfen Fähigkeits-Übungsleiter dabei, euren Spielern bestimmte Fähigkeiten beizubringen. Auch die Tauglichkeit für einzelne Positionen lässt sich verbessern. Dafür dient der Positions-Übungsleiter. All das kommt euch natürlich nur dann zu Gute, wenn ihr im myClub-Modus wirklich aktiv seid und ihn nutzt.

Zudem werden Trainerlisten nun häufiger aktualisiert und für gewonnene Online-Spiele gegen menschliche Gamer erhaltet ihr Anerkennungs-Punkte. Sinnvoll ist auch, dass ihr im Bereich „Was läuft“ auf aktuelle Online-Wettbewerbe aufmerksam gemacht werdet. Auch Koop-Spielen steht nichts mehr im Wege.

Für eine größere Abwechslung bei den Spielern gibt es nun außerdem die „Spieler im Fokus“. Sie erhalten besondere Spielerwerte, die der Leistung in einer bestimmten Partie entsprechen. Ihr seht also, es wurde einiges getan.

Der Meisterliga-Modus bleibt unser Highlight

Auch die Meisterliga hat ein paar Updates spendiert bekommen. So gibt es im Vorfeld zur Saison mit dem International Champions Cup sogar ein lizenziertes Vorbereitungsturnier. In der Saisonvorbereitung spielen natürlich auch Spielerverhandlungen eine große Rolle. Nun habt ihr endlich einen direkten Einfluss auf alle Vertrags-Modalitäten. Das macht die Verhandlung um einiges transparenter. Selbst festgeschriebene Ablösesummen, Sonderprämien und Vertragslaufzeiten liegen nun ganz in euren Händen.

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Das Vorbereitungsturnier würzt die Saisonvorbereitung


Der Newsbereich, den ihr euch zwischen den Spielen anschauen könnt, enthält nun auch Videos zu Interviews oder Preisauszeichnungen. Das macht die Zeit zwischen euren einzelnen Matches etwas interaktiver und bringt noch etwas mehr Leben in die Menüs.

PES 2019 ist echter Fußball

Was die Pro Evolution Soccer-Serie schon immer ausgezeichnet hat, war das Geschehen auf dem Platz. Dieses hat im Vergleich zum Vorgänger sogar noch einen Schritt nach vorne gemacht. Nicht nur, dass die Torhüter endlich an Klasse gewonnen haben und Fernschüsse nun viel häufiger aus der Luft fischen und Bälle seltener nach vorne abprasslen lassen. Auch Abwehrreihen fangen lange Pässe cleverer ab und lassen sich nicht einfach überrennen.

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Das Stellungsspiel ist nun noch wichtiger


Neben der Ballphysik, die Bewegungen des runden Leders physikalisch korrekt und glaubwürdig darstellt, tragen auch ein paar andere Features zu einem noch nicht dagewesenen Realitäts-Gefühl bei. Zu diesen Features gehört auch die Wichtigkeit des Stellungsspiels. Auch in vorherigen Ablegern der Serie sollte dies von hoher Bedeutung sein. Erst jetzt wird dies jedoch wirklich fühlbar. So kommt es auch seltener zu unnatürlichen Schussversuchen. Das ganze Spielgeschehen gewinnt an Glaubwürdigkeit.

Weitere Feinheiten, wie eine Überarbeitung des Ermüdungssystems und die Möglichkeit Auswechslungen besonders schnell auszuführen, runden das Geschehen auf dem Platz ab.

Konami war stets bemüht

Mangelnde Bemühungen, was die Ausstattung mit neuen Lizenzen angeht, kann man Konami und dem Team hinter Pro Evolution Soccer 2019 nicht vorwerfen. Es versucht stets neue Namen an Land zu ziehen. So wurde Borussia Dortmund kurzerhand durch Schalke 04 ersetzt. Dabei wurde sogar die Veltins-Arena komplett in 3D eingescannt uns ins Spiel gebracht.

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Der Spielertunnel der Veltins-Arena


Neben den Partnerschaften mit einzelnen Mannschaften oder Legenden wie David Beckham gibt es jedoch auch neue, komplett lizenzierte Ligen im Spiel. Die Bundesliga liegt leider noch immer genau so bei der Konkurrenz, wie die Ligen von England und Spanien. Obwohl Mannschaften wie Liverpool, Bayer Leverkusen, Barcelona und Arsenal im Spiel sind, fehlen offizielle Lizenzen zu Manchester United, Real Madrid, Juventus Turin und natürlich der FC Bayern München. Die Übersicht aller vorhandenen Lizenzen findet ihr hier.

Folgende neue Ligen haben es ins Spiel geschafft


Ein schwerer Schlag ist es sicherlich auch, dass europas wichtigste Pokalwettbewerbe mit Champions League und Europa League nicht mehr unter dem Dach der Pro Evolution Soccer-Serie vereint sind. Natürlich hat all das keine Auswirkung auf das Geschehen auf dem Platz. Es ist jedoch trotzdem eine bittere Pille.

PES 2019 sieht gut aus

Optisch hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht allzu viel getan. Die größten Veränderungen konnten wir bei den Partner-Clubs von PES ausmachen. Die Spieler des Clubs wurden nämlich zum Teil digital eingescannt und sehen ihren Vorgängern dadurch zum Verwechseln ähnlich. Auch die neuen Menüs sind durchaus frisch und wissen zu gefallen. Große Emotionalität kommt dabei jedoch noch immer nicht auf. Erwähnenswert ist jedoch, dass ein System mit dynamischer Auflösung mit 4K Unterstützung implementiert wurde und auch HDR mit von dier Partie ist.

Spieler wie David Beckham sind unglaublich gut getroffen

Guter Soundtrack, schlechter Kommentar

Während die Song-Auswahl wieder angenehm durch die Menüs trällert, ist der deutsche Kommentar einmal mehr zum Abschalten. Seid Wolff Fuss und Hansi Küpper die Serie verlassen haben, ist einfach der Wurm drin. Wenn wir uns neben den Lizenzen für das kommende Jahr etwas wünschen dürften, wäre es definitiv diese Baustelle. Wir mussten uns in jedem Stadion anhören, dass es das schönste der Region ist und ertrugen sechs mal in einem Spiel den Wortwitz mit Harry Kane dem Hurricane.

Zum Glück lässt sich der Kommentar wahlweise deaktivieren oder auf englisch wechseln. Es ist jedoch schade, dass dies bei all der spielerischen Qualität nötig ist.

Unser Fazit zu PES 2019

Konami hat es wieder einmal geschafft, eine gute Fußball-Simulation noch besser zu machen. Die Detail-Verbesserungen im myClub-Modus und in der Meisterliga sind Schritte in die richtige Richtung und heben die Qualität der beliebten Modi. Weiterhin nicht befriedigend ist die Lizenz-Situation, die sich für die meisten Spieler ohne Champions League und Europa League wahrscheinlich noch verschlechtert hat. Neben dem unterdurchschnittlichen deutschen Kommentar war das aber schon genug der Kritik. Da wo es wichtig ist, auf dem Platz, punktet der Titel mit Realitätsnähe und schicker Präsentation. Zeit wieder auf den Platz zu gehen.


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Auf der Gamescom haben wir den ersten Blick auf Pro Evolution Soccer bei einem Konami Termin geworfen. Aber auch sonst haben wir einiges erlebt. Hier unsere Gamescom Tagebücher 1, 2 und 3.