AOC Agon AG322QC4 – Zeit für einen QHD HDR Gaming Monitor?
Mit dem AOC AGON AG322QC4 hatten wir unseren ersten HDR Gaming-Monitor im Testbetrieb. Design und technische Stärken sollen perfekt auf uns Gamer zugeschnitten sein. Dank neuer Gaming-Hits wie Forza Horizon 4 und Assassin’s Creed Odyssey konnten wir dies ausführlich auf die Probe stellen.
Das Leben ist voller Kompromisse. Das ist auch bei unserem liebsten Hobby, dem Gaming, nicht anders. Wer die beste Grafik möchte, braucht einen PC und verzichtet auf Titel wie zum Beispiel Marvel’s Spider-Man, God of War oder viele Nintendo-Perlen. Wer bislang dringend in HDR spielen wollte, musste häufig auf den TV-Markt schielen und dort für HDR UHD-TVs ordentlich Geld auf den Tisch legen. Häufig kommt dabei dann die Reaktionszeit zu kurz und auch die Bildwiederholrate liegt mit Glück, oder größeren Investitionen oberhalb der 60 Herz. Glücklicherweise schläft der Monitor-Markt nicht und so haben wir endlich ein Gerät auf unserem Schreibtisch, der unsere Kompromissbereitschaft für weniger als 600 Euro nicht länger auf eine harte Probe stellt. Was der AOC AGON AG322QC4 wirklich auf dem Kasten hat, haben wir für euch getestet.
Schwarz, randlos und schön
Zugegeben, wenn wir einen neuen Monitor auspacken, reagieren wir schon länger nicht mehr so, als hätten wir uns ein neues Stück edler Hardware verdient. Die Routine und die Tatsache, dass unser Testparcours zeitlich begrenzt ist, nimmt uns ein Stück der Vorfreude. Nichtsdestotrotz bemerken wir, wenn das Design eines Gaming Monitors gelungen ist. Das ist hier der Fall. Nach dem Auspacken und der Montage, die selbst für Laien in Minutenschnelle erledigt ist, steht der AG322QC4 auch schon in voller Pracht an seinem Arbeitsplatz. Das matte Schwarz, mit dem der Aluminiumfuß lackiert ist und welches auch den Großteil des Monitors ziert, weiß zu gefallen. Aluminiumfarbene Akzente und ein eigenes Beleuchtungskonzept sorgen für die nötige Dynamik.
Wie ihr auf unseren Bildern unschwer erkennt, kommt das Display an den Seiten und Oben fast ohne Ränder aus. Der unten befindliche Rand und die Rückseite beherbergen Leuchtelemente, die zwar nicht mit dem ganzen RGB-Spektrum aufwarten können, aber zumindest in Grün, Rot oder Blau leuchten. Dabei lässt sich auch die Leuchtintensität in mehreren Stufen verstellen. Auch wenn wir selbst lieber flache Displays nutzen, fügt sich die leichte Wölbung des AG322QC4 wunderbar ins Design-Konzept ein. Etwas veraltet wirkt dagegen die Optik des Steuerpanels, welches ebenso zum Lieferumfang gehört, wie das externe Netzteil und die wichtigsten Anschlusskabel. Unter dem Strich kommt der AGON-Monitor mit hochwertigem und gefälligem Design daher, das auch über längere Zeit zu überzeugen weiß.
Plug and Play für PC und Konsole
Blitzschnell haben wir das Gerät aus dem Hause AOC per DisplayPort-Kabel oder HDMI an PC oder Konsole angeschlossen. Die maximale Auflösung von 2560×1440 wird schnell erkannt und auch die Xbox One lässt sich problemlos über FreeSync 2 mit HDR-Unterstützung verbinden. Während des Spielens könnt ihr euch sogar die Framerate in einer Ecke eurer Wahl darstellen lassen. Das OSD-Display ist zeitgemäß und lässt euch neben dem Einstellen der Monitor-Features auch die Wahl eines der voreingestellten Gaming-Programme wie RTS, FPS oder Racing vornehmen. Auch die Einblendung eines Fadenkreuzes in der Bildschirm-Mitte gehört zu der Gaming-DNA des Displays.
Neben diesen Features kommen wahlweise auch Shadow Control, das dunkle Bereiche für euch aufhellt und auch eine Spezielle Technik zur Flimmer-Reduzierung zum Einsatz. Die jedoch wichtigste Neuerung ist die Integration der HDR-Fähigkeit. Nach Display HDR400 Norm wird eine maximale Leuchtdichte von 400 cd/m² erreicht. Im Vergleich erfüllt Samsung zum Beispiel mit dem C32HG70 die 600 cd/m2 und bietet dabei eine schnellere Reaktionszeit. Das Preisniveau hat sich auf einem ähnlichen Level eingependelt, wie das des AOC. Einem genauen Text konnten wir der AOC Konkurrenz jedoch nicht unterziehen.
Duchweg überzeugend
Die Zielgruppe des AGON-Displays lässt mit der Definition als Gaming-Monitor noch ausreichend Spielraum. Gamer sind schließlich durchaus unterschiedlich. Wenn wir die technischen Details des Monitors genau unter die Lupe nehmen, wird das Bild klarer. Mit seiner Größe von 32 Zoll, der QHD Auflösung und der HDR-Tauglichkeit fehlen noch zwei wichtige Werte. Die Bildwiederholrate liegt bei 144 Herz und die Reaktionszeit bei 4ms. Während die 144 Herz auch Pro-Gamern genügen, erfüllt die Reaktionszeit nicht die höchsten eSport-Anforderungen. Dank dieser Werte ist der AC322QC4 jedoch selbst für anspruchsvolle PC- und Konsolengamer gut geeignet. Auch bei der weniger anspruchsvollen Aufgabe des Entertainments macht er einen guten Eindruck. Die verbauten Lautsprecher komplettieren das Angebot, setzen aber keine neuen Maßstäbe.
In unserem Testlauf hat sich herausgestellt, wie gut das Gaming-Display seinen Dienst wirklich verrichtet. Bei unserem Gerät konnten wir eine sehr homogene Ausleuchtung feststellen. Der Kontrastwert von 3000:1 konnte uns ebenso überzeugen, wie die Blickwinkelstabilität, die dank VA-Panel groß ausfällt. Die Farbverläufe waren zudem sauber und die Reaktionszeit hält, was sie verspricht. Die Auflösung ist aufgrund der Displaygröße nicht für jeden erstklassig. Die Pixeldichte ist jedoch noch immer die gleiche, die ein 24-Zöller mit Full HD mitbringt. Die HDR-Technologie sorgt für schönere Bilder. Sie sollte jedoch bei HDR400 nicht als Hauptargument für den Kauf dienen. Wer gutes HDR will, sollte sich noch gedulden, bis die 1000er Marke geknackt wird. Dazu haben wir bereits auf der Gamescom einiges von AOC und Philips gesehen.
Unser Fazit zum AOC AGON AG322QC4
Gamer mit höheren Ansprüchen bei Design und Leistung sollten sich das Gaming-Display aus dem Hause AOC genau anschauen. Die inneren Werte halten das, was sein Äußeres verspricht. Auf der Habenseite steht die durchgängig gelungene Umsetzung der technischen Daten. So waren Ausleuchtung und Qualität des Panels bei unserem Testmodell sehr gut. Aspekte wie FreeSync 2 und HDR sorgen gleichzeitig für Zukunftsfähigkeit und tolle Bilder. Intelligente Kleinigkeiten wie der Headphone-Halter, die Anzeige der FPS und das mitgelieferte Steuerpanel runden das Paket ab. Nur besseres HDR, eine schnellere Reaktionszeit oder ein niedrigerer Preis hätten unsere Bewertung noch ein Stück gehoben. Wer jedoch einen Gaming-Monitor um 500 Euro sucht, macht hier nichts falsch.
Während der AOC AGON AG322QC4 schon einen tieferen Griff in die eigene Geldbörse verlangt, nutzen wir in unserer Redaktion einen anderen Monitor des Herstellers. Wer doch lieber einen TV zum Gaming benutzt, sollte einen Blick auf unseren LG-TV-Test werfen.
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Hallo zusammen,
ich habe den Monitor direkt zum Verkaufrelease für 448€ inkl. Versand in Großbritannien bestellt. In Deutschland war der Monitor erst 2 Wochen später gelistet bzw. lieferbar. Ich nutze den Monitor nun seit dem 15.08. Es war ein Quantensprung von meinem sehr guten, 24-Zoll-TN-Panel – ebenfalls mit 144HZ und freesync an einer Vega64.
Ein Quantensprung war es wegen der Größe, der Krümmung die tatsächlich mehr „reinzieht“ als ein normaler Monitor, dem neuen freesync 2 und ganz generell wegen der deutlich (!)besseren Farben in Verbindung mit dem großen VA-Betrachtungswinkel. Im obigen Test wird leider nichts zu den Features des Monitors bezüglich HDR und/oder freesync gesagt. Daher hole ich das für alle Interessierten nach:
1.) Freesny 2 ist deutlich besser als Freesync 1. Sofern die FPS unter 48fps sinken, bei mir z.b.in Conan Exiles (für AMD sehr schlecht umgesetzt), arbeitet die LFC (low framerate compensation) via freesync 2 spürbar besser als noch mit freesnyc 1. 30-40 fps fühlen sich beim Gaming schneller an. Man hat nicht das Gefühl nur mit 30-40 fps unterwegs zu sein. Ich habe den Gegentest ohne freesync in gleichen Spielszenen wiederholt. Das Feeling war deutlich schlechter. In der Hinsicht hat freesnyc 2 mMn mittlerweile im lowfps-Bereich die gleiche Qualität wie gsync. Wobei man so niedriege FPS ja nicht wirklich haben möchte. 😉
2.) HDR400 ist zwar nur das kleine HDR mit 8bit. Aber dennoch ist der Unterschied zu SDR, sofern man erst mal vor einem HDR-Game sitzt, deutlich zu sehen. Bei mir ist das Destiny 2. Wenn der Monitor in den HDR-Modus wechselt, sehe ich knackigere Kontraste und brilliantere Farben. Das Rendering der Spielszenen, insbesondere die Beleuchtung, wirkt schon etwas realistischer als vorher. Allerdings gibt es scheinbar zwei „HDR-Modi“.
a.) Stellt man in Windows auf HDR sperrt der Monitor Heleligkeit und Kontrast sowie noch einige andere Setttings wie die Blautonreduzierung.
Wenn in diesem Zustand ein Spiel in HDR gestartet wird, und das Spiel (wie Destiny2) den HDR-Modus ebenfalls eingestellt hat, erscheinen in einem der Monitor-Submenüs verschiedene HDR-Settings: HDR, HDR-PICTURE, HDR-VIDEO, HDR-GAMING, usw…Die Unterschiede sind beachtlich und „HDR-GAMING“ erzeugt z.B. sehr (fast schon zu) starke Kontraste und extrem gesättigte Farben. Der normale „HDR-Modus“ ist dezenter und wirkt farblich nicht so „künstlich übersättigt“.
Es ist jedoch sehr wichtig im Spiel(Destiny 2)den Black- und White-Point für das HDR-Rendering einzustellen. Diese Einstellung erscheint nur, wenn das Game auch auf HDR eingestellt ist. Wenn diese Einstellung nicht passt, sieht HDR nicht wirklich gut aus, da die Kontraste so stark sind, dass helle und dunkle Bereiche (fast) keine Zeichnung mehr haben. Einmal sauber eingestellt, ist das Spiel aber ein spürbar besseres, schöneres Erlebnis als mit normalen SDR-Rendering.
b.) Nach einem Taskswitch kann es passieren, dass der Monitor den HDR-Modus im Submenü plötzlich wieder aufhebt, und somit auch die Helligkeits -und Kontrasteinstellungen wieder freigibt. Das hat auch was für sich, da man nun selbst noch an der Helligkeit bzw. den Kotrasten das Bild optimieren kann. Sogar die Blautonreduzierung ist dann wieder einstelltbar. Das Spiel läuft m.E. immer noch in HDR, denn es sieht immer noch farbiger und kontrastreicher aus als in SDR – verglichen bei gleichen Helligkeits-und Kontrasteinstellungen. Aber das HDR wirkt in diesem Modus etwas weniger kontrastreich und nicht mehr ganz so farbig. Erst wenn man Windows von HDR > SDR und wieder zurück zu HDR gestellt wird, stellt sich der HDR-Modus im Monitormenü erneut wieder ein. Helligkeit und Kontrast sind wieder gesperrt. Ehrlich gesagt ist mir nicht klar, welcher Modus der „echte HDR-Modus“ sein soll. Im Fall a.) sind die hellen Bereiche etwas zu hell (überstrahlend). Das lässt sich mit den White-Point-HDR-Einstellung im Spiel zwar gut, aber nicht perfekt korrigieren. Im zweiten Fall b.) lässt sich das Bild natürlich perfekt einstellen, da auch die Helligkeits und-Kontrasteinstellungen des Monitors verändert werden können.
TIP: man kann Helligkeit und Kontrast einstellen bevor man den HDR-Modus in Windows aktiviert. Wenn dann ein Spiel im HDR-Modus gestartet wird,
bleiben die Einstellungen erhalten.
Ich habe den Monitor für Modus a.) auf 53 Helligkeit und 52 Kontrast eingestellt (von 100).
Für den Modus b.) kann man ich beide Werte erhöhen. Aber mehr als 65 Kontrast bzw.
70 Helligkeit sind im Windows-Desktop und in Spielen zu stark bzw. viel zu hell. Es schmerzt in den Augen 😉 …
Die Werkskalbrierung war btw schon „ganz ok“. Wer jedoch ein Gerät zur Monitor-Kalbrierung hat, sollte es auch verwenden.
In meinem Fall war ein „Xrite i-1“. Die erstellt Monitor-Profilierung hat die Farbneutralität
nochmal sichtbar verbessert. Der Monitor war zu rot und zu blau eingestellt.
3.) Reaktionszeit 4ms
Ich bin kein Tunierspieler. Ich merke ehrlich gesagt keinen Unterschied zu meinem schnellen TN-Panel mit 1ms gtg. Auch nicht in Shootern.
Für alles andere reichen 4ms sowieso. Es sehe auch keine sichtbaren Schlieren. Ich habe das MOnitor.Overcloking von „Standard“ auf „Medium“ eingestellt. Die nächste höhere OC-Stufe erzeugt leichte Coronas an bewegten Objekten.
Fazit: Vermutlich der aktuell beste 32-Zoll-Monitor für alle AMD-Besitzer. HDR400 ist sichtbar besser als normales SDR.
Freesync 2 ein weiterer Fortschritt. Mit einer Vega 64 für die QHD-Auflösung sind in vielen aktuellen Games amtliche FPS-Schnitte jenseits der 70 fps bei maximaler Qualität möglich. In Destiny 2 werden oft genug auch 110-140 fps erreicht. Ein (Mini-HDR-)Gaming-Gespann für
1000 Euro (450 Monitor / 550 Vega 64) in 32 Zoll mit Krümmung (immersion). Preis-Leistung des Monitors ist mMn Spitzenklasse.
Warum fälscht AOC eigentlich die Produktfotos so. Der Rahmen vom Monitor wird kleiner gemacht als er in der Realität ist. Dabei ist er ja eigentlich schmal. Ich finde das nicht in Ordnung.