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Mit der Freigabe von Firmware 2.0-04.00.00 für Beta-Nutzer können diese den internen Konsolen-Speicher endlich durch eine M.2 NVME PCIe 4.0 SSD erweitern, sofern diese Sonys Mindestvorgaben erfüllt. Wir haben dies zum Anlass genommen, die Ladezeiten mit verschiedenen Speicheroptionen zu prüfen.

Es war am 18. März 2020 als Sony das lange Schweigen zur PlayStation 5 brach und im Rahmen einer Präsentation mit dem Titel „The Road to PS5“ ausführliche Einblicke in die Gestaltung der Konsolen-Architektur gab. Mark Cerny, der verantwortliche Entwickler der PS5, gab im Rahmen des technisch geprägten Videos bekannt, dass Sony bei der PlayStation 5 in Sachen Speichererweiterung einen anderen Weg geht als Mitbewerber Microsoft mit Xbox Series S und X. PlayStation 5-Nutzer sind nicht auf einen proprietären Speicher angewiesen und können stattdessen M.2 NVME PCIe-4.0-SSDs „von der Stange“ nutzen, sofern sie Sonys Vorgaben erfüllen.

Dieses Versprechen will Sony mit einem kommenden Firmware-Update einhalten, auf das Beta-Nutzer seit Kurzem Zugriff haben. Grund genug für uns, offene Fragen zu klären und wichtige Ladezeiten-Vergleiche vorzunehmen. Als M.2 NVME PCIe-4.0-SSD kommt Crucials P5 Plus zum Einsatz, deren Lese-Geschwindigkeit die PS5 mit 5.671,052 MB/s erwartungsgemäß als ausreichend schnell betrachtete und sie bereitwillig als internen Zusatz-Speicher annahm. Als Kühlkörper für die SSD setzten wir ein 5-Euro-Modell von Glotrends ein, das seinen Zweck erfüllte. Mit der Lexar SL200 sowie einer Kombination aus M.2 NVME-Case und Crucial P5 NVME-SSD stiegen zwei externe Speicherlösungen mit in den Ring. Unsere Ergebnisse haben durchaus aufhorchen lassen. Dazu in den kommenden Abschnitten mehr.

Interne Speichererweiterung mit M.2 NVME PCIe 4.0 SSD

Wer den internen Speicher seiner PlayStation 5 erweitern möchte, benötigt neben dem aktuell noch unverzichtbaren Key zur Systemsoftware-Beta eine geeignete M.2 NVME PCIe 4.0 SSD. Um ganz genau zu sein, eine SSD mit PCIe Gen4 x4 M.2 NVMe-Schnittstelle. Der Schlüssel zum richtigen Speicherriegel ist die magische PCIe-4.0- (PCIe Gen4 x4-) Bezeichnung. Diese Schnittstelle bringen aktuell nur die schnellsten Customer-Speicherlösungen der Hersteller mit. Während die Crucial P5 noch mit PCIe 3.0 arbeitet, ist es bei der Micron-Tochter die P5 Plus, die sich für den Einbau in die PS5 eignet.

Hier lohnt es sich genau hinzusehen. Neben den richtigen Abmessungen des Speichers samt vorgeschriebenem Kühlkörper, ist auch die sequenzielle Lesegeschwindigkeit des Speichers wichtig. Diese sollte oberhalb der magischen Grenze von 5.500 MB/s liegen. Mit der Aussage: „Nicht alle Spiele können mit der exakt gleichen Leistung wiedergegeben werden, die von der internen Ultra-High-Speed-SSD der PS5-Konsole bereitgestellt wird, selbst wenn die sequenzielle Lesegeschwindigkeit des M.2 SSD-Geräts höher als 5500 MB/s ist.“ stellt Sony jedoch klar, dass ihr es vermeiden solltet, an dieser Grenze zu kratzen. Crucial gibt für die P5 Plus eine Geschwindigkeit von bis zu 6.500 MB/s an, womit ihr auf der sicheren Seite sein solltet.

Der Einbau der SSD geht schnell von der Hand und es wird nur ein Schraubendreher benötigt.

Flotter aber teurer Speicher für PS5- und PS4-Spiele

Eine interne M.2 NVME PCIe 4.0 SSD ist der einzige Weg, euren Speicher so zu erweitern, dass ihr PlayStation 5-Spiele direkt von eurer Erweiterung spielen könnt. Von jeder externen Form der Speichererweiterung könnt ihr diese nur auf den Systemspeicher verschieben oder vom Speicher auf der externen Datenhalte verstauen. Sonys Mindestanforderungen an internen Speicher sind so hoch, dass Interessierte für eine 1-TB-Speichererweiterung im Falle der Crucial P5 Plus rund 180 Euro bezahlen. Dadurch, dass Spieler allerdings weniger als 670 GB des Systemspeichers für ihre Games nutzen können, ist die Ergänzung deutlich spürbar. Außerdem wird der Markt von PCIe 4.0 SSDs in Zukunft weiter Wachsen und Preise sinken. Microsofts proprietäre Lösung ist aktuell auf 1 TB limitiert und kostet bei langsameren Schreib- und Lesegeschwindigkeiten mit 210 Euro deutlich mehr. Punkten kann die Seagate-Stecklösung allerdings mit ihrer Portabilität. 

Wer viel interne SSD fürs Geld möchte, sollte vor allem Ausführungen mit eingebautem Kühlkörper kritisch beäugen. Die Aluminium-Konstrukte kosten nicht selten einen deutlichen Aufpreis, wobei ihre Kühlleistung im Vergleich zu einzeln erhältlichen Kühlkörpern keine riesigen Vorteile bringt. Die 1-TB-Version der WD_BLACK SN850, Mark Cernys SSD-Empfehlung, kostet samt Kühlkörper rund 275 Euro. Ohne Kühlkörper werden aktuell 200 Euro fällig. Selbst Marken-Kühlkörper zum Beispiel von BeQuiet sind für Spieler, die von einem 5-Euro-Kühlkörper absehen möchten, für unter 20 Euro erhältlich und passen in die PlayStation 5.

Crucial P5 Plus - Steht dem Konsolenspeicher in nichts nach

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der Crucial P5 Plus um echten High-End-Speicher. Als solcher verfügt die M.2 NVME SSD über die für den Einbau in die PlayStation 5 vorgeschriebene PCIe Gen4 x4-Schnittstelle und liest Daten mit einer sequenziellen Geschwindigkeit von bis zu 6.500 MB/s. Die maximale sequenzielle Schreibgeschwindigkeit beträgt laut Crucial 5.000 MB/s. Diese bezieht sich allerdings nur auf die 1-TB- und die 2-TB-Version des Speichers. Die 500-GB-Version kommt nicht über eine Schreibgeschwindigkeit von noch immer flotten 4.000 MB/s hinaus. Mit dem 2280-Format gehört die P5 Plus zur Mehrheit der SSDs ihrer Klasse und passt, da sie ohne Kühlkörper geliefert kommt, sofort in die vorgesehene Speicher-Bucht.

Theoretisch könnte man die SSD auch ohne Kühlkörper betreiben. Sony schreibt jedoch einen solchen vor, was durchaus einen Grund hat. Der Lüfter der Konsole sorgt für einen Unterdruck im Gehäuse und die Hitze der SSD würde in das Gehäuse gesaugt und könnte dort für zusätzlichen Kühlaufwand sorgen. Mit Kühlkörper wird entstehende Hitze schneller von der SSD abgeleitet und Temperatur-Höchstwerte werden verhindert.

Unser Glotrends M.2 Kühlkörper wird mit zwei Wärmeleitpads und zwei Befestigungsarten geliefert. Wir haben uns gegen die Silikonringe und für die solider anmutenden Metallklammern entschieden, die den Kühlkörper samt Pad zuverlässig auf dem Speicher fixieren. Wer eine PlayStation 5 ergattern konnte, findet mit Sicherheit auch den den passenden Kühlkörper für den eigenen Speicher.

Lexar SL200 als externer High-Speed-Speicher

Wer seinen PlayStation 5-Speicher erweitern möchte, um PS5-Games zu verschieben oder PlayStation 4-Games auszulagern und von der externen Platte zu spielen, bekommt mit einer reinen externen SSD mit USB-3.1-Unterstützung eine unkomplizierte und mobile Lösung. Die Lexar SL200 bietet als solche eine Kapazität von 1-TB und flotte Geschwindigkeiten. Die SSD liest Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 550MB/s lesen. Außerdem schreibt sie bis zu 400MB/s. Das mag im Vergleich zu den Geschwindigkeiten der PS5 oder einer PCIe-4.0-SSD langsam wirken, doch dieser Eindruck täuscht, wie die von uns ermittelten Ladezeiten zeigen. Für die externe SSD müssen Kunden rund 135 Euro berappen. Für diesen Preis erhalten sie eine optisch ansprechende, robuste und vor allem schnelle Speicherlösung.

Dank eines hochwertig verarbeiteten Gehäuses erhalten Kunden Metall-Look mit dem Gewichtvorteil eines Kunststoff-Gehäuses. So wiegt der nur 86 x 60 x 9 mm große Speicher weniger als 50 Gramm und findet selbst in einer Hosentasche genug Platz. Zum Anschluss an die PlayStation 5 liefert Lexar ein USB-C- zu USB-A- und ein USB-C- zu USB-C-Kabel mit. Übertragen wird über USB 3.1 Gen 2, also mit der maximalen Geschwindigkeit der schnellsten PS5-USB-Ports.

Eine Crucial P5 im RSHTech-Case - Echte Alternative?

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Die Kombination aus Crucial P5 und einem externen Case ließ vieles von dem vermissen, was wir an Lexars SL200 mochten. Das Aluminiumgehäuse ist verhältnismäßig schwer, da es die Wärme der M.2-NVME-SSD ausreichend gut ableiten muss. Bevor PC und PS5 über eine Transferrate von rund 40 MB/s hinauskamen waren zudem einige Gespräche mit dem Support von RSHTech und ein Firmware-Update unverzichtbar. Selbst als der Datenspeicher ordentliche Lese- und Schreib-Geschwindigkeiten verzeichnete, sah die PlayStation 5 immer wieder einen Anlass dazu, den Speicher zu reparieren, was zwar keine Daten gekostet hat, aber lästig war. Neben dem RSHTech-Gehäuse testeten wir auch ein Case von Icy-Box. Dieses wurde von unserer PS5 zwar erkannt, wir konnten es aber zu keinem Zeitpunkt nutzen. Nach der perfekten externen Lösung für M.2-NVME-SSDs suchen wir noch und werden bei Bedarf unseren Artikel erweitern.

Trotz der genannten Probleme liegt der Vorteil einer solchen Kombination auf der Hand. Es können hohe Schreib- und Lese-Geschwindigkeiten erreicht und der M.2-Speicher kann je nach Bedarf als externe Lösung oder im Rechner genutzt werden. Die Kombination aus (zugegebenermaßen deutlich überdimensionierter) Crucial P5 und einem externen Case ist nicht teurer als die externe SSD von Lexar, aber mit der Möglichkeit der internen und externen Verwendung flexibler. Welche Ladezeiten das Duo erzielte lest ihr im nächsten Abschnitt unseres Artikels.

Unsere Messergebnisse: Ladezeiten und SSD-Benchmarks

Zeit für das Laden eines Speicherstandes in Sekunden

Da PlayStation 5-Spiele nur vom Konsolenspeicher oder unserer Crucial P5 Plus laden, fällt der Vergleich der Ladezeiten hier sehr übersichtlich aus. Wenn wir berücksichtigen, dass wir beim Ende eines jeden Vorganges mit Stoppuhr die Zeit genommen haben, kann man zu keinem anderen Schluss kommen, als dass sowohl der PS5-eigene Speicher als auch unsere Crucial P5 Plus gleich schnell arbeiten. Nennenswerte Vorteile hat keine der beiden Speicher-Optionen. Für uns ist das vor allem als ein Sieg der P5 Plus, da sie auf diese Weise eine echte Alternative zum Systemspeicher darstellt.

Als Benchmarks wählten wir Ratchet & Clank, dessen SSD-abhängigen Funktionen wie die gleichzeitige Darstellung zweier Welten auf Crucials P5 Plus die gleiche gute Figur machten wie bei unserem Durchgang vom Systemspeicher der PS5. Mit Watch Dogs Legion und Control wählten wir zwei Games, die mit ihren Unterschiedlichen Engines verschiedene Herausforderungen an die P5 Plus stellten, die diese ebenfalls meisterte. Hier gilt es zu erwähnen, dass sich das Firmware-Update noch in der Beta-Phase befindet und dennoch in unserem Testbetrieb keinerlei Schwächen offenbarte.

Kein teurer PCIe 4.0 SSD Speicher für PS4-Games nötig

Obwohl die Benchmarks von AS-SSD dem externen Speicher in Form einer M.2 NVME SSD gegenüber der SSD von Lexar Vorteile bei der Zugriffszeit einräumen und beide externen Speicher-Modelle deutlich langsamer sind als PS5-Systemspeicher und interne M.2-NVME-SSD, sprechen auch die Ladezeit-Ergebnisse bei PlayStation 4-Spielen eine klare Sprache. Auch hier wäre es vermessen, einen Ladezeiten-Sieger auszumachen. Die per Stoppuhr gemessenen Ladezeiten weichen nur so geringfügig voneinander ab, dass der Umweg über externe NVME-SSDs einzig und allein aufgrund eines Geschwindigkeitsvorteils überflüssig ist. Aufgrund ihrer einfachen Handhabung, des kompakten, robusten Designs und des geringen Gewichts ist die Lexar SL200 einfach Benutzerfreundlicher. Vielleicht können andere M.2-NVME-Gehäuse zukünftig mehr überzeugen als die Geräte unseres Tests, doch solange empfehlen wir eine flotte externe SSD für PS4-Spiele.

Einen Grund PS4-Spiele vom Systemspeicher oder gar dem teuren Speicher der PCIe 4.0 SSD-Erweiterung zu starten gibt es nicht. Der Highspeed-Speicher kann guten Gewissens echten PlayStation 5-Spielen vorbehalten bleiben. Unsere gemessenen Daten zeigen außerdem, dass Sonys Vorgaben für die interne SSD bereits stark in die Zukunft gedacht sein sollten. Wir sind davon überzeugt, dass auch Geschwindigkeiten zum Beispiel einer Crucial P5 mit PCIe 3.0 rein technisch für fast alle aktuellen PS5-Spiele ausreichen sollten. Hier könnten wir uns vorstellen, dass Sony schon neuere Streaming-Technologien aus dem eigenen Hause oder die der Unreal Engine 5 im Hinterkopf hat und die Messlatte dafür hoch hängt.

Fazit: Fast nur Sieger bei PlayStation 5-Ladezeiten

Lassen wir die für den PlayStation 5-Gebrauch noch zu unberechenbare Kombination aus M.2 NVME SSD und externem Gehäuse außer Acht, hat unser Ladezeiten-Vergleich klare Sieger hervorgebracht. Zunächst einmal erfüllt Sony das Versprechen der unkomplizierten PS5-Speichererweiterung. Obwohl sich das notwendige Update noch in der Beta-Phase befindet, hatten wir zu keiner Zeit das Gefühl etwas Unfertiges zu testen. Einen großen Anteil daran hatte auch Crucials P5 Plus, ein High-End-Speicher, der dem Systemspeicher der PS5 im jetzigen Zustand in nichts nachsteht und sowohl während des Spielbetriebs als auch beim Ladezeiten-Vergleich keine Wünsche unerfüllt lässt. Gleichzeitig können wir guten Gewissens auch preiswerte Kühlkörper wie den von Glotrends empfehlen, sodass der Preisvergleich zwischen Standard- und Kühler-Versionen bei internem Speicher lohnt.

Deutlich war auch das Ergebnis unseres Ladezeiten-Vergleichs für PS4-Spiele. Hier hat die Lexar SL200 gezeigt, dass sie in der selben Liga spielt wie interner PS5-Speicher und nahezu identische Ladezeiten erreicht. Damit ergibt es keinen Sinn, PS4-Spiele im internen Speicher zu lagern. Stattdessen sind sie im schmalen, leichten und portablen externen Speicher stets für alle Schandtaten bereit. In Zukunft bemühen wir uns darum, unsere Testergebnisse um weitere Speicherlösungen zu erweitern. Adata sagte uns bereits schnellen internen Speicher zu, während wir auch noch externe SSD-Hüllen erwarten, mit denen die PS5 hoffentlich besser klar kommt.

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