Frantics – Das ausgefuchste Party-Game im Test
Die Party-Games aus Sonys PlayLink-Reihe haben es bei uns schon auf die eine oder andere Party geschafft. Hidden Agenda bildet dabei einen tollen atmosphärischen Gegenpol zum humorvollen Quiz Wissen ist Macht. Neben Thats You!, über das sich PlayStation Plus-Mitglieder schon freuen konnten, komplettiert Frantics nun vorerst die Reihe. Neben der uneingeschränkten Party-Tauglichkeit, die sich die PlayLink-Titel auf die Fahne schreiben, ist es die Steuerung über euer Android- oder iOS-Smartphone, die die Spiele so alltagstauglich machen.
Seit dem siebten März ist Frantics erhältlich und baut weder auf dunkle Atmosphäre noch auf den intellektuellen Austausch. Stattdessen sollen kunterbunte Mini-Spiele und ein sadistisch angehauchter Fuchs für einen hektischen Spielverlauf sorgen. Schließlich heißt das englische Wort für Hektik … richtig! – Frantics
Frantics – Die sadistischen Spielchen eines gelangweilten Fuchses
In Frantics dreht sich alles um einen Fuchs, der direkt einem tierischen Mafia-Film entsprungen sein könnte. Eben dieser Fuchs trommelt Tiere zusammen und motiviert sie zu Spielen in denen meistens er auf seine Kosten kommt. Für eine gewonnene Spielrunde gibt es Punkte und der, der in einer „Disziplin“ am Ende vorne liegt, erhält eine Krone. Ihr könnt euch sicherlich denken, dass der den Wettbewerb für sich entscheidet, der am Ende am meisten Kronen erspielen konnte.
Alle Disziplinen haben eine große Gemeinsamkeit. Sie werden nur mit eurem Smartphone gesteuert. So neigt, streicht, drückt, zieht oder schüttelt ihr, was das Zeug hält, ohne zu wissen, wie es am Ende für euch ausgeht. Die einzelnen Aufgaben leben nämlich von Chaos. Es reicht nicht, dass die Spielrunden an sich schon kaum machbar erscheinen, zusätzlich werdet ihr durch Mitspieler und den Fuchs manipuliert. Zu dieser Manipulation gehören auch Anrufe des Fuchses, die durch die Smartphone-Steuerung erstaunlich echt erscheinen. Der Angerufene erhält meist einen geheimen Auftrag, der ihm zum Beispiel eine zusätzliche Krone einbringt.
Kühe mit Jetpacks, Pferde auf Bürostühlen und das Krokodil mit Narrenkappe
Bei den verschiedenen Spielen haben sich die Entwickler von Frantics von ihrer kreativen Seite gezeigt. So gibt es die unterschiedlichsten Aufgaben zu meistern. Beim Bürostuhl-Eisstockschießen geht es um Genauigkeit, während ihr bei „Lauf Ninja lauf!“ einen Hindernisparcours meistern müsst. Häufig ist es so, dass euch die bereits ausgeschiedenen Mitspieler (ein bis vier Spieler, wobei fehlende Mitstreiter durch KI-Gegner ergänzt werden) zusätzliche Steine in den Weg legen. Müssten wir unsere drei Lieblingsaufgaben nennen, sähen diese wie folgt aus:
Beim Fallschirm-Springen geht es darum, als erster am Boden aufzukommen. Allerdings müsst ihr dann auf beiden Beinen stehen. Es reicht also nicht, wenn ihr dort mit voller Geschwindigkeit zerschellt. Erschwert wird dies durch Dynamit, das ihr nur durch Rammen weitergibt. Explodiert es bei euch, seid ihr raus. Seid ihr zu vorsichtig, seid ihr letzter. No risk, no fun!
Rasanter wird es beim Drag-Race. Ihr müsst nur als erstes im Ziel ankommen, wobei ihr lediglich den Gashahn aufdrehen könnt und hofft, dass ihr als erstes über die Ziellinie kommt. Erschwert beziehungsweise erleichtert wird euch dies durch diverse Ergänzungen. Diese reichen von einer coolen Formel-1-Schnauze bis hin zu Traktor-Rädern. In dem Moment, in dem eure Hinterachse viereckige Holzräder trägt und ihr dennoch mit Raketen-Antrieb gesegnet seid, wisst ihr, was die Stunde geschlagen hat.
Beim dritten Spiel bekommt ihr Jetpacks auf den Rücken geschnallt und müsst möglichst schnell einen Parcours meistern. Auch hier gibt es verschiedene Anbauten und Vorkehrungen, die euch das Vorankommen alles andere als einfach machen.
Kleine Kritikpunkte gefährden die Party
Während uns der Grafik-Stil von Frantics sowie die technische Umsetzung der Smartphone-Steuerung sehr gut gefallen hat und die Vertonung in Momenten, in denen ein fallschirm-springendes Huhn am Boden zerschellt, wirklich treffend ist, hat Frantics auch kleine Schwächen, die wir nicht unerwähnt lassen wollen. Während diese beim ersten Spieldurchgang noch nicht so sehr auffallen, stoßen sie jedoch spätestens beim mehrmaligen Spielen sauer auf.
Am meisten haben uns die umfangreichen Erklärungen und langen Zwischensequenzen gestört. Sie haben häufig so lange gedauert, wie das Spiel selbst und uns so immer wieder aus dem chaotischen aber spaßigen Spielfluss gerissen. Natürlich können Neulinge so besser einsteigen. Aber vielleicht hätte man an dieser Stelle einen extra Neulings-Modus mit umfangreichen Erklärungen oder einen Modus für eine reine Spielrunde ohne Sequenzen einbauen sollen. So sehr wir den Fuchs mit seinen Machenschaften auch in den ersten Spielstunden lieb gewonnen haben, umso lästiger wurden seine Auftritte nach einem Vielfachen der Zeit.
Unser Fazit zu Frantics
Frantics ist ein Party-Game, das die Riege der PlayLink-Titel gekonnt um einen weiteren chaotischen Auftritt erweitert. Allerdings kommt es dabei für uns nicht an die Leistung von Wissen ist Macht oder die Einzigartigkeit von Hidden Agenda heran. Trotz des treffenden Humors und den abwechslungsreichen Herausforderungen ist es keine Gameplay-Entscheidung, die das Spiel um eine bessere Bewertung bringt. Stattdessen ist es das Spieldesign, das ein großes Manko mit sich bringt. Dadurch, dass die einzelnen Wettbewerbe genau so schnell wie intuitiv sind, sind lange Zwischensequenzen und Erklärungen eher lästig. Ein Modus ganz ohne Sequenzen und Erklärungen hätte hier ein wenig mehr Pfiff ins Spiel gebracht. Dennoch erhaltet ihr ein spaßiges Spielerlebnis für einen guten Preis.
Einen kurzen Spielspaß zwischendurch bieten euch neben Frantics auch Hidden Agenda, Wissen ist Macht und SingStar Celebration. Die passenden Links findet ihr unter den Verlinkungen. Aktuell solltet ihr jedoch auch unsere Reviews zu Assassin’s Creed Rogue und Ni No Kuni 2 nicht verpassen.
Frantics erhaltet ihr über den unten eingefügten Link für rund 20 Euro. Solltet ihr also Lust haben, euch das Party-Spiel in eure Sammlung zu stellen, schlagt gerne zu. Nachteile entstehen euch nicht und uns unterstützt ihr damit ungemein.
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