Neue AMD Prozessoren – Ihr Einfluss auf PC + Konsolen
Dieses Wochenende hat AMD groß aufgetischt und neben den neuen Ryzen Threadripper Prozessoren auch gleich die neuen, hauseigenen Radeon RX Vega Grafikkarten vorgestellt. Wir geben euch an dieser Stelle einen Überblick, was die gezeigte Technik leistet und wo eventuelle Stärken oder Schwächen liegen. Da wir alle wissen, dass aktuelle Konsolen alle auf AMD Technik zurückgreifen, ist es ebenfalls an uns, eine kleine Bewertung zur Konsolen-Zukunft zu geben.
AMD bringt Ryzen Threadripper CPUs und Radeon RX Vega Grafikkarten auf den Markt
AMD hat im Rahmen eines Presseevents am vergangenen Wochenende Details zur kommenden Radeon RX Vega Grafikkarte und den Ryzen Threadripper CPUs verraten. Die drei Threadripper CPUs mit den Namen 1950X, 1920X und 1900X nutzen einen sTR4 Sockel und benötigen ein passendes x399-kompatibles Motherboard. Zum Start wird es bereits Fabrikate von Asrock, Asus, Gigabyte und MSI geben.
Zielgruppe für die Prozessoren sind vor allem Entwickler, Prosumer und Multitasking-Gamer, die neben dem Spielen auch streamen und mehrere Apps parallel laufen lassen. Nur so kann man den weltweit ersten 16-Kern Prozessor (1950X) für Konsumenten-Desktops wirklich ausreizen. Alle CPUs unterstützen Quad-Channel Memory Konfigurationen, tragen einen 180w TDP und können übertaktet werden. Preislich sind die Prozessoren mit 999, 799 und 549 US-Dollar gestaffelt. Selbst das günstigste Modell 1900x kann dabei laut AMD, passende Kühlung vorrausgesetzt, auf bis zu 4,2 GHz gebracht werden.
Der AMD Ryzen Threadripper ist kein typischer Gaming-Prozessor
Wer auf der suche nach einfachen Gaming CPUs ist, sucht beim Ryzen Threadripper nicht an der richtigen Stelle. Die vielen, starken Kerne sind vor allem für anspruchsvolle Multi-Tasking-Aufgaben geschaffen. Laut AMD ist das Ryzen Threadripper Flaggschiff im Cinebench nT Benchmark ganze 38 Prozent schneller als Intels i9 7900X, der das gleiche Preisschild trägt. Selbst der 12-Kern Prozessor 1920X für 799 US-Dollar soll im gleichen Test den Intel Prozessor noch immer um 11 Prozent überbieten.
1950X und 1920X sind für den 10. August geplant, während der 8-Kern-Prozessor 1900X erst am 31. August das Licht der Verkaufsräume erblickt.
Was leistet die AMD Radeon RX Vega?
Während AMDs neue CPUs sich nicht vorwiegend an Gamer richten, sprechen die Grafikkarten eine andere Sprache. Unter der Bezeichnung Radeon RX Vega erscheinen gleich mehrere Karten, die die neue Vega-Architektur von AMD nutzen. Polaris gehört damit zum alten Eisen. Die Spitze der AMD Nahrungskette bildet die Radeon RX Vega 64 Liquid Cooled. Wie ihr am Namen unschwer erkennen könnt, ist diese Flüssigkeits-gekühlt. Darauf folgt die Radeon RX Vega 64 Limited Edition, die im limitierten Metall-Gewand daher kommt. Die RX Vega 64 baut auf eine standard Verkleidung und Kühl-Lösung. Am günstigsten kommt euch die RX Vega 56.
Die Bezeichnungen 64 und 56 stehen für die eingebauten Recheneinheiten. Die höher getaktete Flüssigkeits-gekühlte Version leistet 13,7 Teraflop. An zweiter Stelle stehen die Luft-gekühlten Varianten mit 12,66 Teraflop und zuletzt muss sich die Vega 56 mit 10,5 teraflop hinten anstellen. Bei den Spezifikationen hat sich AMD meist auf die goldene Mitte konzentriert. Zum Einsatz kommen 8GB der zweiten Generation von High-Bandwidth Memory (HBM2). Dadurch werden 484GB/s Speicherbandbreite mit 2048-bit Memory Bus erreicht. Auch auf 4MB L2 Cache kann die Karte zurückgreifen. Neben einer kompletten Einbindung von DirectX 12 weist AMD darauf hin, dass die Karte viel größere Spielwelten ermöglicht, als es bisher der Fall ist.
Leistung auf GeForce GTX 1080 Niveau, Energieverbrauch nicht
Bei den drei Karten handelt es sich leider mit den TDP Bewertungen von 350, 290 und 210 Watt um überaus energiehungrige Karten. Hier haben wir auch den größten Kritikpunkt im Vergleich zur Konkurrenz. In Sachen Leistung kann die RX Vega 64 nämlich mit der GeForce GTX 1080 mithalten. Laut AMD werden so mehr als 100 aktuelle Spiele in 4K mit 60FPS oder besser dargestellt. Die RX Vega 56 soll es mit der GTX 1070 aufnehmen können. An den Start geht die Standard-Version zum Preis von 499 US-Dollar und liegt somit ca. 50 US-Dollar unter dem Preis der GeForce GTX 1080. Die Vega 56 trägt ein Preisschild von 399 US-Dollar und liegt somit mit der GeForce GTX 1070 gleichauf. Auch verschiedene Bundles wurden angekündigt, die neben Preisnachlässen auf Ryzen 7 CPUs auch 200 US-Dollar Nachlass auf Samsung Ultra-Wide Monitor, Wolfenstein II und Prey 2 enthalten. Während die Standard Vega 64 und Vega 56 dann mit 100 USD mehr zu Buche schlagen, gibt es die Flüssigkeits-gekühlte Version der Vega 64 nur im Bundle für 699 US-Dollar.
Bewertung der Daten und Auswirkungen für zukünftige Konsolen
In Sachen Leistung, vor allem im Bereich der Multitasking-CPUs, ist AMD bei einem scheinbar vernünftigen Preis/Leistungsverhältnis, sofern die von AMD gemachten Aussagen zutreffen, problemlos auf dem Intel Niveau angekommen. Was die Grafikkarten angeht, sehen wir Nvidia weiterhin auf Platz 1. Wir können jedoch davon ausgehen, dass bis zur nächsten Revision bei den neusten AMD Grafikkarten vor allem an der Energieaufnahme gearbeitet wird. Nur so kann AMD nämlich wirklich in Konkurrenz zu Nvidia treten und erfolgreich sein. Wir freuen uns jedoch darauf, dass es weiterhin einen offenen Schlagabtausch zwischen beiden Herstellern gibt.
Da wir nicht vor Ende 2018 mit einer noch nicht angekündigten Sony oder Microsoft Konsole rechnen, könnte uns hier bereits der Grundstein der nächsten Konsolen-Generation gegenüber stehen. Natürlich bewegen wir uns auf dem wackligen Untergrund der Spekulation. Sony und Microsoft haben mit AMD allerdings sehr gute Erfahrungen gemacht. Zudem hat es sich gelohnt auf eine PC-ähnliche Architektur zu setzen. Das Thema der nächsten Konsolengeneration ist wahrscheinlich natives 4K. Dank Share-Play, Betriebssystem, Streaming und Co. wäre genug Multi-Tasking-Power sicherlich nicht falsch. Natürlich werden weder Sony noch Microsoft Prozessoren oder GPUs von der Stange wählen. Eine sehr nahe Verwandschaft ist aber keinesfalls ausgeschlossen. Wenn wir uns weiterhin darüber bewusst sind, dass der PC die Nase leistungstechnisch weiterhin einen Vorsprung haben wird, können wir uns gut vorstellen, dass Ryzen Prozessor und Vega Architektur der kommenden PlayStation Architektur sehr nahe kommen werden.
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Werft gerne noch einen Blick auf den Test zum Lenovo Y520 Gaming-Notebook.
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